Das klassische Fischgrätmuster erlebt in den vergangenen Jahren eine wahre Renaissance und gehört zu den absoluten Trendsettern bei den Parkettböden. In Kombination mit edlen Hölzern entsteht ein Holzboden, der nicht nur Ihre Möbel in einer Altbauwohnung in Szene setzt. Ganz im Gegenteil – modern interpretiert bildet das Fischgrätparkett einen spannenden Kontrast zu minimalistischen Einrichtungsstilen. Wir erklären Ihnen die Besonderheiten dieser Verlegetechnik und zeigen Ihnen, wie Sie in 10 Schritten Fischgrätparkett selbst verlegen.

Ein Fischskelett als Namensgeber
Es ist das gezackte V-Muster des Fischgrätparketts, das dem Betrachter sofort ins Auge springt. Die optische Ähnlichkeit mit einem Fischskelett brachte der Verlegetechnik den Namen. Kennzeichnend für das Fischgrätenmuster ist das Verlegen der Parkettdielen im 90-Grad-Winkel. Ausnahme bildet das französische Fischgrät, auch Chevron genannt, wie es im Schloss Versailles nahe Paris zu sehen ist. Die Parkettdielen bzw. Parkettstäbe stoßen dort an der Stirnseite statt im 90-Grad-Winkel mit 45 Grad aufeinander.

Einzigartige Wirkung im Raum

Der gezackte Verlauf des Fischgrätparketts sorgt für Lebendigkeit auf dem Boden, der besonders schön mit puristischen Einrichtungsstilen harmoniert. Besonders durch das Spiel mit dem Sonnenlicht entstehen ständig andere, ästhetische Bodenbilder. Die Raumwirkung wird zudem beeinflusst durch:
- Holzart der Dielen
- Maserung der Dielen
- Maße der Dielen
- Verlegerichtung

Welche Oberflächenbehandlung für das Fischgrätparkett?
Ein Holzboden benötigt eine Behandlung der Oberfläche, um ihn vor Kratzern, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Entscheiden Sie sich für Fertigparkett, ist die Oberfläche in den meisten Fällen schon im Werk behandelt. Bei Massivparkett wird das Fischgrätmuster erst verlegt und im Anschluss die Oberfläche behandelt. Im Trend liegen besonders Oberflächenverfahren, welche die natürliche Authentizität des Holzes betonen und ihm die Fähigkeit lässt „zu atmen“. Ihr Parkettboden trägt somit zu einem gesunden Wohnklima bei, weil er den Feuchtigkeitsgehalt im Raum reguliert.

- Lack
- Öl
- Wachs
- Seife
- Lauge
Der Lack versiegelt die Holzoberfläche und ist somit vor eindringender Feuchtigkeit und Kratzern geschützt. Es entsteht eine häufig glänzende und sehr robuste Oberfläche. Für den Innenbereich ist ein Wasserlack empfehlenswert, weil er kaum bis gar keine Lösungsmittel enthält. Zudem ist er leicht zu verarbeiten. Allerdings schließt er auch die Poren des Holzes und verliert dadurch seine regulierende Wirkung auf das Raumklima.
Der Lack muss nach dem Auftrag aushärten. Die Reinigung ist pflegeleicht. Bei Schäden an der Lackschicht ist es meist notwendig, den gesamten Parkettboden neu zu versiegeln.
Ein geölter Boden hat einen matten Glanz und unterstreicht die Schönheit des Holzes und der Fischgrätverlegung. Das Öl bildet eine schützende Schicht auf der Oberfläche und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz. Eine geölte Oberfläche lässt das Holz weiterhin atmen. Die Luftfeuchtigkeit des Raumes kann aufgenommen und wieder abgegeben werden. Ein geölter Boden beeinflusst das Raumklima also positiv.
Auch die Haptik des geölten Holzes ist sehr angenehm, was sich vor allem beim Barfußlaufen und Spielen auf dem Boden bemerkbar macht. Die Oberfläche eines geölten Bodens ist zwar etwas empfindlicher, beschädigte Stellen können aber leicht ausgebessert werden. Für die Pflege sollten Sie Zeit für das Nachölen und Polieren einplanen.
Wachs verändert kaum die natürliche Farbe und die Struktur des Holzes. Es ist wasserabweisend und häufig geruchsneutral. Auch die positive Wirkung des Parketts auf das Raumklima bleibt erhalten. Der Auftrag von Wachs ist etwas schwieriger als bei Öl. Ist die Wachsschicht zu dick, kann der Boden klebrig und rutschig werden.
Eine sehr traditionelle Holzoberfläche erhalten Sie, wenn der rohe Parkettboden geseift wird. Die Optik ist hell matt und der Boden hat eine samtige Haptik. Die Oberflächen sind empfindlicher als beim Öl. Ab einem halben Jahr entsteht auf dem Parkett eine Patina und der Boden wird unempfindlicher. Seife eignet sich auch zum Reinigen geölter Böden.
Lauge enthält Kalkpigmente, die es vor Verfärbung durch UV-Licht schützen.

