Parkett und Holzböden pflegen und schützen: ölen, wachsen oder lackieren?
Ein Holzfußboden sorgt für Wohlfühlatmosphäre in jedem Zuhause. Allerdings ist Holz sehr anfällig, was schädigende Einflüsse angeht: Eindringende Feuchtigkeit oder Schmutz können dem Naturmaterial schaden und schon nach kurzer Zeit dafür sorgen, dass das Parkett nicht mehr im makellosen Glanz erstrahlt. Um vorzubeugen, sollten Parkett und Holzfußböden daher direkt nach dem Verlegen mit einer Schutzschicht versehen werden.
Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: ölen, wachsen oder lackieren. Doch welche Variante ist die beste? Als kleine Entscheidungshilfe werden die einzelnen Verfahren nachfolgend zusammen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen vorgestellt.
Parkett und Holzböden lackieren: Vor- und Nachteile
Wer den eigenen Holzfußboden vor Schmutz und Verunreinigungen schützen möchte, der greift meist am liebsten zu speziellen Lacken. Besonders häufig werden Parkett und Co. mit sogenanntem Zweikomponentenlack versiegelt. Das macht die Versiegelung besonders abriebfest und robuster gegen Kratzer. Der Auftrag erfolgt schnell und unkompliziert, sodass der Holzfußboden oft bereits nach spätestens 48 Stunden wieder betreten werden kann.
Der Vorteil: Die Schutzschicht ist sehr langlebig und dicht. Dies gelingt, indem das Holz von oben komplett durch den Lack versiegelt wird. Solange die Lackschicht intakt ist, perlen Feuchtigkeit und Schmutz einfach auf der Oberfläche ab und können nicht in das Holz eindringen. Auf diese Weise wird der Boden widerstandsfähiger und kann mit einer verbesserten Langlebigkeit auftrumpfen. Zudem erhält der Holzfußboden ein besonderes Finish: Je nachdem, welche Farbe der Lack hat, können Sie so die farbliche Gestaltung Ihrer Wohnräume individuell gestalten.
Ein weiterer Vorteil: Einmal aufgetragen, kann eine pfleglich behandelte Lackschicht mehrere Jahre lang halten. Erst dann wird es erneut notwendig den Boden abzuschleifen und das Parkett neu zu versiegeln.
Was für den einen ein Vorteil, ist dem anderen ein Nachteil: Durch das Lackieren werden Optik und Haptik des Holzfußbodens stark verändert. Wer das ultimative Holzfeeling genießen möchte, ist demnach eher weniger gut damit beraten Parkett zu lackieren. Darüber hinaus ist auch beim Lackieren kein 100%iger Schutz geboten: Mit der Zeit entstehen meist feine Haarrisse in der Lackschicht, die schließlich sehr wohl offen für Feuchtigkeit und Verschmutzungen sind.
Das Problem: Feuchtigkeit und Co. können anschließend nicht mehr entweichen, sodass Flecken zurückbleiben können. Wer nun schnell die betroffenen Stellen ausbessern möchte, entdeckt direkt das nächste Manko eines lackierten Holzfußbodens: Nur wenn der Boden komplett abgeschliffen und neu lackiert wird, sind Schäden nicht mehr zu sehen.
Parkett und Holzböden ölen: Vor- und Nachteile
Sie lieben einen natürlich aussehenden Holzfußboden, der sich auch noch toll anfühlt? Dann empfehlen wir Ihnen Ihren neuen Holzfußboden zu ölen. Die Prozedur ist ganz ähnlich wie beim Lackieren, allerdings ist das Grundprinzip ein anderes: Ein geölter Parkettboden ist nicht versiegelt. Das bedeutet, dass die Poren bei dieser Variante geöffnet bleiben. Feuchtigkeit kann dementsprechend weiterhin eindringen, aber auch wieder entweichen.
Da die obersten Faserschichten jedoch mit Öl gesättigt sind, fällt es Feuchtigkeit und Schutz grundsätzlich schwer in das Holz einzudringen – zumindest solange die Ölschicht intakt bzw. in ausreichendem Maße vorhanden ist. Darüber hinaus können kleinere Schäden jederzeit ausgebessert werden. Anders als bei versiegeltem Parkett ist es möglich kleinere Flächen abzuschleifen und dort die Schutzschicht zu erneuern.
Neben den verschiedenen Vorteilen bringt das Ölen von Parkett einige Nachteile mit sich: So können die unverschlossenen Poren neben Feuchtigkeit auch Verschmutzungen aufnehmen. Das kann dazu führen, dass das Parkett sich verfärbt und unansehnlich wird. Darüber hinaus muss die schützende Ölschicht deutlich häufiger erneuert werden, als die Versiegelung bei einem lackierten Holzfußboden.
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Parkett und Holzböden wachsen: Vor- und Nachteile
Parkett zu wachsen ist normalerweise keine eigenständige Behandlungsmethode von Holzfußböden, sondern wird in der Regel in Kombination mit dem Ölen umgesetzt. Pflegeölwachs oder Fußbodenbienenwachs werden nach dem Ölen aufgetragen und dienen als zusätzliche Schutzschicht. Sie verschließen die Poren des Holzes, versiegeln diese aber nicht komplett. Ein Feuchtigkeitsaustausch bleibt somit weiterhin gewährleistet. Gewachste Holzböden sind etwas unempfindlicher gegen Schmutz und Feuchtigkeit, zudem bringt das Wachs einen feinen Glanz ins Spiel, der für eine ansprechende Optik sorgt.
Zu den Nachteilen von gewachsten Böden gehört, neben der Tatsache, dass zwei- bis dreimal pro Jahr eine Auffrischung notwendig wird, die Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Belastungen: Kratzer und Co. werden deutlich schneller sichtbar als bei lackierten Holzfußböden.
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