Badezimmer sind heutzutage alles andere als nur funktionelle Räume, die nur kurz zum Duschen oder Waschen betreten werden. In modernen Wohnräumen spielt das Bad eine zentrale Rolle und dient als Rückzugsort und Wellnessoase. Mit dieser Entwicklung haben sich auch die Anforderungen an das Ambiente im Badezimmer verändert. Der Fokus liegt auf hochwertigen, natürlichen Materialien, die harmonisch für Entspannung und Erholung sorgen. Neben exklusiven Keramiken sind auch Holzdielen im Badezimmer ein wichtiges Gestaltungselement und sorgen für einen angenehmen warmen Boden mit samtweicher Haptik.
Wer denkt, dass Holz für feuchte Räume nicht geeignet ist, täuscht sich. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen, damit Sie auch im Badezimmer nicht auf die einzigartige Optik und das wunderbare Gefühl beim Barfußlaufen verzichten müssen.
Holz im Badezimmer – darauf kommt es an
Bereits seit Jahrhunderten wird der Werkstoff Holz im Außenbereich bei Fenster und Türen oder im Bootsbau eingesetzt und ist somit viel mehr Feuchtigkeit und Wasser ausgesetzt als im Bad. Dennoch schrecken viele Bauherren vor Holz im Badezimmer zurück. Dabei eignet sich Holz sehr gut für diesen Einsatzbereich – allerdings muss man mit den Eigenschaften von Holz umzugehen wissen.
Holz besitzt die natürliche Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und wieder abzugeben. Dieser Prozess wird Quellen und Schwinden des Holzes genannt und trägt entscheidend zu einem gesunden Raumklima bei. Nimmt Holz Feuchtigkeit auf, dehnt sich das Volumen der Holzdiele aus. Gibt das Holz Feuchtigkeit ab, geht das Volumen wieder zurück. Dieses Quell- und Schwindverhalten des Holzes ist besonders in Räumen mit hoher und stark schwankender Luftfeuchtigkeit sehr ausgeprägt. Durch die Volumenänderung des Holzes kommt es zu Bewegungen und Instabilität. Es können sich Risse und Fugen bilden.
Damit Sie lange Freude an den Holzdielen im Bad haben, müssen alle folgenden Punkte die Anforderungen für die Bedingungen im Badezimmer erfüllen:
- Die Holzart
- Größe und Aufbau der Diele
- Verlegetechnik
- Oberflächenbehandlung
Welche Holzart eignet sich für das Badezimmer?
Es gibt einheimische Hölzer und Tropenhölzer, die sich sehr gut für das Badezimmer eignen.
Tropenhölzer:
- Teak
- Merbau
- Jatoba
- Doussie
Einheimische Holzarten:
- Douglasie
- Eiche
- Nussbaum
- Esche
- Lärche
Welche Dielen eignen sich für das Bad?
Schlossdielen: Die großformatigen Dielen aus einem Stück eignen sich sehr gut zur Verlegung im Bad. Durch die Dielengröße kommt es zu einer Reduzierung der Fugen, die potenziell kritische Stellen in Feuchträumen sind.
Dreischichtdielen: Der spezielle Aufbau von Dreischichtdielen in mehreren Schichten schränkt das Holz in seiner Beweglichkeit ein. Dreischichtdielen bestehen aus einer Decklage (Nutzschicht), einer Mittellage und einem sogenannten Gegenzug, die gegenseitig verleimt sind. Für eine ideale Wärmeübertragung durch die Fußbodenheizung sollte die Stärke des Bodens weniger als 22 Millimeter betragen.
Die beste Verlegetechnik für das Bad
Im Badezimmer sollte auf eine schwimmende Verlegung der Holzdielen verzichtet werden, da leichter Feuchtigkeit eindringen kann. Die vollflächige Verklebung von Massivholzdielen schafft eine feste Verbindung mit dem Parkett. Alternativ können die Dielen auf eine Unterkonstruktion mit Dampfbremse verlegt werden. Der genutzte Leim sollte sich für feuchtnasse Räume eignen und feuchteresistent sein.
TIPP
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Welche Oberflächenbehandlung eignet sich?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Dielenboden im Bad zu schützen. Es spricht einiges dagegen, den Dielenboden im Bad zu versiegeln. Er verliert dadurch seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Bei einem Schaden dringt Feuchtigkeit ein und das Holz kann aufquellen. Besser ist es, den Boden offenporig mit einem Öl oder Wachsöl zu imprägnieren. Das Holz kann weiter atmen, Schäden können leicht ausgebessert werden. Der geölte Boden ist pflegeleicht und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit.
Abdichten der Fugen und Kanten
An Kanten und Fugen kann Wasser besonders leicht eintreten. Dichten Sie diese kritischen Stellen mit einem hydrophoben Kantenschutz ab. Für die Unterseite der Fugen steht optional ein Dichtungsband zur Verfügung. Der Abstand zu den Wänden sollte möglichst gering sein und wird mit einer dauerelastischen Fugenmasse verschlossen.
Dielenboden im Bad richtig pflegen
Damit Sie lange Freude an Ihrem Dielenboden im Bad haben, sollten Sie diese Empfehlungen einhalten:
- Spritzwasser zeitnah aufwischen
- Oberfläche und Fugen regelmäßig pflegen
- Nach dem Baden und Duschen lüften
- Geölte Massivholzdielen feucht wischen
- Pflege mit spezieller Seife und Pflegeöl (zwei- bis dreimal pro Jahr)
- Kleine Kratzer lassen sich bei einem geölten Boden ausschleifen
Fazit: Holzdielen erhöhen das Wohlbefinden im Bad
Holzdielen im Bad schaffen eine Atmosphäre wie kein anderer Bodenbelag. Wählen Sie die richtige Holzart, eine offenporige Oberflächenbehandlung und verkleben Sie die Dielen mit einem wasserfesten Kleber mit dem Untergrund. Mit wenig Aufwand erhalten Sie einen natürlich schönen Badezimmerboden voll natürlichem Charakter und viel pflegeleichter als Sie denken.
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