PVC Fußboden
Als elastischer Bodenbelag ist der PVC Fußboden in verschiedenen Varianten erhältlich. Unterschiede zeigen sich in den Rezepturen, aber ebenso in Materialeigenschaften, Eignung und Gestaltungsmöglichkeiten. Generell gilt PVC – häufig im Handel auch als Vinyl bezeichnet – als robuster und pflegeleichter Fußbodenbelag mit einer hohen Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse. Der leicht verlegbare Baustoff ist wasserfest, antistatisch und besitzt ein sehr gutes Abriebverhalten.
Arten von PVC Fußbodenbelag
Die europäischen Normen geben einen guten Überblick über die verschiedenen Varianten, in denen PVC erhältlich ist. Man unterscheidet folgende Gruppen:
- Homogene und heterogene, flexible PVC-Bodenbeläge ohne Unterschicht (DIN EN ISO 10581), wobei homogene Beläge als Einschichtbeläge komplett aus PVC gefertigt sind, heterogene Beläge bestehen aus einer Nutzschicht aus PVC sowie einer Unterschicht aus gefülltem Material.
- PVC-Bodenbeläge mit einem Rücken entweder aus Polyestervlies bzw. Jute oder aus einer Kombination aus Polyestervlies und PVC (DIN EN 650)
- PVC-Bodenbeläge mit einer Schaumstoffunterschicht (DIN EN 651)
- PVC-Bodenbeläge mit einem Rücken auf Korkbasis (DIN EN 652)
- Geschäumte PVC-Bodenbeläge (DIN EN ISO 26986)
- PVC-Flex-Platten (DIN EN ISO 10595)
Heterogene und homogene Fußbodenbeläge aus PVC
In der Zusammensetzung der PVC-Schichten lassen sich nach DIN EN ISO 10581 zwei Gruppen unterscheiden. Während heterogene Beläge aus einer Nutzschicht sowie einer oder mehrere gefüllter Unterschichten bestehen, zeigen homogene PVC-Beläge über den gesamten Querschnitt die gleiche Materialzusammensetzung.
- Die Nutzschicht bei heterogenen PVC Belägen besteht aus einer Oberschicht mit einem PVC Anteil von 40 bis 60 %. Die darunterliegende Unterschicht ist stark mit Füllstoffen versetzt, der PVC Anteil beträgt etwa 20 bis 40 %. Weichmacher, Pigmente, Stabilisatoren und Additive sind weitere Bestandteile des Materials. Heterogenes PVC ist für weniger beanspruchte Bereiche geeignet und in zwei Lieferformen mit und ohne zusätzlicher Trägerschicht erhältlich. Die Lebensdauer des Belages wird von der Beanspruchung, aber auch von der Dicke und Abriebfestigkeit der Nutzschicht bestimmt.
- Die homogenen PVC Einschichtbeläge bestehen komplett aus der gleichen Mischung. Meist liegt der PVC Anteil zwischen 45 und 55 %, zusätzliche Inhaltsstoffe sind Weichmacher, Füllstoffe, Pigmente, Stabilisatoren und Additive. Homogene Mehrschichtbeläge entstehen durch die Verpressung einzelner dünner Schichten, auch als PVC Folien bezeichnet. Durch den Pressvorgang und einen hohen Weichmacheranteil werden die einzelnen Schichten stabil miteinander verschweißt. Die robusten Beläge eignen sich in stark belasteten Bereichen und können auch leichten Fahrverkehr aushalten.
Verbundbeläge und Cushioned Vinyl
Als PVC Verbundbeläge werden heterogene Beläge mit einer zusätzlichen Trägerschicht wie sie die DIN EN 650, DIN EN 651 und DIN EN 652 benennen, bezeichnet. Als Trägerschicht können
- Jute
- Polyestervlies
- Schaumstoff
- Kork, bzw. Korkment
eingesetzt werden. Bei der Verlegung wird die Trägerschicht mit einem geeigneten Kleber direkt mit dem Untergrund verklebt.
Eine weitere Form von PVC Belägen ist das Cushioned Vinyl (CV). Es handelt sich dabei um geschäumtes Material, das eine strukturierte Oberfläche aufweist. Die Beläge bestehen aus mehreren Schichten und sind in vielen Dekors erhältlich. Das bearbeitbare PVC wird dazu in mehreren Schichten auf eine Trägerschicht aufgestrichen, die im Gelierkanal bei ca. 150 Grad aufgebracht werden. Das fertige Material ist dampfdicht, fußwarm und feuchtebeständig.
Eigenschaften und Einsatzbereiche
Aufgrund seiner guten Eigenschaften in Kombination mit den günstigen Anschaffungskosten ist PVC ein Bodenbelag, der für viele Einsatzbereiche geeignet ist. Die große Vielfalt der Dekors ermöglicht zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Wie alle elastischen Bodenbeläge sind auch PVC Böden in unterschiedliche Beanspruchungsklassen eingeteilt. Diese sind in der DIN EN 685 festgehalten und gliedern sich in drei Bereiche:
- Wohnbereiche mit den Klassen mäßig (21), normal (22) und stark (23)
- Gewerbe mit den Klassen mäßig (31), normal (32), stark (33) und sehr stark (34)
- Industrie mit den Klassen mäßig (41), normal (42) und stark (43)
Durch die leichte Reinigung und die antistatischen Eigenschaften sind PVC-Böden auch für Allergiker geeignet. Ebenso macht die Möglichkeit zur hygienischen Reinigung den Belag für den Einsatz in Krankenhäusern, Laboren und Reinräumen ideal. Dort können die nahtlos verschweißbaren Bahnen auch an der Wand entlang geführt und zu hermetisch dichten Wannen geformt werden.
TIPP
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PVC-Fußboden verlegen
PVC wird meist als Bahnenware verlegt, auch Platten oder Fliesen sind erhältlich. Eine Variante bildet PVC auf einer Trägerplatte mit umlaufender Nut und Feder. Dieser Belag wird im Klicksystem verlegt, eine schwimmende Verlegung ist hier möglich.
PVC Bahnen können auf allen ebenen und klebstoffverträglichen Untergründen verlegt werden. Wichtig ist, dass der Untergrund absolut trocken und sauber ist. Bei der Verlegung auf Estrich muss die entsprechende Belegreife vorliegen. Vor der Verlegung ist eine Akklimatisierung empfehlenswert, damit sich das Material an Raumtemperatur und Luftfeuchte anpassen kann. Die zugeschnittenen Bahnen werden auf dem Untergrund vollflächig verklebt, die Fugen nach der Verlegung thermisch verschweißt. Der fertige Boden kann anschließend baugereinigt werden, ein Oberflächenschutz, zum Beispiel aus Polyurethan ist in der Regel bereits werkseitig aufgebracht.
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PVC Böden reinigen und pflegen
PVC Böden sind ausgesprochen strapazierfähig und dabei sehr pflegeleicht. Wenn der Belag mit einer Schutzschicht aus Polyurethan versehen ist, ist eine Einpflege nicht nötig. Die porenfreie Oberfläche nimmt kaum Schmutz auf, so dass zur regelmäßigen Unterhaltsreinigung fegen oder nebelfeucht wischen ausreichend ist. Ideales Reinigungsmittel für PVC Böden sind Alkoholreiniger oder Neutralreiniger.
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