Korkboden richtig verlegen – Anleitung & Tipps für Heimwerker
Kork mausert sich aufgrund seiner bauphysikalischen Eigenschaften zu einem immer beliebteren Werkstoff. Gewonnen wird er aus der Rinde der Korkeiche. Diese kommt vor allem in Portugal vor, wo die europaweit größten Produktionsstätten beheimatet sind. Kork ist ein Naturprodukt und somit eine nachhaltige und umweltschonende Ressource.
Mit einem Korkboden tun Sie nicht nur nur sich und Ihrer Wohnung etwas Gutes, sondern Sie unterstützen die Verwendung und den Anbau eines nachwachsenden und umweltfreundlichen Stoffs. Wir stellen Ihnen in unserem Ratgeber die verschiedenen Arten der Korkböden vor, erklären, wie Sie Korkboden fachgerecht verlegen und auf was Sie bei der Pflege und Reinigung beachten sollten.
Diese Arten von Korkböden gibt es
Auf dem Markt existieren grundlegend zwei Arten von Korkböden: Korkfliesen und Kork-Fertigparkett. Beachten Sie jedoch, dass es auch innerhalb einer Bodenart kleine Unterschiede geben kann, z. B. in der Zusammensetzung des Materials, im Design oder in der Montage.
- Korkfliesen: Korkfliesen kommen nur noch selten beim Heimwerken zum Einsatz. Warum? Sie werden fest mit dem Unterboden verleimt und können nur mit viel Aufwand ausgetauscht werden. In den meisten Fällen bestehen sie aus einem Naturkorkgranulat oder Stückchen, die mit einem Bindemittel zu Fliesen verklebt werden. Im Gegensatz zu Korkparkett wirkt die Oberfläche sehr homogen und einheitlich.
- Kork-Fertigparkett: Kork-Fertigparkett verlegen Sie wie normales Laminat – häufig mit einemKlick-System. Das Parkett wird schwimmend verlegt, das heißt, die Paneele werden nicht mit dem Unterboden verleimt. Wählen Sie aus verschiedenen Stärken, Designs und Dielengrößen. Da die Montage auch für Hobbyhandwerker einfach zu bewerkstelligen ist, gilt das Kork Fertigparkett als beliebteste Variante der Korkböden.
Ein Allround-Boden für (fast) jedes Zimmer
Dank seiner für die Füße sehr angenehmen Oberfläche und seiner wärmespeichernden Eigenschaft, bietet sich Korkboden für jeden Raum an. Er vermittelt eine beruhigende und natürliche Wohnatmosphäre. Naturbelassene Böden „erden“ das Zimmer und sorgen für ein gemütliches Gefühl. Besonders in Wohnräumen profitieren Sie von den positiven Eigenschaften: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer sind ideal für einen Korkboden geeignet.
Obacht in stark beanspruchten Bereichen
Kork tendiert dazu, zu verfärben, auszubleichen und bei übermäßiger Beanspruchung Eindruckstellen zu bilden. Dies gilt vor allem bei schweren Möbelstücken und Bereichen wie dem Büro. Bürostühle mit Rollen wirken stark auf den Boden ein. Abhilfe schaffen dann dekorative Schonmatten oder nach DIN EN 12529 normierte Doppellenkrollen für Stühle und Sessel. Möbel sollten Sie stets mit Filzschonern versehen.
Korkböden in Nasszellen – auf die Versiegelung kommt es an
Bestimmte Korkböden können Sie auch in Bädern und Küchen verlegen. Da Kork ein Naturmaterial ist und Feuchtigkeit aufnimmt, muss er unbedingt mit Wachs oder einem speziellen Korklack versiegelt werden. Unbehandelte Böden sollten Sie niemals in Bad und Küche verwenden.
Die Vorteile von Korkböden
- schall- und lärmdämmend
- fußwarm, da wärmespeichernd
- hygienisch, pflegeleicht und einfach zu reinigen
- strapazierfähig
- trittelastisch, gut für Füße und Wirbelsäule
- naturbelassen und schadstoffarm (keine Ausdampfungen)
Die Nachteile von Korkböden
- bleichen bei direkter Sonneneinstrahlung aus
- reagieren auf klimatische Veränderungen (ziehen sich zusammen oder dehnen sich aus)
- kaum geeignet für Nasszellen wie Küche und Bad
Wie wird ein Korkboden verlegt?
Korkboden wird entweder mit dem Untergrund verleimt oder schwimmend verlegt. Wie Sie den Boden korrekt verlegen, bestimmt die Art des Korkbodens. Fliesen werden üblicherweise verleimt, Fertigparkett wird schwimmend verlegt. Immer beachten sollten Sie die Montageanleitung und Hinweise des Herstellers.
Da Fertigparkett zu den beliebtesten Varianten des Korkbodens zählt, werden Sie mit aller Wahrscheinlichkeit einen schwimmenden Boden verlegen. Weit verbreitet ist – wie bei herkömmlichen Laminat – das einfache Klick-System, bei dem die einzelnen Paneele mit Nut und Feder ineinander geklickt werden.
Vor dem Verlegen: Treffen Sie die richtigen Vorbereitungen
Eine ordentliche Vorbereitung ist beim Verlegen von Korkboden unverzichtbar. Schnappen Sie sich als allererstes Zollstock und Notizblock. Messen Sie die gesamte Grundfläche aus, die Sie mit Kork auslegen wollen. Planen Sie einige Quadratmeter mehr ein, um später über genügend Material als Reserve zu verfügen.
Als nächstes überprüfen Sie den Boden. Ein Estrichboden darf keine Unebenheiten aufweisen. Ab einem Unterschied von mehr als 3 mm/m sollten Sie den Untergrund mit einer Bodenausgleichsmaße begradigen. Der Boden sollte fest sein, sauber und darf mit keinerlei fetthaltigen Substanzen verunreinigt sein.
