Jeder Wohnraum ist auf seine Weise schön: tiefe Fenster, ein weiter Blick in die Natur oder hohe Decken. Doch wohin schaut der Besucher als Erstes: auf den Boden natürlich. Ist dieser fleckig, unansehnlich oder schmutzig, fühlt sich keiner wohl. Das tolle alte Holzparkett wirkt zerkratzt eher unansehnlich und der flauschige Teppich mit Flecken lädt nicht zum Verweilen ein. Wer jetzt denkt, dass alte Fußböden neu gestalten teuer werden muss, der irrt. Hobby-Heimwerker sollten nur ein paar Dinge beachten, damit das Ergebnis überzeugt, je nachdem, welcher Fußboden eine Renovierung braucht.
Alte Holzdielen wieder auffrischen
Ein Wohnraum mit alten Holzdielen hat Charakter. Er atmet Vergangenheit und ist trotzdem hochmodern. Holzdielen bleiben immer Trend: bei Altbauwohnungen sind sie der Eyecatcher, modernen Wohnräumen verleihen sie Unverwechselbarkeit und Stil. Um diese alten Dielen wieder aufzufrischen, gibt es vor allem folgende Möglichkeiten:
- Abschleifen
- Lasieren
- Lackieren
Doch wie geht man als Hobby-Handwerker vor? Und was eignet sich in welchem Fall? Hier ein paar Tipps für jeden Selfmade-Renovierer:
Holzdielen richtig abschleifen
Zuerst muss es dem alten Schmutz und Unebenheiten an den Kragen. Dazu sollten die Dielen abgeschliffen werden. Das Abschleifen ist harte Arbeit und eignet sich vor allem bei Massivholzdielen. Sind diese mehrmals lackiert, dann sollte man eine Walzenschleifmaschine einsetzen oder, um den Boden richtig zu glätten, einen Tellerschleifer. Diese Werkzeuge gibt es in jedem Baumarkt zum Ausleihen, auch über das Wochenende. Wichtig dabei ist, mindestens drei Schleifgänge zu absolvieren, wenn es sich um Massivholz-Dielen handelt.
Mit Fugenkitt, den Sie selbst anmischen können, sind Löcher von Ästen und Ritzen im Parkett wieder leicht zu verschließen. Damit der neue Farbton stimmt, nutzt man am besten den Schleifstaub, der beim Abschleifen entsteht um ihn anschließend mit dem Fugenkitt zu vermischen. Diese Mischung ergibt eine Masse, die sich gut in den Löchern verteilen lässt. Nachdem der Boden geschliffen wurde, muss er sauber gemacht und versiegelt werden. Hierfür eignen sich Lack, Wachs oder Öl. Bevor es damit losgeht, sollte an einer nicht sichtbaren Stelle ausprobiert werden, ob auch der Farbton stimmt. Und man sollte darauf achten, dass die Stoffe lösemittelfrei sind: Ihre Gesundheit wird damit weniger belastet, denn der Geruch ist nicht so stark. Wichtig ist dabei ebenfalls: Der Boden trocknet mit lösungsmittelfreien Stoffen schneller.
Mit Lasuren Akzente setzen
Sind die Holzdielen noch in Ordnung und stimmt nur die Farbe nicht, dann gibt eine neue Lasierung dem Raum eine andere Optik. Meist sind die Farben der Holzdielen im Laufe der Zeit zu dunkel geworden. Ein dunkles Braun passt dann einfach nicht in ein modernes Zimmer. Viel braucht man nicht für die Verschönerung: einen Pinsel sowie eine Dose mit der Lasur. Helle Lasuren lassen die Holzmaserung erkennen, matte Lasuren verleihen dem alten Boden etwas Samtiges und Leichtes. Mit Lasuren wird der neue Boden nicht mit Farbe ertränkt, sondern bekommt einfach ein anderes frischeres Aussehen. In manchen Fällen muss man die alten Holzdielen auch vorher anschleifen. Hier gilt es genau zu prüfen, welche Dielen betroffen sind.
Holzdielen lackieren
Alte Holzdielen kann man auch lackieren, damit der Boden verschönert wird. Der Vorteil ist, dass die Farbe des Holzes erhalten bleibt. Mit einem Holzlack bleibt der Boden robust und hält lange, da das Holz gegen Wasser und Schmutz geschützt wird. Doch was braucht man dazu? Kunstharzlack und Kunstharzverdünner sind dabei wichtig, aber auch Schleifpapier, Schleifmaschine und natürlich einen Pinsel zum Auftragen des Lackes. Der Lack wird dann Diele für Diele aufgetragen.
Gesundheitstipp: Beim Lackieren entsteht beim Abschleifen Staub. Deswegen sollte man sich mit einer Atemmaske schützen. Und nicht vergessen: Fenster öffnen wegen der ätzenden Gerüche. Jedoch ist es ratsam, dieses nur anzukippen. Denn meist dauert es eine Weile, bis der Lack getrocknet ist.
Andere Fußbodenbeläge aufpeppen
Andere Fußbodenbeläge wie Laminat, Teppiche, Vinyl oder Bodenfliesen kann man auch selbst zu neuem Glanz verhelfen, wenn sie nicht mehr ansprechend aussehen. Sie müssen in der Regel nicht neu verlegt werden, wenn man einfache Tipps beachtet:
- Laminat kann man leider nicht einfach abschleifen, wenn es nicht mehr schön aussieht. Aber man kann Laminat reparieren. Das gelingt mit bestimmten Wachsen, Schmirgelpapier oder einem dafür geeigneten Hobel. Selbst bei kleineren Löchern hilft eine bestimmte Reparaturmasse, die fachgerecht aufgetragen, Wunder vollbringt. Sind die Laminatplatten jedoch großflächig kaputt, dann kann man sie bei Klicklaminat einfach gegen neue Platten austauschen.
- Teppiche können durch eine Reinigung wieder wie neu werden. Es gibt zum einen Waschsauger, die man ausleihen kann. Sie liefern das gewünschte Ergebnis mithilfe eines speziellen Reinigers. Zum anderen kann man mithilfe von Sprays die kleinen Flecken einfach mit einem Lappen wegzaubern. Hilft eine Reinigung nicht, dann ist das Teppich-Layering eine Möglichkeit: einfach unterschiedliche Teppiche im Raum verteilen. Dazu nutzt man natürlich nur die Stellen, die noch in Ordnung sind.
- Altes Vinyl am Boden sieht aus wie neu, wenn man dieses versiegelt oder mit einem Kleber ausbessert. Oder man schneidet einfach die lädierten Stellen aus und wechselt sie. Zur Vorbeugung vor größeren Schäden empfiehlt es sich, Flecken immer gleich zu behandeln, zum Beispiel mit einem Nylon-Tuch und einem sanften Reinigungsmittel. Flecken immer von außen beginnend zur Mitte säubern und mit frischen Wasser abreiben.
- Bodenfliesen sollten eigentlich für immer halten. Jedoch kommen auch hier die Farbe oder die Form aus der Mode. Dafür gibt es Fliesenlack, der nach einer Reinigung und Grundierung auf die alten Fliesen aufgetragen wird. Der Vorteil ist, dass eine solche Umgestaltung um ein Vielfaches günstiger ist, als der komplette Austausch. Und es gibt sehr viel weniger Schmutz und Staub.
Man kann alte Bodenfliesen auch überkleben. Es gibt bestimmte Fliesenfolie, die jedoch nicht so belastbar ist, wie die alte Fliese. Bei der Verarbeitung muss genau gearbeitet werden, damit keine Stolperfallen entstehen.
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