Boden mit Ausgleichsmasse egalisieren
Wird im Rahmen einer Sanierung der vorhandene Bodenbelag ausgetauscht, muss dieser in der Regel entfernt oder zumindest auf den neuen Belag vorbereitet werden. Voraussetzung für einen dauerhaft haltbaren Fußbodenbelag ist ein stabiler und ebener Untergrund. Um unebene Böden effektiv und schnell zu begradigen, ist häufig Ausgleichsmasse mit selbstnivellierenden Eigenschaften eine gute Lösung.
Grundvoraussetzungen für einen stabilen Bodenbelag
Ein ebener und tragfähiger Untergrund ist die Grundvoraussetzung dafür, dass der neue Bodenbelag optisch und auch funktional verlegt werden kann. Besonders dann, wenn alte Fußböden entfernt werden, ist der verbleibende Estrich oft uneben durch Fußbodenreste oder Schadstellen und muss vor dem Neuverlegen von Holzdielen, Fliesen oder Teppich begradigt werden. Um die Höhendifferenzen des Bodens zu überprüfen, eignet sich zum Beispiel eine Richtlatte mit Libelle. Dies verschafft einen Überblick über die nötigen Maßnahmen zur Nivellierung. Insbesondere dann, wenn textile oder elastische Bodenbeläge verlegt werden sollen, sollte der Untergrund so eben wie möglich sein. Dies gilt auch für Dellen oder Beulen in einem ansonsten ebenen Fußboden.
Möglichkeiten zur Nivellierung
Ist aufgrund der Prüfung eine Ausgleichsmaßnahme möglich, kommt es darauf an, welcher Boden neu verlegt werden soll. Bei schwimmend verlegten Fußböden oder beim Verlegen von Holzdielen kann die Höhendifferenz durch Latten oder Keile ausgeglichen werden. Eine einfachere Lösung stellt jedoch die Verwendung von Ausgleichsmasse da. Das Material ist selbstnivellierend, durch die besondere Konsistenz verteilt sich die Masse so auf dem Fußboden, dass nach dem Aushärten ein tragfähiger und ebener Untergrund entsteht und das bei minimaler Schichtdicke. Deshalb eignet sich die Anwendung vor allem in Räumen mit niedrigen Deckenhöhen, bzw. dann, wenn das mögliche Fertigmaß für den neuen Fußboden durch Türschwellen begrenzt ist.
Ausgleichsmasse zur Bodennivellierung – Das gilt es zu beachten
Damit die Ausgleichsmasse nicht nur den Boden egalisiert, sondern auch langfristig tragfähig bleibt, sind bei der Anwendung verschiedene Punkte zu beachten:
- Der vorhandene Belag muss sauber und tragfähig sein. Vor dem Aufbringen der Ausgleichsmasse muss deshalb loses Material gründlich entfernt werden.
- Für eine gute Haftung muss der Boden mit einer Haftbrücke grundiert werden. Geeignet sind quarzhaltige Produkte. Diese vergrößern die Oberfläche des Untergrundes und sorgen für eine gute Verbundwirkung.
- Damit sich die Ausgleichsmasse auf dem Boden gut verteilt, kann mit einer Zahnkelle nachgeholfen werden. Die Masse sollte allerdings nicht verstrichen, sondern lediglich in die „richtige Richtung“ gebracht werden. So bleiben die selbstnivellierenden Eigenschaften erhalten.
- Nach dem Auftragen wird die Masse entlüftet. Dies kann zum Beispiel mit Nagelsohlen oder einer Stachelwalze erfolgen.
- Wie lange die Ausgleichsmasse austrocknen muss, ist den Herstellerhinweisen des Produktes selbst zu entnehmen und hängt auch vom geplanten Bodenbelag ab.
TIPP
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Ausgleichmasse oder Estrich?
Ausgleichsmasse eignet sich zum Ausgleichen von kompletten Fußböden sowie zum Ausgleich von Löchern bis zu einer Dicke von 3 cm. Der Vorteil gegenüber Estrich ist die generell niedrigere Aufbauhöhe. Estrich dagegen ist immer dann eine gute Lösung, wenn nicht nur die Nivellierung des Fußbodens eine Rolle spielt, sondern auch dessen Tragfähigkeit.
Allerdings ist die Aushärtungszeit von Estrich deutlich länger, nach DIN 18560 sind bestimmte Mindestdicken einzuhalten, je nach verwendetem Estrich liegen diese zwischen 35 mm und 45 mm. Estriche kommen auch dann in Frage, wenn im Zuge der Neuverlegung eine Fußbodenheizung eingebaut werden soll.
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