Holzfußboden

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Naturbaustoff Holz – lebendige Fußböden in vielen Varianten

Repräsentativ und wohnlich, gehören Holzfußböden zu den beliebtesten Bodenbelägen. Der vielseitig einsetzbare Baustoff Holz punktet durch Langlebigkeit und eine große Anzahl an Verarbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Insbesondere für die Oberflächenbehandlung sind mehrere Aspekte entscheidend. Geeignet als Bodenbelag sind fast alle Laub- und Nadelholzarten, je nach Farbe und Oberfläche unterscheiden sich die Raumwirkungen.

Holzboden Auswahl © Maksym Yemelyanov, fotolia.com
Holzboden Auswahl © Maksym Yemelyanov, fotolia.com
Die Bodenfarbe bestimmt maßgeblich die Raumoptik
Die Bodenfarbe bestimmt maßgeblich die Raumoptik

Holzarten für Holzfußböden

Entscheidend für die Eignung einer Holzart als Bodenbelag ist ihre Härte. Abgesehen von sehr weichen Hölzern wie zum Beispiel Pappel, sind nahezu alle Arten geeignet. Für klassische Dielenfußböden kommen häufig Nadelholzarten wie Kiefer oder Fichte zum Einsatz, Parkettfußböden sind meist aus Hartholz hergestellt. Aus Hartholz bestehen auch die heute selten gewordenen Schlossdielen. Gerade bei Parkett wirkt auch die Kombination mehrerer zueinander passender Holzarten lebendig und extravagant.

Holzböden haben viele Vorteile
Holzböden haben viele Vorteile

Besonders ökologisch sind heimische Holzarten aufgrund der kürzeren Transportwege und der vielfach umweltschonenderen Gewinnung. Bei der Auswahl der passenden Holzart sind verschiedene Kriterien relevant:

  • Entscheidung nach Optik – Der Fußboden bestimmt in hohem Maße die gesamte Raumwirkung mit, das gilt auch für Fußböden aus Holz. Helle Bodenbeläge vergrößern optisch und wirken freundlich und klar; durch Holz in Rot- und Brauntönen wird eine warme Atmosphäre geschaffen.
Tipp: Damit der Raum nicht zu dunkel wird, sind gerade bei dunklen Holzarten helle Gegensätze im Raum für eine ausgeglichene und freundlich-offene Stimmung wichtig.
  • Entscheidung nach der Gebrauchsfähigkeit – je weicher ein Bodenbelag ist, umso empfindlicher reagiert er auf mechanische Einflüsse. Holzdielen aus Kiefer oder Fichte zeigen entsprechend schnell Gebrauchsspuren und sind deshalb vor allem für Aufenthalts- und Wohnräume geeignet, in denen der Anteil an Verkehrs- und Durchgangsfläche gering ist. Hartholz verträgt auch einmal das Begehen mit Schuhwerk und nimmt mittlere mechanische Einflüsse nicht leicht übel.
Für strapazierfähige Böden gibt es Harthölzer
Für strapazierfähige Böden gibt es Harthölzer

Unter den heimischen Hölzern eignen sich folgende Arten besonders als Material für den Fußboden aus Holz:

Holzart Aussehen Eigenschaften
Ahorn Sehr hell, gleichmäßige feine Fasern Mittelhart, sehr widerstandsfähig und stabil gegen mechanische Einflüsse und Abnutzung
Buche Hell und gleichmäßig gemasert Hart und abriebfest, dabei leicht zu verarbeiten
Eiche Hell- bis mittelbraun, lockeres Faserbild und Neigung zum Nachdunkeln und Ergrauen Sehr hart, elastisch und mit hoher Widerstandsfähigkeit, schwer zu bearbeiten
Esche Sehr hell und grobfaserig, dabei gleichmäßig gemasert Mittelhart und flexibel
Kastanie Helle Holzfarbe und eine wellenförmige Maserung Weich, dabei resistent gegen Schädlinge und Pilze
Kiefer Sehr hell gefärbt, dabei ruhig gemasert, je nach Qualität mit Asteinschlüssen Stabil und elastisch, dabei formbeständig und leicht zu verarbeiten
Kirsche Mittelhell mit der Neigung zum Nachdunkeln Leicht zu verarbeiten
Lärche Mit heller und kräftiger Maserung Schwer und hart, durch die Witterungsbeständigkeit auch für den Außenbereich geeignet
Nuss Viele Farbnuancen von leicht rötlich bis braun und kräftig gemasert Hart, zäh und wenig elastisch, formstabil, dabei gut zu verarbeiten

Unter den Tropenhölzern eignen sich unter anderem das widerstandsfähige Doussié aus Westafrika, das sehr harte Jatoba aus Südamerika oder die Holzart Merbau aus Südostasien für Fußbodenbeläge.

Tipp: Damit das Bild des Bodenbelags am Ende einheitlich wirkt, ist auf eine entsprechende Sortierung der Holzdielen oder Parkettstäbe bei der Verlegung zu achten. Es empfiehlt sich eine Vermischung der Pakete.
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Holz ist hygroskopisch!

