Estrich als Bodenbelag
Estrich als Bodenbelag kam lange Zeit ausschließlich für Garagen oder Kellerräume in Frage. Wurde Estrich in Wohnräumen eingesetzt, fungierte dieser in der Regel nur als Unterbau für andere Arten von Bodenbelägen wie Parkett oder Laminat. Doch seit einiger Zeit entwickelt sich Estrich als Bodenbelag zunehmend mehr zum Einrichtungstrend. Kein Wunder, denn der einstige Unterlagsboden ist nicht nur überaus günstig, sondern kann je nach Aufbereitungsart mal modern-rustikal mal elegant-luxuriös in Szene gesetzt werden. Nachfolgend werden deshalb alle Informationen rund um Estrich als Bodenbelag vorgestellt.
Was ist Estrich?
Wenn von Estrich die Rede ist, handelt es sich hierbei nicht um einen spezifischen Bodenbelag per se. Vielmehr wird Estrich basierend auf der Materialzusammensetzung bzw. den enthaltenen Bindemitteln unterschieden. So gibt es neben dem Zementestrich auch den Gussasphaltestrich, den Kunstharzestrich (Epoxydharzestrich), den Calciumsulfatestrich und diverse weitere Varianten.
Estrich wurde bereits im antiken Rom als Fußbodenbelag eingesetzt: Hierfür wurden Wasser und Kalk miteinander vermischt und auf die als Boden vorgesehene Fläche gestrichen. Während einer Trocknungsphase härtete der Mörtel aus und wurde anschließend begehbar. Durch zusätzliche Beigaben von Sand und anderen Materialien konnte der Estrich als Bodenbelag schließlich robuster gemacht werden.
Der Vorteil von Estrich liegt in den recht geringen Kosten, seiner hervorragenden Bearbeitungsfähigkeit und Langlebigkeit. Er kann praktisch auf jedem Untergrund genutzt werden, um binnen kürzester Zeit eine ebene Fläche zu kreieren.
Welche Vorteile bietet Estrich als Bodenbelag?
Estrich als Bodenbelag wurde viel zu lange stiefmütterlich vornehmlich für den Ausbau von Industriehallen oder Garagen verwendet. Inzwischen hat man das Potential des Estrichs jedoch erkannt und erfreut sich an den vielen Vorteilen, die Estrich als Bodenbelag bietet.
Neben dem geringen Preis ist es vor allem die schnelle und einfache Verarbeitung, mit der der Bodenbelag punkten kann: Im Gegensatz zu Laminat, Parkett, Dielen und Co. wird Estrich fugenlos, in einem Guss verlegt. Dabei dringt der flüssige Mörtel in jede Fuge ein und füllt selbst kleinste Ritzen und Unebenheiten im Untergrund zuverlässig und gleichmäßig aus. Auf diese Weise entsteht eine glatte Fläche, deren cleaner Look moderne Wohnträume wahr werden lässt.
Ein weiterer Pluspunkt: Estrich als Bodenbelag ist überaus vielseitig und flexibel. Da es verschiedene Arten von Estrich gibt, können die jeweils individuellen Eigenschaften der verschiedenen Varianten genutzt werden. So lassen sich Kunstharzestriche beispielsweise einfärben, während Heizestriche die Verlegung einer Fußbodenheizung ermöglichen. Die sehr gute Trittschall- und Wärmedämmungseigenschaften sind hingegen allen verschiedenen Arten von Estrich eigen. Und auch die enorme Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit gehören zusätzlich zu den Vorteilen, die Estrich als Bodenbelag so beliebt machen.
Welche Nachteile sind bei Estrich als Bodenbelag zu beachten?
Während Laminat oder Auslegware als Bodenbeläge vor allem deshalb so beliebt sind, weil selbst Laien sie schnell verlegen können, sieht das bei Estrich etwas anders aus: Estrich muss (je nach Bindemittel) für einen längeren Zeitraum trocknen, bevor er nutz- und begehbar wird. Das kann mehrere Wochen dauern und ist dementsprechend bei der Renovierung unbedingt einzuplanen.
Darüber hinaus ist Estrich in unversiegeltem Zustand nicht feuchtigkeitsresistent: Flüssigkeiten können in den Bodenbelag eindringen und dort nicht nur unschöne Flecken, sondern mitunter auch gravierende Schäden verursachen. Deshalb ist er vor allem für den Außenbereich und Räume, in denen gewohnheitsmäßig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, nur bedingt bis gar nicht geeignet.
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Warum sollte Estrich als Bodenbelag versiegelt werden?
Estrich als Bodenbelag sollte nach dem Aushärten versiegelt werden, um seine Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit zu maximieren. Wird der Estrich nicht versiegelt, kann Feuchtigkeit eindringen und zu Schäden führen. Darüber hinaus ist der Estrich nicht gegen Verschmutzungen und Abrieb geschützt. Dank einer Versiegelung kann Estrich aber genauso wie jeder andere Bodenbelag gereinigt werden. Das funktioniert sogar noch leichter, weil keine Fugen existieren, in denen sich Schmutz und Co. ansammeln können.
Bevor die Versiegelung erfolgt, sollte der Estrich zudem abgeschliffen und poliert werden. So erhalten Sie eine schön glänzende Oberfläche. Anschließend erfolgt die Versiegelung, wobei zwischen verschiedenen Materialien gewählt werden kann:
- Epoxidharz
- Latex
- Kautschuk
- Öl
- Wachs
Je nachdem, für welche Variante man sich entscheidet, können zudem noch Farbeffekte erzielt werden. Auch die Wahl zwischen einer matten und einer glänzenden Oberfläche steht bei Estrich als Bodenbelag frei. Selbst Effekte wie bei einem Terrazzo-Boden sind dank der richtigen Materialauswahl möglich. Hierfür lohnt es sich einen Profi zu Rate zu ziehen, der die einzelnen Materialien auch mithilfe von Proben vorstellen kann.
Was ist bei Estrich als Bodenbelag im Außenbereich zu beachten?
Weiter oben wurde erwähnt, dass Estrich als Bodenbelag im Außenbereich sowie in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie etwa Küchen oder Badezimmer nur bedingt zu empfehlen ist. Das gilt allerdings nur für unversiegelte Estrichböden. Sobald ein Estrich fachgerecht versiegelt wurde, kann er auch im Außenbereich beispielsweise auf einer Terrasse als Bodenbelag genutzt werden. Gerade in diesem Zusammenhang ist es aber wichtig, die Arbeiten von einem Fachmann ausführen zu lassen.
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