Falls nötig, legen Sie eine Dampfsperre aus
Dies gilt vor allem für nicht unterkellerte Wohnflächen. Fast alle Bodenarten besitzen eine gewisse Restfeuchte, die nach und nach verdampft. Damit diese nicht den verlegten Korkboden angreift, sollten Sie eine Dampfsperre anbringen. Besorgen Sie sich PE-Folie (Polyethylen-Folie) mit einer Stärke von ca. 0,2 mm. Legen Sie diese nach den Herstellerhinweisen über die gesamte Fläche aus und lassen Sie sie ca. 20 bis 40 cm an den Wänden überstehen.
Die letzten Vorbereitungsschritte: Trittschalldämmung und Akklimatisierung
Installieren Sie über der Dampfsperre eine Trittschalldämmung. Zwar wirkt auch Korkboden trittschalldämmend, eine zusätzliche Dämmung reduziert den Trittlärm aber noch mehr und isoliert – besonders in Mehrfamilienhäusern ein wichtiger Faktor. Die Bahnen der Trittschalldämmung sollten parallel zueinander liegen und überlappen, um bestmöglich zu funktionieren. Jetzt kann es fast schon los gehen! Zunächst sollten Sie aber das in Kartons verpackte Korkparkett für mindestens 48 Stunden im Raum bei ca. 18 °C akklimatisieren lassen. Ideal ist eine Luftfeuchte zwischen 55% und 65%. Dieses Raumklima sollte auch beim Verlegen beibehalten werden!
Anleitung zum Verlegen von Korkfliesen
- Tragen Sie mit einer kurzflorigen Velourwalze (Lackrolle) den Korkleim gleichmäßig auf die Fliesen und den Boden. Warten Sie – je nach Angabe des Leim-Anbieters – 60 bis 90 Minuten, bis der Leim aufgetrocknet und transparent ist.
- Beginnen Sie, die Fliesen an der Wand zu verlegen. Um Fliesen für Wandabschlüsse zuzuschneiden, verwenden Sie am besten ein Teppichmesser.
- Gehen Sie reihenweise vor.
- Klopfen Sie die Korkfliesen mit einem Gummihammer an. Der Korkleim verbindet sich nur auf Druck mit dem Boden.
- Versiegeln Sie den Korkboden mit Korklack, um ihn vor Schmutz, Nässe und Beschädigungen zu schützen.
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Anleitung zum Verlegen von Kork-Fertigparkett
- Korkparkett wird, wie herkömmliche Holzpaneele, parallel zum Lichteinfall verlegt. So sind Unebenheiten weniger sichtbar. Um eine Ausnahme handelt es sich, wenn Sie die Korkpaneele auf einem alten Holzdielenboden verlegen. Dann sollten Sie den Korkboden quer zu den Dielen anbringen.
- Verwenden Sie ein Korklaminat mit Klick-System, beginnen Sie in einer Ecke mit der Nut in Richtung Wand. Lassen Sie mindestens 1 cm Abstand zur Wand, zu Türschwellen und Durchgängen. Diese Dehnungsfuge ist essentiell, damit sich das Korkparkett später ausdehnen kann.
- Fixieren Sie die Paneele mit Distanzkeilen.
- Eine Abschlusspaneele wird immer zugeschnitten. Das Reststück ist gleichzeitig das Anfangsstück der nächsten Reihe.
- Der Fugenversatz sollte immer mindestens 30 cm bis 40 cm betragen.
- Die anschließende Reihe Paneele wird mit einem Schlagholz und Gummihammer vorsichtig an die vorhergehende Reihe geklopft.
- Für den Wandabschluss nehmen Sie stets ein Zugeisen zur Hilfe.
Die finalen Abschlussarbeiten – gleich haben Sie es geschafft
Nachdem der gesamte Boden verlegt ist, entfernen Sie die Distanzkeile und bringen Sie die Fußleisten an der Wand an. Befestigen Sie sie niemals am Boden! Die Fuß- und Übergangsleisten verdecken die wichtigen Dehnungsfugen. Dank ihnen kann sich der natürliche Korkboden ausdehnen. Bei kleineren Abständen, wie zu Türschwellen etwa, können Sie Fugenfüller wie Spritz- oder Flüssigkork verwenden, um die Lücken auszugleichen.
Erhöhen Sie Raumtemperatur allmählich auf 20 °C bis 22 °C, damit sich der Korkboden an die durchschnittliche Zimmertemperatur gewöhnen kann. Auch eine Raumfeuchte von 60% gilt als optimal.
Nach ca. 24 Stunden ist der Korkboden begehbar. Beachten Sie aber auch dabei die Hinweise des Herstellers!
Wichtige Tipps zur Pflege und zum Umgang mit Korkboden
- Verwenden Sie Filzschoner unter schweren Möbeln und Gegenständen, um Druckstellen und Beschädigungen auf dem Korkboden zu vermeiden.
- Nutzen Sie Bodenschutzmatten in besonders beanspruchten Bereichen der Wohnung.
- Verlegen Sie Korkboden über einer Fußbodenheizung, dann halten Sie deren Temperatur vor, während und nach dem Verlegen auf konstant 18 °C. Stellen Sie sie nie höher als 28 °C ein.
- Säubern sie den Korkboden nie mit einem Mikrofasertuch.
- Wischen Sie einen Korkboden immer nebelfeucht, nie nass (1x wöchentlich).
- Gehen Sie mit Korkbodenreinigern sparsam um, da kein Seifenfilm auf dem versiegelten Parkett zurückbleiben sollte. Der Reiniger sollte pH-neutral sein.
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