Bodenbeläge – viele Varianten für die individuelle Nutzung
Der Fußbodenbelag schafft innerhalb von Räumen eine begehbare Fläche, die auf die Nutzung zugeschnitten sein sollte. Vom robusten Fabrikboden bis hin zum empfindlichen Wohnzimmerparkett – Bodenbeläge aus den unterschiedlichsten Materialien sind heute in großer Vielfalt erhältlich. Neben den traditionellen Materialien wie Fliesen, Holz und Teppich kommen zusehend auch neue Verbundwerkstoffe zum Einsatz. Die Auswahl des Belages sollte sich zum einen also nach den erforderlichen Gebrauchseigenschaften richten, andererseits aber auch hinsichtlich der Verlegetechnik, bzw. des Aufwandes gewählt werden. Jede Belagsart verfügt über bestimmte Vorzüge und Nachteile, die sorgfältig gegeneinander abzuwägen sind.

Fußbodenbeläge nach Produktgruppen
Die vielen verschiedenen Fußbodenbeläge zu kategorisieren ist nicht leicht. Die einzelnen Produktgruppen unterscheiden sich ebenso voneinander wie einzelne Beläge innerhalb einer Gruppe:

- Keramische Bodenbeläge und Steinbeläge
Diese Beläge werden auch als Hartbodenbeläge bezeichnet. Auf der einen Seite gibt es in dieser Gruppe die klassische Fliese als gebrannte und glasierte PlatteFliesen werden in der Regel im Mörtelbett verlegt, je nach vorhandenem Material kommen unterschiedliche Verlegearten zum Einsatz. - Fußböden aus Holz
Gefertigt aus Holz, unterscheiden sich diese Fußböden im Aufbau wie auch in der Holzart. Während Fußbodendielen häufig aus heimischen Laubhölzern wie Kiefer oder Fichte hergestellt sind und meist mit Fuge, bzw Nut und Feder verlegt werden, besteht das langlebige Parkett aus Hartholz und wird fugenlos verlegt. Eine Sonderform ist das Fertig- oder Clickparkett. Dieser Belag besteht als Verbundwerkstoff aus verschiedenen Materialien, die aufeinander verklebt sind. - Laminatfußboden
Die mehrschichtigen Laminatplatten sind in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Unterschiede bestehen in der Deckfläche, die durch spezielle Druckverfahren in fast unbegrenzten Varianten hergestellt wird, aber auch im Aufbau der Schichten. - Elastische Bodenbeläge
Spezielle Bindemittel sorgen dafür, dass die sogenannten elastischen Bodenbeläge wie Linoleum, PVC oder Gummi auch elastisch bleiben. Eine Ausnahme bildet der Korkfußboden, der ebenfalls zu dieser Produktgruppe zählt. Die Elastizität des Belages entsteht durch die natürlichen Komponenten im Material.

Neben der Einteilung nach der Oberflächenbeschaffenheit des Belages kommen folgende Möglichkeiten ebenfalls zum Einsatz:
- Anwendungsbereiche: Wohnen, Gewerbe und Industrie
- Rohstoffherkunft: mineralisch, nachwachsend und fossil
- Chemische Zusammensetzung: organisch oder anorganisch
Tragschicht und Nutzschicht – maßgeblich für Lebensdauer und Komfort
Jeder Fußbodenaufbau besteht aus verschiedenen Schichten, die sich als Hauptschichten nach ihrer Funktion unterscheiden lassen. Die Tragschicht stellt den stabilen Unterbau für die darauf montierte Nutzschicht dar. Diese besteht je nach Belagsart meist ebenfalls aus mehreren Schichten.

Im Sprachgebrauch wird die oberste begehbare Schicht häufig als Nutzschicht bezeichnet. Meist liefert sie gleichzeitig den dekorativen Anteil des Belages und übernimmt so auch gestalterische Funktion. Dies gilt zum Beispiel bei Linoleum, Holz oder Korkfußboden. Etwas anders stellt sich dies bei Laminat oder auch PVC dar. Die oberste Schicht dieses Belages bildet eine transparente Versiegelung, die die darunterliegende Dekorschicht zeigt.
Die Tragschicht ist im Bereich des Hausbaus in der Regel gleichzeitig die Rohdecke, die als Massivdecke oder Holzbalkendecke ausgeführt sein kann. Zwischen Tragschicht und Nutzschicht ist je nach Bodenbelag eine zusätzliche Unterkonstruktion, zum Beispiel in Form einer Lattung sowie eine Trittschalldämmschicht angeordnet. Die Tragschicht leitet statische und dynamische Lasten ab. Bei der Konstruktion ist nicht nur die Tragfähigkeit zu berücksichtigen, hinsichtlich Durchbiegung und Schwingung ist die Decke in Bezug auf die aufliegende Fußbodenkonstruktion samt Bodenbelag ebenfalls abzustimmen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Angebote von regionalen Bodenlegern vergleichen und sparen
Wie belastbar ist ein Boden?
Je nach geplanter Raumnutzung muss ein Bodenbelag unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Diese beziehen sich zum Beispiel auf Abriebklasse und Rutschsicherheit, aber ebenso auf den Anwendungsbereich und das Maß der Beanspruchung.

- In der DIN EN 685 sind elastische Bodenbeläge und Laminat hinsichtlich der Beanspruchungsklassen unterteilt.
- In der DIN 66 095 werden textile Beläge hinsichtlich ihres Strapazierwertes klassifiziert. Als Grundlage dient das Teppich-Siegel der europäischen Teppichgemeinschaft (ETG).
- Für Fliesenbeläge gibt es eine Einteilung nach fünf Abriebklassen. Diese beschreiben die Beanspruchbarkeit einer Fliese und die Anwendungsbereiche, für die der Belag geeignet ist. Die Klasse eins ist ausschließlich für wenig beanspruchte Böden bedacht, stark belastete Fliesenbeläge, zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden müssen der Abriebklasse fünf entsprechen.


Beanspruchungsklassen von Bodenbelägen
Nutzungsklassen und Beanspruchungsklassen von Bodenbelägen Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche – normalerweise halten wir uns über den Tag verteilt verschieden lange in… weiterlesen
Die Bodenpflege – ein wichtiges Entscheidungskriterium
Neben Optik, Belastbarkeit und Verlegeart kommt auch der Reinigung eine große Bedeutung zu. Während Laminat- und Fliesenböden oder der PVC Boden nur geringen Pflegeaufwand mit sich bringen, müssen Holz- und Korkböden, aber auch Linoleum regelmäßig und häufig auch aufwändig gereinigt und gepflegt werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, gerade stärker belastete Böden, zum Beispiel auf Verkehrswegen oder in Fluren brauchen viel Aufmerksamkeit und Zeit.


Bodenbeläge verlegen: Fest verklebt oder schwimmend verlegt
Elastische und harte Bodenbeläge können auf unterschiedliche Arten verlegt werden. Ob schwimmend oder fest verklebt die richtige Wahl ist, hängt… weiterlesen