Steinteppich selbst verlegen – Auf den Beutel und los!
Ein Steinteppich als Bodenbelag zählt zu den angesagten Wohntrends im Innen- und Außenbereich. Steinteppiche punkten mit dem atmosphärischen und ästhetischen Flair eines Naturproduktes. Doch vor Flair und Feeling steht die Verarbeitung: Harz und Härter, Komponenten eines Steinteppichs, drängen zu zügigem Handeln. Informieren Sie sich hier über die relevanten Arbeitsschritte und Hilfsmittel zum Verlegen eines Steinteppichs. So gestalten Sie die Verarbeitung entspannt mit bestem Ergebnis.
Voraussetzungen zum Auslegen eines Steinteppichs:
- lose Schichten des Bodens entfernen
- trockener Untergrund
- staub- und rissfreie Fläche
- rauer oder aufgerauter Untergrund
- Untergrundmaterial Feuchte-resistent, nicht saugend.
Durch die offenporigen Steinchen kann Feuchte bis zum Untergrund diffundieren. Je nach Bodenbeschaffenheit – Beton, Estrich, Holz – variiert die entsprechende Grundierung.
Vorbereitungen und Werkzeuge:
- Steinchen und Bindemittel haben die letzten 24 Stunden bei Zimmertemperatur verbracht, zumindest nicht unter 15 Grad Celsius
- Material darf weder Frost noch Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein
- Boden mit Kreide oder Markierstift in Quadratmeterfelder unterteilen
- Mörtelkübel 40 Liter mit stabiler Folie auskleiden
- Distanzrakel auf die gewünschte Teppichhöhe einstellen
- Weitere benötigte Hilfsmittel sind Mischer (Bohrmaschinenaufsatz), Glättungskelle, Bauscheinwerfer.
Arbeitsschritte Steinteppich verlegen: Zügig voran!
Bei Anwendungen für den Innenbereich besteht der Binder aus den beiden Komponenten Harz und Härter. Sie sind meist in einem Beutel beigefügt, der die Komponenten voneinander trennt. Massieren Sie den Beutel von außen manuell durch. Nach dem Öffnen des Beutels, wenn die beiden Komponenten vermengt sind, läuft wie bei jedem Zweikomponenten-Kleber die Zeit. Erst schütten Sie die Steinchen in den Mischkübel und darauf das Klebe-Gemisch. Rühren Sie die Masse durch, bis jedes Steinchen etwas von dem Kleber abbekommen hat. Angerührte Steinchen und Binder wollen schnell verarbeitet werden – sonst rühren sie sich nicht mehr zu den Stellen, an denen man sie haben will.
Auch wenn dies umständlich erscheint: Rühren Sie nur so viel Material an, wie Sie auch sofort verarbeiten können. Häufig sind Steine und Binder in Quadratmeter-Einheiten abgepackt. Daher sind die zuvor am Boden eingezeichneten Quadratmeterfelder äußerst hilfreich bei der Verteilung der Mischung. Wie Sie die Quadratmeterfelder zuvor markiert haben, obliegt den gegebenen Räumlichkeiten – 0,5 Meter mal 2 Meter ergeben auch einen Quadratmeter – wichtig ist: die Felder verleihen Ihnen ein sicheres Gefühl für die erforderliche Schichtdicke.
Damit aus dem Steinteppich keine Hügellandschaft wird, ziehen Sie mit dem Distanzrakel senkrecht und langsam über die Fläche, um die Steinchen gleichmäßig zu verteilen.
Anschließend verdichten und glätten Sie die Fläche mit einer Glättkelle. Legen Sie die Kelle flach auf und führen Sie, als ob es sich dabei um ein Bügeleisen handelt, aber ein altes ohne Dampf: Führen Sie die Kelle mit Druck über die Oberfläche, um die Steinchen kompakt zu verpressen.
Spot an für den Qualitätscheck!
Ein tief aufgestellter Bauscheinwerfer lässt in seinem Gegenlicht Lücken und Unebenheiten erkennen. Diesen Qualitätscheck per Licht sollten Sie quadratmeterweise durchführen, denn Korrekturen gelingen nur sofort.
Falls Sie sich nicht mit Fußspuren im Steinteppich verewigen möchten, sollte die Oberfläche für mindestens zwölf Stunden, besser 24 Stunden, nicht begangen werden – das gilt auch für große Haustiere. Nach rund einer Woche ist die Fläche voll belastbar beispielweise mit Möbeln. Apropos Belastung: Bei voraussichtlich starken Belastungen des Bodens kann nach Aushärtung des Steinteppichs ein weiterer Arbeitsgang der zusätzlichen Verfestigung mittels entsprechender Tinktur und Fellrolle vorgenommen werden. Dies ist für den privaten Gebrauch jedoch zumeist irrelevant. Nach Jahren kann diese Methodik zur Sanierung/Auffrischungdes Steinteppichs angewandt werden, bietet jedoch optisch keinen Vorteil.
TIPP
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Langlebigkeit zählt zu den starken Argumenten für einen Steinteppich. Laut Herstellerangaben gelten 20 Jahre für den Außen- und weit mehr für den Innenbereich – sachgemäße Verarbeitung vorausgesetzt. Diese Langlebigkeit ist dann auch eine Gegenoption für eine Anwendung in einer Mietwohnung: Einen Steinteppich entfernen ist um einiges aufwendiger als ihn zu verlegen.
Ein Steinteppich ist:
- Schalldämmend
- Rutschhemmend
- Angenehm in der Barfuß-Haptik
- Langlebig
- Pflegeleicht
- Antistatisch
- Fugenfrei (optisch vergrößernd)
- Nicht geeignet für Dauernässe (Duschbereich)
- Schwer zu entfernen.
Fazit
Ein Steinteppich ist ein hochwertiger Bodenbelag hinsichtlich Ästhetik, Komfort und Beschaffenheit. Das gilt auch preislich: Die Anschaffungskosten sind generell höher im Vergleich zu Fliesen, Laminat und gängigen Parkettoberflächen.
Die Verlegung eines Steinteppichs ist unter Beachtung der zuvor aufgeführten Besonderheiten für einen Laien erfolgreich realisierbar. Steinteppiche sind attraktiv für Innen und Außen. Ungeeignet sind sie für Dauernässe wie in einer Duschauskleidung. Als Boden-Bad-Interieur sind dunkle Steinarten zu meiden, da Kalk und andere Ablagerungen schwer zu entfernen sind. Ein Steinteppich ist eine langlebige und nachhaltige Entscheidung, auch deshalb, weil es große Mühe kostet, ihn wieder herauszubrechen.
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