Fliesen überspachteln – mit einem Flächenspachtel werden Wände und Fußböden wieder glatt
Mit speziellen Spachtelmassen lassen sich Fliesenbeläge komplett abdecken. Das Überspachteln ist daher eine gute Lösung, wenn Sie sich glatte Wände oder einen glatten Fußboden wünschen, sich das Abschlagen der alten Fliesen aber ersparen möchten. Dies ist nicht nur mit viel Arbeit, sondern auch mit reichlich Schmutz und Lärm verbunden. Selbst ein fugenloses Bad, das wegen seiner modernen Optik und seiner Pflegeleichtigkeit derzeit voll im Trend liegt, lässt sich auf diese Weise realisieren. Einen kleinen Nachteil hat das Überspachteln allerdings, denn der Raum wird durch die zusätzliche Schicht Spachtelmasse etwas kleiner. Der Verlust beträgt in der Regel jedoch nur wenige Millimeter, wenn Sie die Dicke der Fliesen, die Sie theoretisch entfernen könnten, nicht berücksichtigen.
Die Methode des Überspachtelns eignet sich nur für Fliesenbeläge, die noch über eine gute Haftung zur Wand beziehungsweise zum Boden verfügen. Haben sich schon viele Fliesen gelöst, ist es besser, den gesamten Fliesenbelag zu entfernen. Handelt es sich nur um wenige Fliesen, besteht jedoch die Möglichkeit, nur diese von der Wand zu schlagen und die frei gewordene Flächen mit Reparaturspachtel aufzufüllen. In diesem Fall ist es allerdings ratsam, den gesamten Fliesenbelag zu prüfen und auf jede einzelne Fliese zu klopfen. Hört sich das Klopfen hohl an, ist eine Fliese lose.
Die Materialien: eine Grundierung und die gewünschte Spachtelmasse
Für das Überspachteln von Fliesen benötigen Sie einen Haftgrund und einen Fliesen- oder Flächenspachtel in der gewünschten Optik. Im Idealfall verwenden Sie Produkte eines Herstellers, denn sie sind optimal aufeinander abgestimmt.
Spachtelmassen für Fliesen bekommen Sie in feinen und groben Ausführungen. Eine feine Spachtelmasse lässt sich nach dem Aushärten gut streichen oder mit einer Tapete bekleben. Möchten Sie dagegen einen dickeren Wandbelag wie eine Raufaser oder eine Strukturtapete auf die Wände kleben oder die Fliesen im Anschluss verputzen, ist ein etwas gröberer Reparaturspachtel die bessere Wahl.
Spachtelmassen sind in gebrauchsfertigen Ausführungen erhältlich. Meist handelt es sich jedoch um ein Pulver, das mit Wasser angerührt wird. Denken Sie hierbei daran, dass Sie die angerührte Masse innerhalb einer bestimmten Zeit verarbeiten müssen. Spachteln Sie zum ersten Mal, empfiehlt es sich daher, immer nur kleinere Mengen anzurühren. Damit sich die beiden Komponenten gut miteinander vermischen, verwenden Sie am besten eine Bohrmaschine mit Quirlaufsatz.
So überspachteln Sie alte Wand- oder Bodenfliesen
- Möchten Sie Ihre Fliesen überspachteln, sollten Sie zunächst alle Einrichtungsgegenstände wie die Handtuchhalter und die Armaturen, die an der Wand angebracht wurden, demontieren. Entfernen Sie außerdem alle Silikonfugen, denn auf Silikon findet die Spachtelmasse keine ausreichende Haftung. Silikonfugen lassen sich mit einem Cuttermesser von den Fliesen trennen und herausziehen. Dadurch ist der größte Teil des Silikons bereits beseitigt. Im Anschluss tragen Sie am besten einen Silikonentferner auf und entfernen die verbliebenen Reste.
- Danach säubern Sie die Fliesen gründlich, befreien sie von Schmutz, Kalk und vor allem von Fett und wischen sie im Anschluss mit einem Tuch wieder trocken. Für die Reinigung von Fliesen bekommen Sie im Handel spezielle Reiniger, die selbst hartnäckige Verschmutzungen lösen. Alternativ können Sie die Fliesen aber auch abschleifen. Dadurch rauen Sie die Fliesenoberflächen gleichzeitig an und die Spachtelmasse kann besser haften. Reparieren Sie außerdem sämtliche Beschädigungen an den Fliesen.
- Außenecken werden perfekt, wenn Sie dünne Eckprofile auf die Fliesen kleben. Sie sind nach dem Überspachteln der Fliesen nicht mehr sichtbar. Handelt es sich um Wandfliesen, die auf einer bestimmten Raumhöhe enden, können Sie die darüber liegende Wandfläche durch Klebeband schützen. Dieses Klebeband sollten Sie vor dem Aushärten der Spachtelmasse wieder abziehen, damit eine gerade Kante entsteht.
- Sind die Fliesen optimal vorbereitet, tragen Sie einen Fliesenhaftgrund auf. Er lässt sich mit dem Pinsel, einer Malerrolle und bei größeren Flächen mit dem Quast streichen und wird in einer dünnen gleichmäßigen Schicht aufgetragen. Beachten Sie hierbei die Anleitung des Herstellers. Die Trockenzeit eines Haftgrunds liegt meist bei etwa einem Tag, hängt aber auch von der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit ab.
- Ist der Fliesenhaftgrund getrocknet, können Sie die Spachtelmasse auftragen. Bei dieser Arbeit sollten Sie mit den Fugen beginnen und erst zum Schluss die Fliesenoberflächen überspachteln. In der Regel müssen Sie daher mehrere Schichten Spachtelmasse auftragen, bis eine vollkommen glatte Oberfläche entstanden ist. Die Aufbringung erfolgt am besten mit einer Glättkelle oder einem breiten Flächenspachtel. Mit ihm können Sie die Spachtelmasse gleich im Anschluss glätten.
- Sollten Sie mit dem Ergebnis noch nicht ganz zufrieden sein, können Sie die Spachtelmasse nach dem Aushärten schleifen. Auf diese Weise wird die Oberfläche vollkommen glatt.
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