Teppichboden: Textile Beläge für den Fußboden
Teppiche sorgen für ein behagliches Wohnklima, dämpfen Schall und verbessern den Wärmeschutz von unten. In der DIN ISO 2424 sind textile Bodenbeläge definiert und in verschiedene Arten eingeteilt. Man unterscheidet zwischen Teppichboden als Auslegware, Läufer, Teppich als Brücke oder Vorleger und Teppichfliesen. Textile Beläge sind in vielen Varianten erhältlich und unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich Flor, Material, Farbe und Gestaltung.
Einteilung für textile Beläge
Die einzelnen Teppichvarianten können auf ebenen Untergründen wahlweise mit oder ohne Verklebung ausgelegt werden. Sogenannte abgepasste Teppiche sind ebenso wie Läufer selbstliegend und werden zum Teil zusätzlich zur Auslegware eingesetzt. Teppichfliesen mit einem Flächengewicht von weniger als 3,5 kg/m² müssen fixiert werden. Weiterhin werden die Beläge nach folgenden Kriterien eingeteilt:
- Nach der Oberfläche als Pol- oder Flachteppich
- Nach dem Material der Nutzschicht aus natürlichem oder synthetischem Material
- Nach der Art der Herstellung wie Tufting, Webverfahren oder Knüpftechnik
- Nach den Gebrauchseigenschaften
- Nach dem Einsatzgebiet im privaten oder Objektbereich
Neben den Teppichen, die im Wohn- und Objektbereich eingesetzt werden, gibt es auch spezielle Anfertigungen für besondere Zwecke. Dazu gehören zum Beispiel textile Beläge im Sportbereich, im Pflegebereich oder in Verkehrsmitteln.
Fasern, Garne, Vliese – Ausgangsmaterialien für textile Beläge
Teppiche und textile Fußbodenbeläge können aus vielen unterschiedlichen Materialien hergestellt sein. Die Arbeitsschritte sind in der Regel ähnlich. Aus einzelnen Fasern, die natürlichen oder auch künstlichen Ursprungs sind, werden Garne gesponnen. Das Aussehen des Garns und der Fasern bestimmt den Charakter der späteren Oberfläche des Belages. Einige Beläge werden durch eine spezielle Technik als Nadelvlies hergestellt. Dabei liegen mehrere Schichten von Fasern ungeordnet übereinander. Die Fasern als Ausgangsstoff eines textilen Belages lassen sich in drei Gruppen einteilen:
- Pflanzliche Fasern sind zum Beispiel Jute, Kokos, Seegras oder Sisal. Die vielseitigen Teppiche sind oft nur bedingt strapazierfähig und kommen vorwiegend im privaten Bereich zum Einsatz. Eine Ausnahme bilden Sisal und Kokos. Diese Beläge eignen sich auch für gewerbliche Bereiche.
- Synthetische Fasern machen heute den Hauptanteil aus, wenn es um Teppiche geht. Gefertigt aus Polyacryl, Polyamid, Polyester oder Polypropylen werden sie als Stapel- oder Endlosfasern weiterverarbeitet.
- Tierhaare werden ebenfalls gerne als Teppichfaser eingesetzt. Zum Einsatz kommen Haare von Schafen oder Ziegen, ebenfalls zu den tierischen Fasern zählen Seide und Lederfaserstoffe. Letztere werden aus Lederabfällen hergestellt, die bei der Produktion von Schuhen, Taschen und weiteren Lederwaren anfallen.
Teppichoberflächen als Auswahlkriterium
Je nach eingesetztem Material und Herstellungsverfahren ergeben sich für den textilen Belag unterschiedliche Oberflächenstrukturen. Diese bestimmen Optik und Ausstrahlung ebenso wie die Gebrauchseigenschaften und Einsatzbereiche. Man unterscheidet die folgenden beiden Gruppen:
- Zweidimensionale Beläge sind in der Regel einschichtig. Das heißt, sie verfügen über keine gesonderte Trägerschicht. Die Nutzschicht besteht zum Beispiel aus mehreren Schichten, die ungeordnet miteinander verbunden sind (Nadelvlies). Auch Flachgewebe in Form von Webteppichen gehören zu dieser Gruppe. Die Oberflächenvarianten reichen von glatt bis stark strukturiert.
- Dreidimensionale Beläge besteht aus Nutzschicht und Trägerschicht, wobei die Nutzschicht als sogenannte Polschicht ausgeführt ist. Der Pol oder auch Flor kann gewebt oder getuftet sein, auch Wirkteppiche oder Klebpolteppiche besitzen diesen Aufbau.
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Herstellungsverfahren für textile Beläge
Man unterscheidet verschiedene Herstellungsarten für textile Bodenbeläge, die fertigen Teppiche weisen charakteristische Optiken und Merkmale auf. Auch die Färbung kann auf mehrere Arten durchgeführt werden. Hier wird zwischen Faserfärbung, Garnfärbung und Stückfärbung unterschieden.
- Beim Klebpolverfahren wird das textile Material mit der Nutzschicht festverklebt. Optisch lassen sich diese Beläge an einer ausgeprägten Rippenstruktur erkennen, häufig wird Ziegenhaar oder Schurwolle verwendet und auf verschiedene Rückenmaterialien wie Naturfaser oder Propylen verklebt. Vorteil dieser Methode: Der Teppich lässt sich problemlos in alle Richtungen schneiden, die Kanten fransen nicht aus.
- Zu den Polvliesbelägen zählen Kugelgarnbeläge. Meist wird dieser Teppich aus synthetischem Material hergestellt und ist an den kugelartigen Fasern zu erkennen, die aus der Oberfläche hervorstehen. Zur Herstellung werden die Fasern auf eine Trägerschicht genadelt, der Rücken besteht in der Regel aus Synthetikvlies. Diese Teppiche sind sehr strapazierfähig und lassen sich in alle Richtungen schneiden und verlegen.
- Beim Nadelvlies werden mehrere Faserschichten ungeordnet übereinander angeordnet. Die Nutzschicht ist meist aus synthetischem Material, erkennbar ist das Nadelvlies an seiner zweidimensionalen Oberfläche. Die Teppiche sind wenig komfortabel und eignen sich in hohen Qualitäten zum Beispiel für Messen oder andere Bereiche, die stark frequentiert sind.
- Tufting heißt das Verfahren, mit dem Polfäden in eine Trägerschicht regelrecht eingenäht werden. Dies geschieht maschinell, man unterscheidet Schnitt- und Schlingenpol. Der Schnittpol ist auch als Velours bekannt.
- Webteppiche können als zwei- oder dreidimensionale Beläge hergestellt werden. Es gibt verschiedene Webverfahren, die jeweils unterschiedliche Wirkungen erzeugen. Die meisten Teppiche sind im Rutenwebverfahren gefertigt, die Methode, bei der beim Webvorgang Schlingen entstehen, ist jedoch nur für die Herstellung einfarbiger Teppiche geeignet.
Die Auswahl an textilen Belägen ist groß. Vor allem Allergiker und chemikalienempfindliche Menschen sollten auf die Inhaltsstoffe in den Teppichen und Belägen achten. Durch Klebstoffe und andere Inhaltsstoffe in synthetischen Fasern kann es unter Umständen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Verschiedene Gütesiegel wie DAAB (allergikergeeignet), das GuT-Siegel für umweltfreundliche Teppichböden oder der Blaue Engel als Umweltzeichen des Bundes geben wichtige Hinweise.
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