Vor allem weiße Fugen können im Laufe der Zeit unansehnlich werden. Sie bekommen durch Staub und Schmutz, der beim Putzen leicht in den Vertiefungen zwischen den Fliesen haften bleibt, eine gräuliche oder bräunliche Farbe. Ebenso kann Kalk aus dem Leitungswasser Spuren hinterlassen. Durch ihn werden die Fugen meist gelblich bis bräunlich. All diese Verfärbungen lassen sich in vielen Fällen mit relativ wenig Aufwand und sogar mit einfachen Hausmitteln beseitigen.
Gelingt dies nicht, hilft ein Bleichmittel oder etwas Farbe. Sind die Verfärbungen dunkel oder sogar schwarz, kann es sich allerdings um Schimmel handeln. Ihn sollten Sie vor jeder weiteren Schönheitsreparatur bekämpfen, denn er schadet Ihrer Gesundheit und breitet sich ohne Gegenmaßnahmen immer weiter aus.
Schimmel beseitigen
Haben Sie einen Schimmelbefall festgestellt, behandeln Sie die Fugen am besten mit einem Schimmelentferner. Schützen Sie bei dieser Behandlung Ihre Gesundheit, denn Sie sollten die Dämpfe nicht einatmen und das Mittel nicht auf Ihre Haut gelangen lassen. Tragen Sie daher Handschuhe sowie einen Mundschutz und öffnen Sie das Fenster, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Mögliche Alternativen zu einem Schimmelentferner sind Spiritus und Salmiakgeist.
Ist der Schimmel bereits tief in die Fugen eingedrungen, hilft ein Schimmelentferner unter Umständen nicht mehr. Dann sollten Sie die Fugen erneuern.
Fliesen gründlich reinigen
Um bei der anschließenden Behandlung der Fugen einen möglichst großen Effekt zu erzielen, reinigen Sie die Fliesen samt Fugen wie gewohnt mit Wasser und einem Haushalts- oder Badreiniger. Auch ein Dampfreiniger leistet bei der Säuberung von Fliesen gute Dienste. Er löst durch die große Hitze, die er erzeugt, selbst hartnäckige Ablagerungen. Solch ein Gerät können Sie in vielen Baumärkten ausleihen, falls Sie es nur einmal für die gründliche Reinigung eines Fliesenbelags verwenden möchten.
Handelt es sich um einige wenige Stellen, die schmutzig oder verfärbt aussehen, lassen sich diese mit einer alten Zahnbürste säubern. Bei ihr müssen Sie im Unterschied zu breiteren Bürsten keinen oder kaum Druck ausüben, damit die Borsten die Oberflächen der Fugen berühren. Zudem erreichen Sie mit den feinen Borsten selbst schwer zugängliche Stellen. Zahnbürsten sind allerdings recht klein. Schneller geht es mit einer Fugenbürste, die Sie für wenig Geld im Handel bekommen, oder Sie verwenden einen Putzschwamm, den Sie in die Fugen drücken.
Verfärbungen mit Hausmitteln beseitigen
Neben den Fugenreinigern aus dem Handel erzielen Sie mit einfachen Hausmitteln, die in Ihrem Haushalt vielleicht schon vorhanden sind, oft gute Erfolge. Infrage kommen Zahnpasta, Backpulver, Natron, Soda, Essigessenz und Zitronensäure. Bei der Verwendung von Essigessenz und Zitronensäure sollten Sie allerdings vorsichtig sein, denn Säuren können die Fugen beschädigen. Probieren Sie das Mittel deshalb zunächst an einer wenig sichtbaren Stelle aus. Auch eine häufige Reinigung mit Säure ist nicht zu empfehlen, denn Säure kann Fugen porös machen. Dadurch werden sie noch anfälliger für Verschmutzungen.
- Zahnpasta befreit nicht nur Zähne, sondern auch Fugen von Ablagerungen. Diese Art Reinigung führen Sie am besten mit einer alten Zahnbürste oder einer anderen kleinen Bürste durch. Auf diese Bürste geben Sie etwas Zahnpasta und bürsten die verfärbten Stellen. Im Anschluss säubern Sie die bearbeiteten Bereiche mit klarem Wasser.
