Dielen verlegen – Anleitung und die besten Tipps
Ein Dielenfußboden gilt als zeitlos, strapazierfähig und pflegeleicht. Das Holz sorgt auch ohne Fußbodenheizung für warme Füße im Winter und schafft eine gemütliche Atmosphäre. Dadurch, dass sie sich nach einigen Jahren abschleifen lassen, halten Dielen sehr lange und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn Sie in Ihrer Wohnung Dielen verlegen möchten, finden Sie im folgenden Text Informationen und Ratschläge über die verschiedenen Verfahren.
Bevor Sie anfangen – Voraussetzungen
Damit Sie lange Freude an Ihrem Dielenboden haben und beim Laufen keine unangenehmen Geräusche auftreten, sollten Sie vor der Verlegung einige Grundlagen beachten:
- Der Unterboden soll flach, trocken und sauber sein.
- Die Wände sollen gerade sein. Sind sie schief, müssen die Dielen zurecht gesägt werden, damit kein schiefer Fußboden entsteht.
- Die Restfeuchtigkeit der Dielen darf nicht höher als 10 Prozent sein.
Den Untergrund vorbereiten
Unabhängig davon, mit welcher Technik Sie die Dielen verlegen, kommen noch zwei Schichten zwischen dem Untergrund und den Brettern:
- Eine Polyethylenfolie auf dem Untergrund dient als Feuchtigkeitssperre und verhindert, dass das Holz der Dielen aufquillt. Sie ist besonders bei einem neuen Estrichuntergrund und bei Böden über einer Kellerdecke oder einem ungeheizten Raum wichtig. Lassen Sie beim Legen 10 Zentimeter Überstand an der Rändern und achten Sie darauf, dass die Überlappungen der Bahnen mindestens 20 Zentimeter betragen.
- Eine Trittschalldämmung aus Kork, Mineralwolle, Schaumstoff, Kokosfasern oder Hanf schützt vor lauten Trittgeräuschen.
- Ist der Boden schief, fungiert die Dämmung auch als Ausgleich. Nach dem Legen der Dämmung sollten Sie mit der Wasserwaage überprüfen, ob er gerade ist. Verzichten Sie auf die Feuchtigkeitssperre, sollten Sie mit einer Spachtelmasse den Boden nivellieren und erst dann die Dielen verlegen. Maximal sind Unebenheiten von 3 Millimetern erlaubt.
Die schwimmende Verlegung
Eine einfache Variante stellt die schwimmende Verlegung dar. Hier werden die Dielen nicht mit dem Untergrund fest verbunden, sondern einfach darauf gelegt. Bei den meisten Dielen handelt es sich ohnehin um Systeme, bei denen jede Diele jeweils eine Feder und eine Nut besitzt, sodass sie in die Diele links und rechts von ihr einrastet. Zusätzlich ist es möglich, die Bretter mit Spezialklammern oder Bügeln aneinander zu befestigen, oder eine Kunststoffmatte mit Klebefläche auf der oberen Seite als Dämmung zu nutzen.
Zu den Vorteilen der schwimmenden Verlegung zählen:
- Einfachkeit – schwimmend verlegen geht viel schneller als kleben oder verschrauben. Gerade Klicksysteme lassen sich auch einfach von Laien verlegen.
- Wiederverwendbarkeit – bei einem Umzug können Sie die Dielen mitnehmen, auch können Sie Fehler verbessern.
- Eine kleine Aufbauhöhe
Gleichzeitig bergen schwimmende Dielen Nachteile. Diese sind:
- Ein geringerer Trittschallschutz, da Luft zwischen dem Unterboden und den Dielen bleibt.
- Hohe Heizkosten bei Fußbodenheizungen, da in der Luftspalte Wärme gespeichert wird.
- Mögliche Schwingungen und eine geringere Haltbarkeit.
Die Verklebung
Eine dauerhafte Lösung für Dielenböden besteht darin, die Bretter mit dem Untergrund zu verkleben. Sie eignet sich vor allem für Unterböden aus Estrich, Zement, Asphalt, Anhydrit oder Verlegespanplatten.
Die Vorteile lassen sich so zusammenfassen:
- Die Dielen lassen später einfacher abschleifen.
- Sie bekommen bessere Schallschutzeigenschaften als bei der schwimmenden Verlegung.
