So finden Sie den richtigen Fugenmörtel für Ihre Fliesen
Die Fugen haben einen großen Einfluss auf die Optik von Wand- und Bodenfliesen. Zudem lassen sie eine geschlossene Oberfläche entstehen, durch die wenig oder kein Wasser in die dahinter- beziehungsweise darunterliegende Bausubstanz dringen kann. Den Fugenmörtel sollten Sie deshalb ebenso sorgfältig wie Ihre Fliesen aussuchen. Hier erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Die Farbe – Ton in Ton mit den Fliesen oder kontrastierend
Ein wichtiges Kriterium beim Kauf von Fugenmörtel ist seine Farbe. Sie kann den Fliesen ähneln, sodass eine einheitliche und ruhige Gesamtoptik entsteht. Verfugen Sie Ton in Ton, erscheinen die Fliesen außerdem etwas größer als sie sind. Sie können durch das Fugenmaterial aber auch einen interessanten Kontrast entstehen lassen und beispielsweise helle Fliesen dunkel verfugen. In diesem Fall wirken die Fugen wie Rahmen, die jede einzelne Fliese einfassen. Neben den bis heute am häufigsten verwendeten Farben Weiß und Grau bekommen Sie Fugenmörtel inzwischen in zahlreichen anderen Farben. Auch das Fugenmaterial bieten Ihnen bei der Gestaltung von Räumen daher viel Spielraum.
Für wasserdichte Fugen: Mörtel mit Kunststoff
Herkömmliche Zementfugen sind nicht wasserdicht. Spielt die Wasserdichtigkeit bei Ihrem Vorhaben eine Rolle, sollten Sie deshalb einen wasserundurchlässigen Mörtel wählen. Diese Produkte enthalten Kunststoffe, die beim Aushärten des Fugenmörtels die Poren verschließen. Die Kunststoffe gleichen außerdem Spannungen aus und verhindern dadurch die Entstehung von Rissen im Mörtel.
Schnell härtende Fugenmörtel
Feinsteinzeugfliesen können sich durch den Fugenmörtel verfärben. Grund hierfür ist das Wasser, das die Farbpigmente in die Fliesen schwemmt. Diese Gefahr ist umso größer, je länger der Mörtel braucht, um auszuhärten. Zum Verfugen von Feinsteinzeugfliesen verwenden Sie deshalb am besten einen Fugenmörtel, der schnell härtet. Beachten Sie jedoch, dass Sie bei einer hohen Erhärtungsgeschwindigkeit zügig arbeiten müssen, damit der Mörtel nicht schon im Eimer trocken wird. Mischen Sie daher immer nur kleine Mengen an, falls Sie im Verfugen von Fliesen noch nicht so geübt sind. Ein großer Vorteil eines schnell härtenden Fugenmörtels liegt darin, dass er schon nach einigen Stunden vollkommen ausgehärtet ist. Solch ein Mörtel ist daher auch ideal, wenn Sie den Raum möglichst schnell wieder nutzen möchten und noch weitere Arbeiten wie zum Beispiel das Aufhängen von Schränken anstehen.
Fugenmörtel für Fliesen aus Natursteinen
Auch Natursteine sind im Hinblick auf den Mörtel ein wenig empfindlich. Für Natursteinfliesen bekommen Sie im Handel deshalb spezielle Fugenmörtel. Diese sind oft sehr fein und enthalten keine schleifenden Substanzen, damit sie beim Verfugen keine Kratzer auf den Fliesen hinterlassen. Wie bei den Feinsteinzeugfliesen kann es bei Natursteinfliesen außerdem zu Verfärbungen kommen. Ein weiteres mögliches Problem sind Ausblühungen. Für diese Fliesen sollten Sie deshalb unbedingt einen Mörtel verwenden, der für den jeweiligen Naturstein zugelassen ist.
Mörtel für schmale und breite Fugen
Achten Sie beim Kauf von Fugenmörtel außerdem auf die Angabe, für welche Fugenbreite er sich eignet. Sie müssen daher schon vor dem Verlegen der Fliesen festlegen, wie breit die Fugen werden sollen oder den Fugenmörtel erst zu einem späteren Zeitpunkt kaufen. In einem Fugenmörtel, der nicht zur Breite Ihrer Fugen passt, entstehen leicht Risse. In diese Risse dringt Wasser, das zu einer Schimmelbildung führen kann. Zudem sehen Risse natürlich nicht schön aus. Fugenmörtel für verschiedene Fugenbreiten unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und auch durch die Qualität der einzelnen Inhaltsstoffe. Sie muss bei breiten Fugen besser sein als bei schmalen.
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Flexible Fugenmörtel
Ein flexibler Fugenmörtel enthält elastifizierende Kunststoffe, die Spannungen durch leichte Bewegungen ausgleichen. Dementsprechend ist solch ein Mörtel überall dort sinnvoll, wo der Untergrund leicht beweglich ist. Dies trifft auf Materialien wie Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten und Spanplatten zu, die in Bädern häufig für Vorwandinstallationen genutzt werden und aus denen sich auch sehr gut Trennwände wie zum Beispiel für den Duschbereich bauen lassen.
Verfliesen Sie eine gemauerte Wand, können Sie dagegen einen herkömmlichen Zementmörtel verwenden. Ein flexibler Fugenmörtel ist allerdings wasserabweisender als ein Zementmörtel. Zudem zeichnet er sich durch eine höhere Flankenhaftung aus. Dies bedeutet, dass er die einzelnen Fliesen besser miteinander verbindet und eine durchgängige Fläche entstehen lässt. Sie spielt vor allem bei Bodenfliesen eine Rolle, denn sind sie nicht optimal miteinander verbunden, kann es passieren, dass einzelne Fliesen verrutschen oder kippeln.
Ein flexibler Fugenmörtel ist außerdem für geflieste Flächen zu empfehlen, die großen Temperaturveränderungen ausgesetzt sind. Ein typisches Beispiel hierfür sind die Bodenfliesen über einer Fußbodenheizung. Auch im Außenbereich verändert sich die Temperatur jedoch laufend. Zudem wird ein Fußboden auf dem Balkon oder der Terrasse meist zeitweise von der Sonne beschienen und liegt danach über Stunden im Schatten. Zum Verfugen von Fliesen im Außenbereich verwenden Sie deshalb ebenfalls am besten einen flexiblen Fugenmörtel. Achten Sie in diesem Fall außerdem darauf, dass er für den Außenbereich zugelassen ist.
Der Vollständigkeit halber möchten wir auch die Epoxidharzfugen und Polymer- oder Dispersionsfugen erwähnen. Sie kommen aufgrund besonderer Eigenschaften wie zum Beispiel einer Beständigkeit gegenüber Chemikalien in bestimmten Bereichen wie Großküchen zum Einsatz. Im privaten Umfeld spielen sie wegen ihrer hohen Preise und der schwierigen Verarbeitung jedoch keine Rolle.
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