Dielenboden aufarbeiten

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Dielenboden aufarbeiten – so erhält der alte Boden neuen Glanz

In alten Häusern verbirgt sich oft ein Dielenboden unter Teppich oder Linoleum, der bei Renovierungsarbeiten oder einer Sanierung zum Vorschein kommt. Sind die Bretter gut erhalten, lohnt es sich, den Boden aufzuarbeiten. Entfernen Sie alte Lackschichten, Schmutz und Nägel und bringen Sie eine Versiegelung auf. Sie werden staunen, wie herrlich rustikal und natürlich das alte Holz wirken kann, wenn Sie es mit viel Liebe und Geduld erhalten. Lesen Sie hier, wie Sie einen alten Dielenboden am besten aufarbeiten.

Dielenboden © Harald Biebel, fotolia.com
Dielenboden © Harald Biebel, fotolia.com

Bevor es losgeht: Material prüfen und Freiraum schaffen

Räumen Sie zuerst den ganzen Raum frei und entfernen Sie die Sockelleisten am Boden. Falls möglich, entfernen Sie auch die Türschwellen oder die unteren Anschlagleisten an den Türen. Heben Sie diese Leisten und Schwellen auf, wenn sie noch in Ordnung sind. Sie können wie die Dielen aufgearbeitet und wieder eingesetzt werden.

Säubern Sie den Dielenboden von alten Teppichresten, Staub und eventuell herausstehenden Nägeln und Schrauben. Überprüfen Sie das Material, indem Sie die einzelnen Dielen abklopfen. Lösen sich Teile vom Holz oder ist es brüchig? Ist ein Schädlingsbefall zu sehen? Reparieren Sie die Schadstellen und befestigen Sie eventuell lose Bretter oder tauschen Sie einzelne Dielen aus, wenn diese zu schadhaft sind.

Prüfen Sie auch die Unterkonstruktion und überlegen Sie, ob es sich lohnt, einen Schallschutz einzubauen. Mit einer Trittschalldämmung unter ihren Dielen mindern Sie die Geräuschkulisse im Alltag nachhaltig. Das bedeutet zwar etwas mehr Aufwand bei der Renovierung, kann aber auf lange Sich viel Komfort bieten. Auch eine wärmetechnische Dämmung nach unten oder der Einbau einer Fußbodenheizung sollten in Betracht gezogen werden. Im Erdgeschoss kann eine Wärmedämmung des Fußbodens viel Heizenergie sparen und für ein eine angenehme Klimatisierung sorgen. Fußbodenheizungen sind nur bedingt für den Einsatz unter einem Dielenboden geeignet. Fragen Sie bei Interesse bei Ihrem Fachbetrieb nach, ob dies für Ihr Projekt möglich ist.

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Noch genug Nutzschicht vorhanden?

Versuchen Sie, eine der Dielen vorsichtig zu lösen, um ihre Dicke der Nutzschicht festzustellen. Ist noch genügend Material vorhanden, um die nötigen Schleifgänge durchzuführen? Bei modernen Dielenböden beträgt die Nutzschicht meist nur 3 bis 4 mm. Bei älteren Massivdielen kann die Nutzschicht wesentlich dicker, bis zu 10 mm sein. Sie erkennen die Dicke der Nutzschicht am Querschnitt – sie hat eine andere Farbe als die Trägerschicht und ist meist sehr gut zu erkennen. Für das Abschleifen sollten mindestens noch 3 mm Nutzschicht vorhanden sein.

Auch wenn moderne Schleifmaschinen mit einer Absaugung versehen sind, kann es zu einer hohen Staubbelastung beim Arbeiten kommen. Dichten Sie deshalb Fenster und nicht benötigte Türen ab und decken Sie auch Steckdosen, Kabelanschlüsse und Schalter zu. Sie sparen sich so später Zeit bei der abschließenden Reinigung. Denken Sie beim Schleifen auch für sich an einen entsprechenden Arbeitsschutz. Tragen Sie eine Staubmaske und eine Schutzbrille sowie Schutzhandschuhe.

Dielenboden aufarbeiten © U. J. Alexander , stock.adobe.com
Dielenboden aufarbeiten © U. J. Alexander , stock.adobe.com

Saugen Sie vor dem Beginn des Abschleifens noch einmal den ganzen Raum gründlich aus. Damit schonen Sie Ihre Schleifmaschine und das Schleifpapier, denn noch auf dem Boden verbliebener Sand, Metallteile und Späne mindern die Effizienz der Maschine.

