Vinyl auf Fliesen verlegen – sinnvoll oder nicht?
Soll ein neuer Vinylfußboden verlegt werden, stellt sich die Frage, ob der alte Fliesenbelag liegen bleiben kann oder besser vor der Verlegung entfernt wird. Grundsätzlich ist es möglich, Boden auf Boden zu verlegen, allerdings gibt es verschiedene Vorbereitungen, die dafür getroffen werden müssen sowie einige Risiken.

Neuer Boden auf vorhandenem Fliesenbelag
Sind die vorhandenen Fliesen unansehnlich geworden, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So können im Rahmen einer Sanierung die alten Fliesen entfernt und durch neue keramische Beläge oder andere Materialien ersetzt werden. Doch es spricht auch einiges dafür, die alten Fliesen zu belassen, denn das spart Aufwand, Zeit und Kosten. Lästiger Baustellenschmutz und die danach erforderliche Reinigung und Entsorgung bleiben dem Bauherrn erspart. Auch dann, wenn eine Fußbodenheizung unter dem Fliesenbelag vorhanden ist, kann die Variante sinnvoll und kostensparend sein.

Grundsätzlich können alle Hartbeläge wie Parkett, Laminat oder Kork-Parkett auf vorhandenen Fliesen verlegt werden. Auch Vinyl auf HDF-Trägern gehören zu den leicht zu verlegenden Belägen. Nicht möglich ist es, elastische Beläge wie Vinyl einfach überzukleben. Je nach Dicke des neuen Belages kann sich die Struktur der Fliesen durchdrücken und die Wirkung des Bodens optisch beeindrucken.
Fliesen als Untergrund
Sollen die Fliesen bleiben, dann muss der Untergrund je nach gewähltem Neubelag gründlich vorbereitet werden. Ein wichtiger Aspekt bei einer schwimmenden Neuverlegung ist die Aufbauhöhe. Hier muss vorab geprüft werden, ob der Fußboden mit dem neuen Boden nicht insgesamt zu hoch wird und das Öffnen der Türen sowie andere konstruktive Begebenheiten im Raum beeinträchtigt. Spricht hinsichtlich der Höhe nichts gegen den schwimmenden Belag, ist der Fliesenboden auf lose Fliesen zu überprüfen, diese können nach der Verlegung zu Instabilität oder Geräuschen führen.

Weiterhin ist es wichtig, dass der Fliesenbelag selbst eben ist, als Höchstwert werden zwischen zwei Fliesen Höhenversätze von maximal 2 mm empfohlen. Sind in den Fliesen oder in den Fugen Risse zu sehen, weist dies oft auf fehlende Dehnungsfugen hin. Auch ein fehlerhafter Estrich kann die Ursache sein. Um hier die nötige Festigkeit zu gewährleisten, können die Risse mit Harz versiegelt werden.

Vinyl als elastischer Vollbelag
Wird Vinyl als Vollbelag auf einem vorhandenen Fliesenboden verlegt, müssen neben den genannten Anforderungen an die Festigkeit noch weitere Punkte beachtet werden. Damit sich die Struktur der Fliesen wie auch die Fugen nicht durchdrücken, sollte der vorhandene Boden vollflächig verspachtelt werden. Dies ist außerdem erforderlich, weil der Kleber für den Vinylboden einen saugenden Untergrund benötigt. Durch die Verspachtelung entsteht eine stabile und glatte Oberfläche, im Vinyl zeichnet sich nichts ab. Die Hersteller der Vinylbodenbeläge nennen häufig Toleranzen hinsichtlich der Fugenbreite, mit einer Vollverspachtelung werden jedoch alle Risiken minimiert.


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Vinylboden auf Fliesen mit Fußbodenheizung
Grundsätzlich lässt sich Vinylbelag auch auf vorhandenen Fliesen mit Fußbodenheizung verlegen. Die meisten Produkte sind von den Herstellern hierfür freigegeben. Voraussetzung ist meist, dass sich die Fußbodenheizung auf maximal 28 Grad begrenzen lässt, andernfalls entfällt die Herstellergarantie. Um einen maximalen Wirkungsgrad zu erzielen, ist allerdings Klickvinyl als Vollmaterial besser geeignet. Dieses kann ebenfalls auf Dämmung sowie verklebt verlegt werden. Vinyl auf Trägermaterial hat im Vergleich zu dieser Variante einen 2- bis 4-mal höheren Wärmedurchlasswiderstand, was wiederum die Wärmedurchleitung verringert.

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