Parkettverformungen reparieren

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So lassen sich Aufwölbungen und Schüsselungen ausbessern

Parkett sieht nicht nur edel aus, es verströmt mit seiner warmen Naturfarbe auch ein hohes Maß an Behaglichkeit, ist zeitlos schön, pflegeleicht, lärmdämmend und besonders für Allergiker geeignet. Aber: Holz arbeitet, wie der Volksmund sagt. Diese Redewendung bezeichnet die Eigenschaft des Naturmaterials, bei Feuchtigkeit aufzuquellen und bei Trockenheit zu schwinden.

aufgewölbtes und kaputtes Parkett © branislav, stock.adobe.com
Typisches Schadensbild: Aufgewölbtes Parkett © branislav, stock.adobe.com

Im Gegensatz zu Estrich oder Fliesen reagiert Parkett auf Gebäudefeuchte, schwankende Raumtemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. In der warmen Jahreszeit nimmt das Holz die Feuchtigkeit aus der Luft und dem Untergrund auf, in der Heizperiode gibt es sie wieder ab. Haben die hölzernen Stäbe beim „Einatmen“ jedoch zu wenig Platz zum Ausdehnen, verformt sich der Bodenbelag. Dieser Beitrag erklärt im Folgenden, wie sich gewelltes Parkett reparieren und vermeiden lässt.

Parkett verlegen: Ausreichender Versatz und Verlegerichtung beachten
Parkett verlegen: Ausreichender Versatz und Verlegerichtung beachten

Wenn sich frisch verlegtes Parkett aufwölbt

Treten kurz nach dem Verlegen des Parketts bereits Aufwölbungen auf, liegt das mit großer Wahrscheinlichkeit am Dispersionsklebstoff. Dieser flüssige Klebstoff auf Wasserbasis verfestigt sich, nachdem das Wasser verdunstet ist. Durch den Verdunstungsprozess erhöht sich der Feuchtigkeitsgehalt der Parkettstäbe, so dass sie aufquellen und Wölbungen erzeugen. In der Regel ist kein Eingreifen nötig, sondern nur etwas Geduld. Sobald die Holzfasern die überschüssige Feuchtigkeit abgegeben haben, wird die Aufwölbung wieder verschwinden. Wer diesen Prozess auf jeden Fall verhindern will, kann alternativ zu quelloptimierten oder wasserfreien Parkettklebern greifen.

Parkett verlegen durch Aufkleben und Auftragen von Estrich © jovkovski1969, stock.adobe.com
Klebstoff kann das Parkett aufquellen lassen © jovkovski1969, stock.adobe.com

Vor- und Nachteile von Echtholzparkett

  • edle und behagliche Optik
  • einzigartige Farbe und Maserung
  • raumklimaregulierend
  • wärmedämmend
  • lärmdämmend
  • leicht zu reinigen
  • allergikergeeignet
  • zeitlos schön
  • hohe Anschaffungskosten
  • Verlegung nicht immer selbst möglich
  • Aufquellen und -wölben durch Feuchtigkeit
  • Riss- und Fugenbildung durch Trockenheit
  • Nachdunkeln oder Ausbleichen, je nach Holzsorte
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Dehnungsfugen schaffen Platz zum Quellen und Schwinden

Eine häufige Ursache für Parkettverformungen ist der fehlende Platz zum Ausdehnen. Das betrifft in erster Linie schwimmend verlegtes Parkett, das bei zu starkem Aufquellen an Wänden, Heizungsrohren oder Türrahmen anstößt. Die Spannungen entladen sich dann in Aufwölbungen, entweder an der betreffenden Stelle oder mitten im Raum.

Liegt die Ursache für die Aufwölbung in einem zu geringen Abstand zu den Wänden oder anderen Hindernissen, sorgt das nachträgliche Einarbeiten von Dehnungsfugen für Abhilfe. Sobald das Parkett von der quetschenden Enge befreit ist, wird es sich von allein glätten.

Tipp: Der Abstand zwischen Parkett und Hindernis (z.B. Wände, Türen, Rohre, Treppen) sollte bei durchschnittlich großen Räumen mindestens acht Millimeter betragen. Bei stärker quellenden Parketthölzern sind Dehnungsfugen von zehn bis 15 Millimetern Breite zu empfehlen.

Im Gegensatz zu einem schwimmenden Parkett wird ein verklebtes Parkett durch den Klebstoff am Ausdehnen gehindert, jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad. Quillt das Parkett zu stark auf, kann sich schlimmstenfalls die Verklebung lösen. Abgelöste Elemente von Mosaik- und Massivparketten ohne Nut- und Federverbindung lassen sich jedoch einzeln ersetzen.

Austausch einzelner Stücke eines verklebten kaputten Parketts © uwimages, stock.adobe.com
Austausch einzelner Elemente eines verklebten Parketts © uwimages, stock.adobe.com
Hinweis: Für Räume, die stark schwankenden Temperaturen ausgesetzt sind, zum Beispiel Eingangsbereiche, sind Parketthölzer mit sehr geringem Schwind- und Quellverhalten prädestiniert. Hierzu zählen Mahagoni, Ulme und Doussié.

