Qualitätsmerkmale bei Fliesen – darauf sollten Sie bei der Auswahl achten
Gute Fliesen haben oft eine Lebensdauer von Jahrzehnten. Wenn Sie sich Fliesen in einem Fachhandel oder einem Baumarkt nur anschauen, werden Sie allerdings kaum feststellen können, ob es sich um qualitativ hochwertige oder minderwertige Exemplare handelt. Es gibt jedoch einige Kriterien, die Aufschluss über die Qualität und damit die Lebensdauer von Fliesen geben. Hierzu gehören vor allem die Sortierung, die Maßhaltigkeit, die Abriebfestigkeit und bei Fliesen für den Außenbereich die Frostsicherheit. Achten Sie beim Kauf von Fliesen außerdem auf die Rutschsicherheit. Mit diesem Thema befassen wir uns in unserem Ratgeber Rutschhemmende Fliesen – so sorgen Sie für mehr Sicherheit.


Die Sortierung und die Maßhaltigkeit von Fliesen
Bei der Herstellung von Fliesen können wie bei allen anderen Produkten Probleme auftreten, sodass einige Fliesen beispielsweise nicht ganz die gewünschte Farbe haben oder die Oberfläche etwas unregelmäßig ist. Diese Fliesen werden oft dennoch zu günstigeren Preisen verkauft und eignen sich für Bereiche, in denen die Optik keine große Rolle spielt. Möchten Sie einwandfreie Fliesen, sollten Sie jedoch nur Fliesen der 1. Sortierung oder 1. Wahl kaufen. Bei ihnen dürfen gemäß der DIN EN 14411 höchstens fünf von hundert Fliesen kleine Unterschiede aufweisen, die das Gesamtbild einer gefliesten Fläche nicht beeinträchtigen.

Auch im Hinblick auf die Maßhaltigkeit und Rechtwinkligkeit der Kanten bestehen bei Fliesen Unterschiede. Besonders maßhaltig sind kalibrierte und rektifizierte Fliesen. Bei der Kalibrierung werden die Fliesen nach dem Produktionsprozess noch einmal exakt auf das gewünschte Maß geschnitten, bei der Rektifizierung erhalten die Seitenkanten einen Winkel von genau 90°. Dadurch lassen sich kalibrierte und rektifizierte Fliesen sehr eng und damit auch mit sehr schmalen Fugen verlegen. Bei weniger maßhaltigen Fliesen gleichen Sie die kleinen Unterschiede dagegen durch die Fugen aus.

Die Abriebfestigkeit bei glasierten Fliesen aus Keramik

Die Abriebfestigkeit spielt eine Rolle, wenn Sie die Fliesen in einem Raum verlegen, in dem der Fußboden stark beansprucht wird. So wird zum Beispiel der Eingangsbereich meist mit Straßenschuhen betreten, an denen Sand und anderer Schmutz haften kann. Diese Fremdstoffe schleifen und reiben auf den Fliesen, sodass auf empfindlichen Glasuren Kratzer und andere Gebrauchsspuren entstehen. Dadurch sehen weniger abriebfeste Fliesen im Flur schnell unschön aus und oft zeigen sich sogar sogenannte Laufstraßen. Dieser Begriff bezeichnet die Abnutzung der Flächen, auf denen Sie für gewöhnlich beispielsweise zur Haustür gehen. In Zimmern wie dem Bad, wo Sie den Fußboden ohnehin nur barfuß oder mit Hausschuhen betreten, ist die Abriebfestigkeit dagegen weniger wichtig. Gleiches gilt natürlich für die Wandfliesen.

Die Abriebfestigkeit von Fliesen erkennen Sie an der Abriebklasse, die auch als Abriebgruppe, Beanspruchungsklasse oder Beanspruchungsgruppe bezeichnet wird. Nach der Norm ISO 10545-7 unterteilt man glasierte keramische Fliesen und Platten in die Klassen 1 bis 5. Bei der Klasse 1 ist die Abriebfestigkeit am geringsten, bei der Klasse 5 am höchsten. Dadurch ergeben sich folgende Verwendungsmöglichkeiten:
Abriebklasse | Verwendung |
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1 |
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2 |
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3 |
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4 |
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5 |
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TIPP
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Die Frostsicherheit bei Fliesen für den Außenbereich

Möchten Sie den Balkon, die Terrasse oder andere Bereiche im Garten fliesen, spielt die Frostsicherheit eine entscheidende Rolle. Wie frostsicher eine Fliese ist, hängt vor allem davon ab, wie viel Wasser sie aufnehmen kann. Es gefriert bei Minustemperaturen, dehnt sich aus und bringt Fliesen zum Platzen. Über eine hohe Frostsicherheit verfügen Fliesen aus Feinsteinzeug, die generell weniger als 0,5 % Wasser aufnehmen. Sie sollten jedoch für die Verwendung im Freien zugelassen sein, wenn Sie die Fliesen auf dem Balkon oder der Terrasse verlegen möchten. Ebenso wichtig ist es, bei sämtlichem Zubehör wie dem Fugenmaterial oder einem Fliesenkleber auf die Eignung für den Außenbereich zu achten. Dies ist zumindest bei den Fliesen jedoch oft leicht, denn um ihren Kunden die Suche nach den richtigen Fliesen zu erleichtern, drucken viele Hersteller ein Eiskristall auf die Verpackungen.

Weil die Frostsicherheit von Fliesen vor allem davon abhängt, wie viel Wasser sie aufnehmen, können Sie auch einen Blick auf die jeweiligen Kürzel gemäß der DIN EN 14411 werfen. Nach dieser Norm kennzeichnet man Fliesen mit einer Wasseraufnahmefähigkeit von weniger als 0,5 % mit A1a, wenn es sich um stranggepresste Fliesen handelt, und mit B1a, wenn es sich um trockengepresste Fliesen handelt. Bedingt für den Außenbereich geeignet sind außerdem die mit A1b und B1b gekennzeichneten Fliesen. Zu dieser Gruppe gehören viele Steinzeugfliesen, die nicht ganz so dicht wie die Feinsteinzeugfliesen sind.


Fliesen Preise
Was kosten Fliesen? Fliesen bekommen Sie zu den unterschiedlichsten Preisen. Die günstigsten kosten nur etwa fünf Euro pro Quadratmeter, die… weiterlesen