Alte Schichten abtragen

Starten Sie mit dem Schleifen am besten am Fenster und bewegen Sie sich in Richtung des Lichteinfalls. Achten Sie darauf, immer in Längsrichtung der Dielen zu schleifen. Bewegen Sie die Schleifmaschine möglichst gleichmäßig und kontinuierlich. Wenn Sie die Maschine länger an einem Ort halten oder die Richtung der Schleifbewegung ändern, schleifen Sie Kerben in die Dielen. Diese Vertiefungen lassen sich später nur schwer oder gar nicht mehr entfernen. Sie sehen nicht nur unattraktiv aus, sondern bilden Sammelstellen für Schmutz, Wasser oder Putzmittelrückstände.

Sofern noch ein alter Anstrich auf den Dielen vorhanden war, kann ein mehrmaliges Schleifen nötig sein. Nutzen Sie dafür Schleifpapier in verschiedenen Körnungen. Beginnen Sie mit einer groben Körnung von 80 und setzen Sie die Schleifvorgänge mit Körnungen von 100 und 120 fort. Zum Abschlusspolieren eignet sich eine Körnung von 240. Tauschen Sie das Schleifpapier immer wieder aus, wenn Sie merken, dass sich die Schleifleistung verringert. Manche alten Lackreste lassen sich nur sehr schwer entfernen und haben die Tendenz, das Schleifpapier zu verkleben. Hier kann es eventuell einfacher sein, die alte Farbe erst einmal mit einem Heißluftgerät abzubrennen. Testen Sie das an einer Stelle, die wenig sichtbar sein wird. Wenn Sie sich für das Abbrennen entscheiden, achten Sie auf eine gute Lüftung und schützen Sie Ihre Atmungsorgane und Augen. Die entstehenden Dämpfe können gesundheitsschädlich sein.

Für die Ecken im Raum und die Randbereiche eignet sich eine Rand- und Eckenschleifmaschine. Gehen Sie damit auch über die Zonen, welche später durch die Sockelleisten verdeckt werden und achten Sie auf eine gleichmäßige und ruhige Führung der Schleifmaschine.

Dielenboden abschleifen © U. J. Alexander , stock.adobe.com
Dielenboden abschleifen © U. J. Alexander , stock.adobe.com

Schadstellen ausbessern

Nach dem letzten Schliff sind Schadstellen im Holz gut zu erkennen. Bessern Sie kleine Stellen mit einer Mischung aus Holzleim und Schleifstaub oder mit einer fertigen Spachtelmasse aus. Leimen Sie Aststücke wieder ein, wenn sich diese lösen. Falls sich ganze Dielen verzogen haben, kontrollieren Sie die Raumfeuchtigkeit. Ist es zu nass, sollten Sie erst eine Trocknung abwarten, ehe Sie den Ausgleich vornehmen. Kann das verzogene Brett nicht mit Schrauben oder Nägeln fixiert werden, tauschen Sie es am besten aus. Kleinere Unebenheiten lassen sich jetzt gut erkennen und nachschleifen. Bessern Sie auch Rillen und Kratzer aus, indem Sie diese mit Spachtelmasse füllen oder wegschleifen.

Wachskitt um den Holzbelag zu reparieren © Fukume, stock.adobe.com
Wachskitt um den Holzbelag zu reparieren © Fukume, stock.adobe.com
Parkettschäden reparieren: Politur oder Hartwachs
Parkettschäden reparieren: Politur oder Hartwachs

Ist alles fertig, lassen Sie die Reparaturmassen gründlich trocknen. Danach saugen Sie den Boden gründlich und wischen mit einem leicht feuchten Tuch nach. Entfernen Sie den Schleifstaub akribisch, damit er später beim Lasieren nicht stört. Lassen Sie den Raum nach dem Wischen noch einmal kurz nachtrocknen, bevor Sie mit der Behandlung für das Dielenholz beginnen.

Welche Beschichtung sollen die Dielen erhalten?

Damit die aufgearbeiteten Dielen lange ihre schöne neue Optik behalten, ist ein Finish mit Lack, Öl oder Wachs angebracht. Eine Behandlung mit Lack hat den Vorteil, sehr robust zu sein. Das Holz wird super dicht versiegelt und erhält einen schönen Glanz. Es ist durch den Lack sehr pflegeleicht, verliert aber ein wenig von seiner natürlichen Ausstrahlung.