Leichte Verformungen durch Abschleifen ausgleichen

Ist das Parkett nur leicht verformt oder verzogen, kann es durch lokales Abschleifen wieder in Form gebracht werden. Anschließend müssen die nachgebesserten Stellen geölt oder versiegelt werden. Aber Achtung: Vor dem Abschleifen ist zu klären, ob das Parkett noch genügend Nutzschicht zum Abtragen aufweist. Bei Mehrschichtparkett ist die Laufschicht zwischen 2,5 und sechs Millimeter stark, bei Massivholzparkett bis zu 22 Millimeter. In der Regel werden bei einem Schleifvorgang 0,5 Millimeter der Lauf- beziehungsweise Nutzschicht abgetragen.

Parkettboden durch Abschleifen erneuern © jjspring, stock.adobe.com
Kleinere Parkettverformungen lassen sich durch Schleifen korrigieren © jjspring, stock.adobe.com

Was bei Schüsselungen zu tun ist

Parkett verformt sich auch durch Nässe von oben, zum Beispiel durch Wasser aus einer ausgelaufenen Waschmaschine. Wird der Schaden schnell genug entdeckt, lässt sich das Parkett durch Aufwischen und kräftigen Durchzug trocknen.

Steht das Wasser längere Zeit unbemerkt auf dem Holzboden, kann es zwischen die Fugen gelangen. In diesem Fall muss über längere Zeit ein Entfeuchtungsgerät eingesetzt werden, um dem Holz die Feuchtigkeit zu entziehen. Solche Geräte können in Baumärkten oder bei Handwerksfirmen ausgeliehen werden. Die meisten Versicherungen übernehmen hierfür die Kosten.

Schüsselung: die Holzform
reagiert auf Luftfeuchtigkeit
Schüsselung: die Holzform reagiert auf Luftfeuchtigkeit

Das zu starke Feuchtwerden des Holzes, sei es von oben oder von unten, kann zur konvexen oder konkaven Verformung der Parkettstäbe führen. Dieser Vorgang wird Schüsselung genannt, da sich die Ränder der Parketthölzer wie bei einer Schüssel entweder nach oben (konkav) oder wie bei einer umgedrehten Schüssel nach unten (konvex) biegen. Im Laufe des Trocknungsprozesses können sowohl die Holzstäbe als auch der Untergrund von allein zurückgehen. Sofern dies nicht vollständig geschieht, muss der Boden gegebenenfalls abgeschliffen werden.

Parkett reparieren: Defekte Teile austauschen
Parkett reparieren: Defekte Teile austauschen

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Ursachen für Wellen und Wölbungen vermeiden

Das beste Mittel gegen Parkettverformungen ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Das beginnt damit, den Estrich vollständig durchtrocknen zu lassen. Andernfalls führt die aufsteigende Restfeuchte zu Wellen im Fußboden – auch Monate später. So kann ein vermeintlich trockener Estrich, der im Sommer mit Parkett belegt wurde, zu Beginn der Heizsaison noch Restfeuchte ausdünsten. Da es verschiedene Estriche gibt, variieren deren Trocknungszeiten je nach Zusammensetzung. Die Angaben des jeweiligen Herstellers sind daher unbedingt zu beachten.

Des Weiteren gilt es, das Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Gebäude, etwa aus dem Keller oder aus einem leckenden Rohr, zu unterbinden. Ob Gebäudefeuchtigkeit oder Estrichrestfeuchte – schützen lässt sich die Parkettunterseite mit Dampfsperren. Diese wasserundurchlässigen Unterlagen bestehen aus PE- oder PVC-Folie und werden unter dem Parkett beziehungsweise unter der Trittschalldämmung verlegt. Es gibt auch Kombi-Produkte, bei denen die Dampfsperre in die Trittschalldämmung integriert ist.

Dämmschicht vor dem Parkettverlegen auftragen © zayatssv, stock.adobe.com
Dampfsperren schützen das Parkett von unten gegen Feuchtigkeit © zayatssv, stock.adobe.com
Tipp: Für einen vier Zentimeter starken Estrich ist rund eine Woche Trocknungszeit pro Zentimeter einzuplanen. Bei dickeren Estrichen kommen weitere zwei Wochen pro zusätzlichem Zentimeter hinzu. Da ungünstiges Raumklima die Trocknungszeit verlängern kann, muss vor der Parkettverlegung die Restfeuchte des Estrichs bestimmt werden. Fachleute verwenden hierfür ein Calciumcarbid-Messgerät (CM-Gerät). Für Zementestrich beträgt die zulässige Restfeuchte maximal zwei Prozent, für Anhydritestrich 0,5 Prozent.
Parkett abschleifen © VRD, fotolia.com
Parkett abschleifen

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