Gut vorbereitet mit der Verlegung beginnen
Vor dem Verlegen des Parketts müssen Sie folgende Vorbereitungen treffen:
- Der Untergrund muss eben sein
- Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit müssen stimmen (vor allem im Neubau). Empfehlenswert sind 20 Grad Celsius und 50 Prozent relative Luftfeuchte.
- Vorgegebene Restfeuchte im Estrich muss erreicht sein. Bei Anhydrit-Estrich maximal 0,5 % (bei Fußbodenheizung 0,3 %), bei mineralischem Untergrund maximal 2 %, (bei Fußbodenheizung 1,8 %).
- Verlegerichtung des Fischgrätsmuster festlegen:
- 0-Grad-Verlegerichtung: Die Verlegung startet in der Raummitte und verläuft parallel zu den Raumwänden
- 45-Grad-Verlegerichtung: Die Verlegung startet in einer Raumecke und verläuft diagonal zu den Raumwänden.
Verlegetechnik für Fischgrätparkett: schwimmend oder verklebt
Einen massiven Holzboden in Fischgrätmuster verklebt zu verlegen gehört zu den schwierigsten Disziplinen bei Bodenlegern. Deshalb sollten Sie bei einem massiven Holzboden auf die Expertise eines Fachbetriebs zurückgreifen. Eine Klickparkett ist aber mit etwas handwerklichem Geschick auch in Eigenleistung fertigzustellen. Klickparkett kann schwimmend verlegt werden. Befindet sich aber eine Fußbodenheizung unter dem Parkett empfiehlt sich immer die Verklebung, um eine gute Wärmeübertragung an den Raum zu erzielen.
TIPP
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In 10 Schritten das Fischgrätmuster diagonal und schwimmend selbst verlegen
- Parkett muss sich akklimatisieren
Öffnen Sie die Parkettverpackungen im Raum bei etwa 20 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchte von ca. 50 %.
- Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss eben, fest, trocken und sauber sein. Achten Sie auf die Restfeuchte im Untergrund.
- Dampfbremse und Trittschalldämmung auslegen
Denken Sie an eine Dampfbremse und eine Trittschalldämmung unter dem Parkett.
- Startpunkt festlegen
Auch Fischgrät lässt sich durch Parkett mit Klicksystem einfach ohne Leim verlegen. Bei einer diagonalen Verlegung starten sie in einer Ecke und verlegen den die Parkettdielen diagonal durch den Raum.
- Verlegelinie einzeichnen
Damit die Dielen den gleichen Abstand zu den Wänden haben, zeichnen Sie mit einer Schlagschnur eine Verlegelinie ein. Keile helfen, den Wandabstand von 10 bis 15 Millimetern einzuhalten.
- Die ersten 2 Dielen verlegen
Bei der ersten Diele müssen Sie an der kurzen und langen Seite die Feder absägen. Bei der zweiten Diele nur die Feder an der Längsseite. Verbinden Sie die Stirnseite der zweiten Diele mit der Längsseite der ersten Diele. Dadurch entsteht das klassische V-Muster.
- Nächste Diele einfügen
Fügen Sie die nächste Diele zuerst mit der Längsseite an und schlagen Sie dann vorsichtig mit Hammer und Schlagklotz die Dielen kopfseitig zusammen.
- Ersten Zopf fertigstellen
Verlegen Sie den Zopf weiter bis zur gegenüberliegenden Wand. Dort wird der Zopf mit Keilen fixiert, damit er bei der weiteren Verlegung nicht ins Rutschen gerät.
- Fischgrät-Verband fertig verlegen
Links und rechts vom bestehenden Zopf wird die Verlegung weitergeführt, bis das Fischgrätmuster den ganzen Boden bedeckt.
- Fußleisten anbringen
Entfernen Sie die Abstandskeile und schrauben Sie Fußleistenclips im Abstand von 40 bis 50 cm an die Wand. Alternativ können Fußleisten auch verklebt werden.





Fischgrätparkett und Fußbodenheizung: Passt das zusammen?
Die meisten Dielen sind für eine Verlegung auf Fußbodenheizung geeignet. Eine Verklebung ist einer schwimmenden Verlegung wegen der besseren Wärmeübertragung immer vorzuziehen. Auch die Stärke und die Holzart wirken sich auf den Wärmewiderstand aus. Je dünner eine Parkettdiele, desto besser leitet das Material die Wärme der Fußbodenheizung in den Raum. Mit der richtigen Parkettwahl lässt sich so die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung reduzieren und Energie sparen.
Fazit: Fischgrätmuster ist zeitlos schön
Fischgrät ist einer der beliebtesten Parkettböden mit einer jahrhundertealten Historie. Die Musterung versprüht eine elegante Leichtigkeit und lässt sich sowohl mit modernen als auch traditionellen Einrichtungsstilen kombinieren. Der gezackte Verlauf ist ein extravaganter Blickfang und lässt sich sowohl als Massivparkett als auch Fertigparkett realisieren. Mit etwas handwerklichen Geschick verlegen Sie das zeitlose schöne Muster auch selbst in Ihren Räumlichkeiten.

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