So lassen sich Aufwölbungen und Schüsselungen ausbessern
Parkett sieht nicht nur edel aus, es verströmt mit seiner warmen Naturfarbe auch ein hohes Maß an Behaglichkeit, ist zeitlos schön, pflegeleicht, lärmdämmend und besonders für Allergiker geeignet. Aber: Holz arbeitet, wie der Volksmund sagt. Diese Redewendung bezeichnet die Eigenschaft des Naturmaterials, bei Feuchtigkeit aufzuquellen und bei Trockenheit zu schwinden.
Im Gegensatz zu Estrich oder Fliesen reagiert Parkett auf Gebäudefeuchte, schwankende Raumtemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. In der warmen Jahreszeit nimmt das Holz die Feuchtigkeit aus der Luft und dem Untergrund auf, in der Heizperiode gibt es sie wieder ab. Haben die hölzernen Stäbe beim „Einatmen“ jedoch zu wenig Platz zum Ausdehnen, verformt sich der Bodenbelag. Dieser Beitrag erklärt im Folgenden, wie sich gewelltes Parkett reparieren und vermeiden lässt.
Wenn sich frisch verlegtes Parkett aufwölbt
Treten kurz nach dem Verlegen des Parketts bereits Aufwölbungen auf, liegt das mit großer Wahrscheinlichkeit am Dispersionsklebstoff. Dieser flüssige Klebstoff auf Wasserbasis verfestigt sich, nachdem das Wasser verdunstet ist. Durch den Verdunstungsprozess erhöht sich der Feuchtigkeitsgehalt der Parkettstäbe, so dass sie aufquellen und Wölbungen erzeugen. In der Regel ist kein Eingreifen nötig, sondern nur etwas Geduld. Sobald die Holzfasern die überschüssige Feuchtigkeit abgegeben haben, wird die Aufwölbung wieder verschwinden. Wer diesen Prozess auf jeden Fall verhindern will, kann alternativ zu quelloptimierten oder wasserfreien Parkettklebern greifen.
Vor- und Nachteile von Echtholzparkett
- edle und behagliche Optik
- einzigartige Farbe und Maserung
- raumklimaregulierend
- wärmedämmend
- lärmdämmend
- leicht zu reinigen
- allergikergeeignet
- zeitlos schön
- hohe Anschaffungskosten
- Verlegung nicht immer selbst möglich
- Aufquellen und -wölben durch Feuchtigkeit
- Riss- und Fugenbildung durch Trockenheit
- Nachdunkeln oder Ausbleichen, je nach Holzsorte
Dehnungsfugen schaffen Platz zum Quellen und Schwinden
Eine häufige Ursache für Parkettverformungen ist der fehlende Platz zum Ausdehnen. Das betrifft in erster Linie schwimmend verlegtes Parkett, das bei zu starkem Aufquellen an Wänden, Heizungsrohren oder Türrahmen anstößt. Die Spannungen entladen sich dann in Aufwölbungen, entweder an der betreffenden Stelle oder mitten im Raum.
Liegt die Ursache für die Aufwölbung in einem zu geringen Abstand zu den Wänden oder anderen Hindernissen, sorgt das nachträgliche Einarbeiten von Dehnungsfugen für Abhilfe. Sobald das Parkett von der quetschenden Enge befreit ist, wird es sich von allein glätten.
Im Gegensatz zu einem schwimmenden Parkett wird ein verklebtes Parkett durch den Klebstoff am Ausdehnen gehindert, jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad. Quillt das Parkett zu stark auf, kann sich schlimmstenfalls die Verklebung lösen. Abgelöste Elemente von Mosaik- und Massivparketten ohne Nut- und Federverbindung lassen sich jedoch einzeln ersetzen.
Leichte Verformungen durch Abschleifen ausgleichen
Ist das Parkett nur leicht verformt oder verzogen, kann es durch lokales Abschleifen wieder in Form gebracht werden. Anschließend müssen die nachgebesserten Stellen geölt oder versiegelt werden. Aber Achtung: Vor dem Abschleifen ist zu klären, ob das Parkett noch genügend Nutzschicht zum Abtragen aufweist. Bei Mehrschichtparkett ist die Laufschicht zwischen 2,5 und sechs Millimeter stark, bei Massivholzparkett bis zu 22 Millimeter. In der Regel werden bei einem Schleifvorgang 0,5 Millimeter der Lauf- beziehungsweise Nutzschicht abgetragen.
Was bei Schüsselungen zu tun ist
Parkett verformt sich auch durch Nässe von oben, zum Beispiel durch Wasser aus einer ausgelaufenen Waschmaschine. Wird der Schaden schnell genug entdeckt, lässt sich das Parkett durch Aufwischen und kräftigen Durchzug trocknen.
Steht das Wasser längere Zeit unbemerkt auf dem Holzboden, kann es zwischen die Fugen gelangen. In diesem Fall muss über längere Zeit ein Entfeuchtungsgerät eingesetzt werden, um dem Holz die Feuchtigkeit zu entziehen. Solche Geräte können in Baumärkten oder bei Handwerksfirmen ausgeliehen werden. Die meisten Versicherungen übernehmen hierfür die Kosten.
Das zu starke Feuchtwerden des Holzes, sei es von oben oder von unten, kann zur konvexen oder konkaven Verformung der Parkettstäbe führen. Dieser Vorgang wird Schüsselung genannt, da sich die Ränder der Parketthölzer wie bei einer Schüssel entweder nach oben (konkav) oder wie bei einer umgedrehten Schüssel nach unten (konvex) biegen. Im Laufe des Trocknungsprozesses können sowohl die Holzstäbe als auch der Untergrund von allein zurückgehen. Sofern dies nicht vollständig geschieht, muss der Boden gegebenenfalls abgeschliffen werden.
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Ursachen für Wellen und Wölbungen vermeiden
Das beste Mittel gegen Parkettverformungen ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Das beginnt damit, den Estrich vollständig durchtrocknen zu lassen. Andernfalls führt die aufsteigende Restfeuchte zu Wellen im Fußboden – auch Monate später. So kann ein vermeintlich trockener Estrich, der im Sommer mit Parkett belegt wurde, zu Beginn der Heizsaison noch Restfeuchte ausdünsten. Da es verschiedene Estriche gibt, variieren deren Trocknungszeiten je nach Zusammensetzung. Die Angaben des jeweiligen Herstellers sind daher unbedingt zu beachten.
Des Weiteren gilt es, das Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Gebäude, etwa aus dem Keller oder aus einem leckenden Rohr, zu unterbinden. Ob Gebäudefeuchtigkeit oder Estrichrestfeuchte – schützen lässt sich die Parkettunterseite mit Dampfsperren. Diese wasserundurchlässigen Unterlagen bestehen aus PE- oder PVC-Folie und werden unter dem Parkett beziehungsweise unter der Trittschalldämmung verlegt. Es gibt auch Kombi-Produkte, bei denen die Dampfsperre in die Trittschalldämmung integriert ist.
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