Holz ist ein offenporiger und natürlicher Baustoff mit hygroskopischen Eigenschaften. Die Fähigkeit zur Wasseraufnahme bewirkt Formveränderungen. Je nachdem, wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft ist, dehnen sich die Elemente durch Wasseraufnahme aus oder ziehen sich durch Austrocknung zusammen. Man spricht hier auch von Quellen und Schwinden. Um Aufwerfungen oder Fugen zu minimieren, ist eine fachgerechte Verlegung und die richtige Querschnittswahl entscheidend. Ideal ist ein Verhältnis der Holzteile von 1 : 4 (Höhe zu Breite). Damit sich die Formänderungen möglichst wenig auf den Gesamtbelag auswirken, sind folgende Punkte beim Einbau des Belages zu beachten:

  • Der Holzfußboden wird eingebaut, wenn die anderen Gewerke ihre Arbeiten abgeschlossen haben.
  • Das ideale Raumklima beträgt beim Einbau 18 bis 20 Grad und eine relative Luftfeuchte von 50 bis 60 %.
  • Das Holz sollte vor dem Einbau akklimatisiert werden und bereits einige Tage offen im Raum gelagert sein.
Holz ist hygroskopisch
Holzböden ist hygroskopisch
Tipp: Vor allem im Winter werden beheizte Räume oft zu trocken. Ein Luftbefeuchter hilft hier, die optimale Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten. Die Klimabedingungen können mit einem Hygroskop geprüft und überwacht werden.
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Reinigung und Pflege von Holzfußböden

Für die Endbehandlung eines Holzbodens gibt es zwei Möglichkeiten: Wahlweise kann der Belag versiegelt werden, dazu wird auf den Boden eine flächige Lackschicht aufgebracht. Die andere Variante lässt den Boden weiter atmen, der Belag kann geölt oder gewachst werden.

Beide Varianten haben Vorzüge, aber auch Nachteile:

Der versiegelte Boden – einfach, haltbar, preiswert

Parkett versiegeln © VRD, fotolia.com
Parkett versiegeln © VRD, fotolia.com

Bei der Versiegelung eines Holzfußbodens wird ein Wasserlack aufgetragen. Dieser bildet eine geschlossene Schicht auf dem Belag und verschließt die Poren. Vor dem Auftrag wird die Oberfläche gründlich geschliffen, Fugen und Fehlstellen werden mit einem Spezialkitt ausgebessert. Nach dem Auftrag einer Grundierung wird der Versiegelungslack bei Zimmertemperatur aufgetragen. Nach dem Trocknen des Lacks werden je nach Beanspruchung ein bis zwei weitere Schichten aufgebracht, nach etwa acht Stunden Trocknungszeit ist der Belag begehbar.

Ein einmal versiegelter Boden ist dauerhaft vor Verschmutzungen geschützt und lässt sich leicht und unkompliziert reinigen. Allerdings hat die Versiegelung auch Nachteile:

  • Die Fähigkeit des Holzfußbodens zur Wasseraufnahme und –abgabe ist aufgehoben, das Material kann nicht mehr zu einem ausgeglichenen und gesunden Raumklima beitragen.
  • Gelangt durch feine Fehlstellen oder Ritzen Wasser unter die Versiegelung, kann dieses nicht mehr abtrocknen und es kommt zu Feuchteschäden.
  • Ist die Versiegelung an einer Stelle beschädigt, ist ein Ausbessern kaum möglich. Die Beschichtung muss komplett erneuert werden.

TIPP

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Laugen, Ölen, wachsen – natürliche Böden, natürlich schön

Holzboden einölen © Thorsten Burkard, fotolia.com
Holzboden einölen © Thorsten Burkard, fotolia.com

Mit Ölen und Wachsen kann Holz dauerhaft imprägniert werden und bleibt dabei doch offenporig und atmungsaktiv. Laugen schützen durch chemische Reaktionen vor UV-Strahlung und die damit verbundenen Auswirkungen. Wird der Lauge Kalk zugesetzt, hat dies eine leicht aufhellende Wirkung auf das Holz. Auf die Lauge muss ein Öl oder Wachs aufgetragen werden, um einen vollständigen Schutz der Oberfläche zu gewährleisten.

Zur Vorbehandlung wird der Boden gereinigt und abgeschliffen. Je feiner das verwendete Schleifpapier, umso glatter und feiner wird auch die Struktur. Das gewählte Präparat wird auf den Boden aufgetragen, in der Regel mit einem Lappen und nachpoliert. Dies kann entweder per Hand oder mit einer Poliermaschine erfolgen. Je nach Produkt und Zeitpunkt der Politur entsteht ein glänzender oder seidenmatter Bodenbelag aus Holz. Soll der Boden gewachst werden, ist vorab der Auftrag einer Hartölschicht erforderlich, um für dauerhaften Schutz zu sorgen.

Die Substanzen dringen in die oberen Holzschichten ein und sorgen zum einen für eine Schutzwirkung, zum anderen für eine Betonung von Holzstruktur und –farbe. Durch die Behandlung wird die Widerstandsfähigkeit des Bodens erhöht. Der große Vorteil dieser Behandlung: Kleinere Kratzer und Schäden können ausgebessert werden, ohne dass gleich der gesamte Boden erneuert werden muss. Allerdings muss die Behandlung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Die Intervalle sind vom verwendeten Produkt wie auch von der Beanspruchung des Bodens abhängig.

Tipp: für die Behandlung mit Laugen, Ölen oder Wachsen sollte möglichst auf ökologische Produkte zurückgegriffen werden. Diese sichern die Atmungsaktivität des Belages und sind – mit entsprechendem Ökosiegel zertifiziert – gesundheitlich unbedenklich.
Parkett professionell polieren © karepa, stock.adobe.com
Parkett und Holzböden schützen: ölen, wachsen oder lackieren?

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