Fliesen überputzen – so verschwinden die alten Wandfliesen unter einer Putzschicht
Gefallen Ihnen die Fliesen in einem Zimmer nicht oder nicht mehr, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die Optik zu verändern, ohne neue Fliesen zu verlegen. Sie können die Fliesen mit einem speziellen Lack streichen, durch Klebefolien und andere Materialien verschönern oder Sie verputzen den Fliesenbelag. Durch letzte Variante entsteht eine ebene Fläche, die Sie wie jede andere Wand gestalten und beispielsweise streichen können.
Besonders leicht zu verarbeiten: die Rollputze
Möchten Sie die Fliesen im Bad oder der Küche überputzen, verwenden Sie am besten einen Kalk- oder Zementputz oder einen Feuchtraumputz. Gipshaltige Putze sind für diese Räume dagegen nicht zu empfehlen, denn Gips nimmt sehr viel Wasser auf. Dies kann bei einer hohen Luftfeuchtigkeit, die vor allem im Bad zwangsläufig entsteht, zu einer Schimmelbildung führen.
Putze werden traditionell mit der Kelle aufgetragen und glatt gestrichen. Mittlerweile gibt es jedoch auch Rollputze, die Sie wie eine Wandfarbe mit einem Roller auf die Fliesen aufbringen. Solch ein Roll- oder Streichputz ist eine gute Alternative für alle, die noch keine Erfahrungen im Verputzen besitzen. Einen Rollputz können Sie außerdem schon beim Auftragen auf die Wände gestalten. Mit einer Struktur- oder Effektrolle bekommt er ein Muster.
Haben Sie den richtigen Putz gefunden, benötigen Sie außerdem
- Reinigungsmittel, Schwamm oder Bürste
- evtl. Reparaturspachtel
- Fugenfüller
- Haftgrund
- einen breiten Pinsel oder einen Farbroller mit Schaumstoffrolle
- Eimer
- Bohrmaschine mit Rührstab
- Kelle und Glättbrett oder Putzroller
- Grundierung
So gehen Sie vor
- Damit der Putz gut haftet, sollten die Fliesen richtig sauber sein. Bei normalen Verunreinigungen reicht ein Haushaltsreiniger, warmes Wasser und ein Schwamm, bei stärkeren Verschmutzungen nehmen Sie am besten eine Bürste zu Hilfe oder Sie probieren es mit Scheuermilch. Im Handel finden Sie außerdem Fliesenreiniger. Entfernen Sie bei diesem Arbeitsschritt auch sämtliches Silikon.
- Mit Reparaturspachtel lassen sich schadhafte Stellen und Löcher wie die Dübellöcher, die Sie beim Aufhängen von Schränken, Spiegeln und Co. gebohrt haben, verschließen. Danach legen Sie eine Pause ein, damit die Spachtelmasse aushärten kann.
- Damit eine ebene Oberfläche entsteht, verschließen Sie die Fugen mit einem Fugenfüller.
- Auf die vorbereiteten Fliesen tragen Sie zunächst einen Haftgrund auf. Für diese Arbeit können Sie wahlweise einen breiten Pinsel oder einen Farbroller verwenden. Ein Haftgrund braucht meistens einige Stunden, um zu trocknen. Das Aufbringen des Putzes verlegen Sie deshalb am besten auf den folgenden Tag.
- Beim Anmischen des Putzes sollten Sie die Angaben des Herstellers beachten. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Sie stets zuerst das Wasser in den Eimer geben. Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Rührstab für die Bohrmaschine zu verwenden. Mit ihm lassen sich Wasser und Putz sorgfältig vermischen und es entstehen keine Klumpen. Ist die Putzmischung fertig, lassen Sie diese einige Minuten ruhen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen.
- Einen Rollputz streichen Sie mit einem Farbroller auf die Fliesen, einen herkömmlichen Putz tragen Sie mit einer Kelle auf. Glätten lässt er sich mit einem Glättbrett. Achten Sie bei diesem Schritt darauf, dass die Putzschicht nicht dicker als erforderlich sein sollte, damit sie gut auf den Fliesen haftet.
- Ist die Putzschicht getrocknet, beseitigen Sie eventuell vorhandene Unebenheiten. Kleine Erhebungen können Sie wegschleifen und Vertiefungen verspachteln.
- Eine Putzschicht sollte stets eine Grundierung bekommen. Sie verhindert, dass Farbunterschiede später durchscheinen. Eine Grundierung macht den Putz außerdem weniger saugfähig.
- Ist die Grundierung getrocknet, können Sie den Putz in Ihrer Lieblingsfarbe streichen oder Sie tragen eine zweite Schicht Dekorputz auf. Er lässt sich auf vielerlei Weise bearbeiten und auch mit einem Muster versehen.
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