- Backpulver vermischen Sie mit Wasser, sodass eine Paste entsteht. Diese streichen Sie auf die verfärbten Fugen. Hierbei dürfen Sie an stark verschmutzten Stellen ruhig ein wenig schrubben. Das Backpulver-Wasser-Gemisch lassen Sie etwa eine Stunde einwirken. Danach reinigen Sie die Fliesen mit klarem Wasser.
- Natron verwenden Sie auf die gleiche Weise wie Backpulver. Säubern Sie jedoch nicht die Fugen von Natursteinfliesen aus beispielsweise Marmor mit einer Natronpaste. Diese Fliesen könnten durch die Behandlung stumpf werden.
- Bei einer Fugenreinigung mit Soda geben Sie zwei bis drei Esslöffel Soda in fünf Liter Wasser. Mit dieser Mischung und einer Bürste schrubben Sie die Fugen. Bevor Sie die Fliesen mit klarem Wasser abspülen, machen Sie eine kleine Pause. So kann das Soda-Wasser-Gemisch in die Fugen eindringen und auch Verfärbungen in den tieferen Schichten lösen.
- Essigessenz oder Zitronensäure verdünnen Sie mit Wasser. Diese Mischung streichen Sie mit einem Tuch oder einem Pinsel auf die Fugen oder Sie machen es sich noch leichter und füllen das Gemisch in eine Sprühflasche. Auch diese beiden Mittel sollten Sie nicht für einen Fliesenbelag aus Natursteinen verwenden.
Fugen mit Bleichmitteln aufhellen
Bleichmittel machen die Fugen heller. Diese Mittel sind daher nur für weiße und andere helle Fugen zu empfehlen. Wie bei der Fugenreinigung mit Säure ist es ratsam, ein Bleichmittel zunächst an einer unauffälligen Stelle auszuprobieren. Achten Sie außerdem auf eine gute Belüftung, denn die Inhaltsstoffe sind oft gesundheitsschädlich. Bei der Anwendung richten Sie sich nach der Gebrauchsanweisung des Herstellers.
Verfärbungen mit Farbe kaschieren
Mit Farbe lassen sich Verfärbungen überdecken. Für diesen Zweck bekommen Sie im Handel Fugenstifte. Sie sind in ihrer Handhabung ebenso einfach wie Filzstifte. Sofern Sie eine ruhige Hand haben, wird daher kaum Farbe auf die Fliesen gelangen. Fugenweiß tragen Sie dagegen mit einem Pinsel oder einem Schwämmchen auf. Nach dieser Behandlung werden Sie die Fliesen daher sehr wahrscheinlich von Farbresten befreien müssen. Ein vorheriges Abkleben mit Malerkrepp ist zwar möglich, verursacht bei größeren Flächen allerdings viel Arbeit. Meist ist es daher einfacher, gleich nach dem Auftrag der Farbe die Fliesen mit einem Lappen abzuwischen. Diese Aufgabe übernimmt im Idealfall eine zweite Person.
Eine Versiegelung schützt gestrichene Fugen vor einer erneuten Verfärbung. Wünschen Sie sich diesen zusätzlichen Schutz, können Sie die Fugen nach dem Anstrich versiegeln oder Sie wählen eine der Fugenfarben, die eine Versiegelung enthalten. Entscheiden Sie sich für zwei Mittel, ist es wichtig, dass diese zueinander passen. Kaufen Sie daher am besten Produkte eines Herstellers. Beachten Sie außerdem folgende Punkte:
- Sowohl beim Gebrauch von Fugenstiften als auch bei der Verwendung von Fugenweiß ist es wichtig, dass Sie die Fugen nach der Grundreinigung wieder vollständig trocknen lassen. Feuchtigkeit würde die Haftung der Farbe mindern.
- Entfernen Sie Farbe auf den Fliesen möglichst schnell und solange sie noch feucht ist. Nach dem Trocknen wird die Säuberung schwierig und zeitaufwändig.
- Fugenfarbe benötigt etwa einen Tag, um vollständig zu trocknen. In dieser Zeit sollten die Fliesen möglichst nicht nass werden.
- Sind Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden, dürfen Sie die Fugen durchaus ein zweites Mal streichen. Eine Behandlung zwischen den beiden Anstrichen ist nicht erforderlich.
Fugenfarbe bei Fliesen
Oft vernachlässigt, aber äußerst wichtig – die Farbe der Fugen Die Farbe des Fugenmaterials hat einen großen Einfluss auf den… weiterlesen