- Die Kombination mit einer Fußbodenheizung ist unproblematisch, da sich keine Luftschicht zwischen den Brettern und dem Untergrund bildet.
Das Hauptproblem bei verklebten Dielen ist, dass sie nicht mehr entfernt werden können, ohne sie zu zerstören. Fehler bei der Verlegung können Sie somit nicht mehr nachbessern. Aus diesem Grund sollten Sie nur selbst verlegen, wenn Sie bereits Erfahrung als Handwerker haben.
Weitere Nachteile sind:
- Die mögliche Umwelt- und gesundheitliche Belastung durch den Kleber.
- Eine Wartezeit bis der Boden genutzt werden kann, da der Kleber trocknen muss.
Dielen verschrauben
Sie können sich ebenfalls dafür entscheiden, die Dielen mit Lagerklötzen zu verschrauben, die schwimmend im Abstand von maximal 40 Zentimetern auf der Trittschalldämmung liegen. Zwischen den Klötzen wird Schüttung oder herkömmliche Dämmung aus Holzfasern, Zellulose oder Perlite verwendet. Die Bretter werden entweder von oben oder seitlich in einem 45-Grad-Winkel mit den darunter liegenden Klötzen verschraubt. Dabei verläuft die Schraube durch die Feder.
- Diese Technik ist aufwändiger als eine schwimmende Verlegung oder eine Verklebung.
- Sie ist jedoch günstig und ökologisch einwandfrei.
- Anders als bei der Verklebung lassen sich die Dielen nachträglich demontieren. Eine sorgfältige Verlegung ist dennoch wichtig.
- Achten Sie auf die Gesamtaufbauhöhe, um keine Höhenunterschiede im Schwellenbereich zu haben.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile der Verlegeverfahren
Aufwand | Kosten | Flexibilität | Schallschutz und Stabilität | Geeignet für Fußbodenheizung | |
Verschrauben | hoch | niedrig | mittel | hoch | nein |
Verkleben | mittel | mittel | niedrig | hoch | ja |
Schwimmende Verlegung | niedrig | niedrig | hoch | niedrig bis mittel | bedingt |
TIPP
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Dielen verlegen- Schritt für Schritt Anleitung
Egal für welches Verfahren Sie sich entscheiden, angefangen wird immer mit der ersten Reihe, die Sie in der Flucht ausrichten müssen.
- Legen Sie die erste Diele mit der Nut zur Wand. Halten Sie mittels eines Keils unbedingt einen Abstand von 1,5 Zentimetern zur Wand, damit das Holz sich dehnen kann.
- Wenn Sie die Dielen mit den Lagerklötzen verschrauben, bohren Sie vor und schrauben Sie von oben. Auch bei der 45-Grad-Variante werden die Dielen der ersten und der letzten Reihe von oben verschraubt. Verwenden Sie dafür spezielle Dielenschrauben.
- Wenn Sie die Dielen verkleben, tragen Sie den Spezialkleber mit Hilfe einer Zahnspachtel auf den Untergrund auf und drücken Sie die Diele darauf. Die ganze Länge muss mit dem Klebstoff bedeckt sein.
- Verbinden Sie die zweite Diele der ersten Reihe mit Hammer und Schlagholz an der Kopfseite. Fahren Sie mit weiteren Dielen fort, bis die erste Reihe komplett ist. Kürzen Sie dabei nach Bedarf die letzte Diele mit der Stichsäge und nutzen Sie zwischen Wand und Diele ein Zugeisen, um sie zu befestigen.
- Haben Sie in der ersten Reihe sorgfältig gearbeitet, ist das Verlegen der weiteren Reihen einfach. Verbinden Sie die Dielen mit Schlagholz und Hammer, indem Sie die Nut in die Feder einschlagen.
- Bei der Verschraubung halten Sie die Dielen aneinander gepresst und verbinden das Brett durch die Feder schräg mit dem darunterliegenden Klotz. Sie sollten dabei die Schraube soweit wie möglich versenken, damit die Nut der nächsten Diele ohne Probleme in die Feder einrasten kann. Wenn Sie die Dielen dagegen verkleben, tragen Sie den Kleber nur in dem Bereich auf, in dem Sie gerade arbeiten.
- Die letzte Reihe wird bei der Verschraubung wieder von oben angeschraubt.
- Die Fugen an den Rändern überbrücken Sie mit einer Sockelleiste, die Sie mit Schrauben, Nägeln oder Klammern befestigen.
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