Viele Hausbesitzer wünschen sich die Optik und Haptik eines hochwertigen Massivholzdielenbodens und erschrecken dann über die hohen Preise. Eine gute und günstige Alternative sind die meist ebenfalls komplett aus Holz gefertigten Dreischichtdielen. Aber nicht nur der Preis überzeugt. Die Dreischichtdielen eignen sich besonders gut für die Verlegung auf einer Fußbodenheizung. Wir klären Sie über die wichtigsten Unterschiede auf, damit Sie Ihren Traumboden finden.
Unterschied zwischen Massivholz- und Dreischichtdiele
Eine massive Diele besteht aus Vollholz und wird zu 100 Prozent aus einem Stück Holz gefertigt. Gerade bei großformatigen Dielen kommen bei der Herstellung nur sehr alte Bäume in Frage. Der Vorteil einer Massivholzdiele liegt darin, dass sie sich sehr oft abschleifen lässt. Diese Wertigkeit und Langlebigkeit haben natürlich ihren Preis. Massive Dielen atmen stark und dehnen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit aus. Im trockenen Winter ziehen sie sich zusammen. Dieses natürliche Verhalten des Holzes nennt man Quellen und Schwinden und es kommt zu Riss- und Fugenbildung.
Dreischichtdielen oder „Fertigparkett“ bestehen – wie der Name schon sagt – aus 3 miteinander kreuzweise verleimten Holzschichten: Decklage, Mittellage und Gegenzug. Die Schichten können aus der gleichen, aber auch unterschiedlichen Holzarten bestehen. Durch die Verleimung des Holzes in 3 Schichten wird dem natürlichen Quell- und Schwindverhalten des Holzes entgegengewirkt. Deshalb eignen sich Dreischichtdielen sehr gut auch für eine schwimmende Verlegung und der Verleimung auf einer Fußbodenheizung. Es kommt zu einer deutlich reduzierten Fugenbildung auch bei Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Aufbau einer Dreischichtdiele
Je nach Hersteller gibt es bei der Dreischichtdiele unterschiedliche Konstruktionsarten, Aufbauten und Materialien.
- Die oberste Nutzschicht bildet die gewünschte Holzart im Raum ab. Die Dicke der Nutzschicht ist ein Qualitätsmerkmal und beschränkt die Anzahl möglicher Abschleifprozesse.
- Die darunter liegende Mittelschicht ist quer verleimt.
- Die dritte Schicht dient als Gegenzug.
Nut und Feder oder Klick-System
Eine Steckverbindung von Dielen über Nut und Feder ist sehr stabil und wird bereits seit Jahrhunderten genutzt. Der größte Vorteil ist, dass auch talentierte Heimwerker damit einen hochwertigen Holzboden verlegen können. Wird die Nut- und Federverbindung nicht verleimt, kann der Holzboden sogar ohne Schaden demontiert werden. Dies ist vor allem interessant, wenn Sie den Dielenboden in einer Mitwohnung verlegen wollen. Die Nut ist eine meist rechtwinklig ausgefräste Vertiefung an einer Seite der Diele, die andere Seite der Diele ist mit der Feder als Pendant zur Vertiefung ausgestattet.
Mit dem sogenannten Klick-System ist ein Holzboden besonders einfach zu verlegen. Nut- und Feder sind so aufgebaut, dass sie ineinander einhaken und mit einem „Klick“ verbunden sind. Für Klick-Dielen benötigen Sie weder Schrauben noch Leim. Sie werden schwimmend verlegt und können einfach demontiert werden. Unter schwimmend verlegten Dreischichtdielen sollten Sie immer eine Trittschalldämmung verlegen.
Welche Oberflächenbehandlung gibt es für Dreischichtdielen?
Dreischichtparkett erhalten Sie in den allermeisten Fällen mit einer Oberflächenbehandlung ab Werk. Wählen Sie aus unterschiedlichen Furnieren und Formatgrößen, die wahlweise geölt, lackiert oder gewachst sind.
Verlegung von Dreischichtdielen
Für die Verlegung stehen folgende Verfahren zur Auswahl:
- Verschraubung: Die Dielen werden auf einer Unterkonstruktion aus Latten verschraubt. Dabei kann die Bohrung von oben erfolgen. Bei der verdeckten Verschraubung erfolgt die Bohrung über die Feder der Diele meist im 45-Grad-Winkel.
- Vollflächiges Verleimen: Die Dreischichtdielen werden auf dem vorbereiteten und ebenen Estrich vollflächig verklebt.
- Schwimmende Verlegung: Über Nut und Feder werden die Dielen miteinander verbunden und sind dabei nicht mit dem Boden fixiert. Die Verlegung erfolgt idealerweise auf einer Trittschaldämmung, um die Raumakustik zu verbessern.
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Dreischichtdielen eignen sich besonders gut bei Fußbodenheizung
Dreischichtdielen haben aufgrund ihres dünneren und stabileren Aufbaus eine höhere Dimensionsstabilität. Aus diesem Grund können bei Dreischichtdielen auch Holzarten auf einer Fußbodenheizung verwendet werden, die in der rein massiven Variante weniger geeignet wären. Da eine Dreischichtdiele dünner ist, leitet sie die Wärme besser in den Raum. Die Dreischichtdielen sollten im Idealfall auf den Estrich verklebt werden, um den Wärmedurchfluss zu gewährleisten. Ist die Diele nicht fest mit dem Untergrund verbunden entstehen isolierende Luftpolster, die die Wärmeübertragung behindern.
Abschleifen von Dreischichtdielen
Dielen, die aus dem vollen Holz gefertigt wurden, können mehrfach geschliffen werden. Bei Dreischichtdielen ist die Anzahl der Schleifgänge begrenzt und hängt von der generellen Stärke der Deckschicht ab. Gehen Sie davon aus, dass Dreischichtdielen maximal zweimal abgeschliffen werden können. Bei einer Deckschicht von 3 mm ist sogar nur ein Sanierungsschliff möglich, bei dem 0,5 bis 1 mm abgetragen werden.
Fazit: Mit Dreischichtdielen einfach und schnell zum Holzboden
Ein Holzboden ist der Traum vieler Hausbesitzer. Allerdings sind massive Dielen sehr teuer und aufwändig zu verlegen. Eine weitaus günstigere Alternative mit schöner Optik sind die Dreischichtdielen. Ihr Aufbau aus 3 gegeneinander versetzt verleimten Schichten bietet bezüglich des Quell- und Schwindverhaltens sogar Vorteile. Dreischichtdielen eignen sich sehr gut zur Verlegung auf einer Fußbodenheizung, da sie sich nur wenig bei sich ändernden Raumtemperaturen verziehen. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie zudem einen Holzboden aus Dreischichtdielen einfach selbst verlegen.
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