Möchten Sie Ihre Dielen nur mit Öl behandeln, ist das eine sehr einfache und natürliche Lösung. Das Holz kann dadurch weiter atmen und unterstützt so ein gesundes Raumklima. Allerdings müssen geölte Holzböden intensiver gepflegt werden. Eine clevere Alternative sind Hartöle oder Hartwachs. Diese Beschichtungen liefern ebenfalls eine atmungsaktive Oberfläche, die sich jedoch viel einfacher pflegen lässt als eine nur geölte Holzoberfläche. Tragen Sie den Lack, das Öl oder das Wachs gleichmäßig in ein oder zwei dünnen Schichten auf. Achten Sie dabei darauf, nicht zu dick zu streichen. Besser sind zwei dünne, gleichmäßige Schichten als eine dicke Schicht, die eventuell ungleichmäßig ausfällt.

Vorsicht und Geduld beim Trocknen

Lassen Sie der Beschichtung Zeit zum Trocknen und betreten Sie die Flächen auf keinen Fall zu schnell. Eine Ausnahme ist die Beschichtung mit Öl oder Hartöl. Hier nehmen Sie nach ca. 20 Minuten zu viel aufgetragenes Öl mit einem Lappen wieder auf oder verteilen es vorsichtig auf der Fläche. Lesen Sie auf der Verpackung nach, welche Trocknungszeiten der Hersteller für sein Produkt empfiehlt. Üblicherweise benötigt eine Hartölschicht 24 Stunden, bevor sie poliert werden kann. Der fertig versiegelte Holzboden sollte in der ersten Zeit nicht mit Wasser in Berührung kommen. Warten Sie mindestens eine Woche, bevor Sie das erste Mal wischen.

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Nachbehandlung und Fertigstellung

Durch das abschließende Polieren erhalten Hartöl und Wachs einen schönen Glanz. Je länger Sie der Versiegelung Zeit zum Trocknen gönnen, desto belastbarer werden die Schichten später sein. Polieren Sie den Boden, bevor Sie die Sockelleisten und die Türschwelle wieder anbringen.

Arbeiten Sie die alten Sockelleisten und Schwellen wie die Dielenbretter auf, bevor sie diese wieder montieren. Schleifen Sie alte Farbe ab und versiegeln Sie die Flächen mit der gleichen Beschichtung wie die Dielen. Falls die alten Leisten nicht mehr verwendbar sind, besorgen Sie sich neues Material. Bringen Sie die Leisten rundum an den Sockeln an und fixieren Sie diese mit Nageln, dübeln, kleben oder mit praktischen Montageclips. Dichten Sie die Anschlüsse mit Acryldichtstoff ab. Dieses Material lässt sich gut überstreichen und gestattet eine gewisse Flexibilität.

Regelmäßige Pflege mit den richtigen Mitteln

Damit Ihr Dielenboden seine schöne Optik lange Zeit behält, ist eine regelmäßige Pflege wichtig. Wurde seine Oberfläche mit Lack versiegelt, können Sie den Boden einfach saugen, kehren und wischen. Spezielle Pflegeprodukte sind nicht nötig. Nach einiger Zeit kann der Lack partiell abgenutzt sein und müsste dann erneuert werden. Dies ist nur mit vorherigem Schleifen möglich.

Geölte Dielenböden reinigen Sie immer erst trocken mit Saugen oder Kehren. Danach können Sie die Dielen mit einer Holzbodenseife gründlich reinigen. Holzbodenseife enthält Kokos- oder Sojafette, welche den Boden auf natürliche Art und Weise reinigen und nachfetten. In regelmäßigen Abständen ist eine Refresher angebracht. Das ist eine Holzbodenseife mit Ölanteil. Alternativ können Sie auch das original aufgebrachte Öl in einer sehr dünnen Schicht auftragen und einziehen lassen.

Bei einem gewachsten Holzboden kann sich mit der Zeit ein Grauschleier bilden. Auch die Einarbeitung von Schmutz in die verhältnismäßig weiche Wachsschicht ist möglich. Um solch einen Boden wieder zu reinigen, müssen Sie die Wachsschicht mit einem Intensivreiniger entfernen. Danach tragen Sie das Wachs neu auf, polieren es und können wieder lange Zeit einen natürlich schönen Dielenboden genießen.

Holzboden und Parkett wachen und Pflegen © Emmanuelle Guillou, stock.adobe.com
Holzboden und Parkett wachsen und Pflegen © Emmanuelle Guillou, stock.adobe.com
Dielenboden © Harald Biebel, fotolia.com
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