Parkettboden verlegen: Tipps und Tricks für Einsteiger
Immer mehr Heimwerker legen Wert darauf, Fußbodenbeläge wie Laminat, Vinyl oder Parkett selbst zu verlegen. Mit unseren Tipps zum Verlegen steht einem perfekten Fußboden für ihren Wohnraum nichts im Weg.
Sie möchten Ihren Fußboden mit Parkett ausstatten? Herzlichen Glückwunsch. In dem Fall haben Sie sich für ein Material entschieden, das nicht nur natürlich ist, sondern auch für eine elegante Wohnatmosphäre sorgt. Beliebte Holzarten wie Buche, Eiche oder auch Nadelhölzer sorgen für einen Fußboden im Wohnraum, der langlebig ist, ein gesundes Raumklima schafft und perfekt für Allergiker geeignet ist. Bevor Sie sich allerdings in die Arbeit stürzen, haben wir einige Tipps zusammengestellt, mit denen das Verlegen des Parkettbodens noch leichter fällt.
- Wie berechne ich die Holzmenge korrekt?
Bevor Sie überhaupt mit dem Verlegen des Bodens beginnen können, steht die Frage nach der erforderlichen Holzmenge im Vordergrund. Dazu sollten Sie zunächst die genauen Maße des Raumes ermitteln, in welchem der Parkettboden verlegt werden soll. Je gradliniger der Raum ist, umso leichter ermitteln Sie die Holzmenge. Achten Sie aber auch auf Vorsprünge oder Nischen im Zimmer und kalkulieren Sie zusätzlichen Verschnitt ein – am besten rechnen Sie fünf Prozent hinzu. Dann sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie sich hin- und wieder verschneiden oder eine mangelhafte Diele entdecken.
- Wie bereite ich den Untergrund am besten vor?
Wie eigentlich bei allen Fußböden ist die Vorbereitung des Untergrundes Basis für ein gelungenes Heimwerkerprojekt. Das ist auch beim Parkettboden nicht anders. Der Untergrund muss nicht nur sauber und trocknen sein, sondern vor allem eine komplett ebene Fläche haben. Kleine Unebenheiten egalisiert die Trittschalldämmung, die Sie zwischen Untergrund und Parkettboden einbringen. Größere Risse und Löcher müssen gespachtelt werden.
Obacht gilt auch beim neu verlegten Estrich und eine mögliche Restfeuchte. Denn der Fußboden muss komplett trocken sein, um mit dem Verlegen des Parkettbodens beginnen zu können. Andernfalls kann die Restfeuchte für aufsteigende Feuchte sorgen und das hochwertige Parkett beschädigen. Bei mineralischen Untergründen am besten immer eine Dampfbremse in Form einer Polyethylen-Folie verlegen.
- Lassen Sie das Holz akklimatisieren
Sie haben das Holz für die Parkettverlegung gekauft und nun soll es direkt losgehen? Besser nicht! Vor dem eigentlichen Verlegen muss sich das Material zunächst an das vorhandene Raumklima anpassen – und zwar für einen Zeitraum von rund 48 Stunden. Ideal ist eine Raumtemperatur von 17 Grad oder mehr und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 60 Prozent. Ein zusätzlicher Tipp: Lagern Sie die Holzpakete auf einem ebenen Untergrund, damit sich das Holz nicht verzieht.
- Soll ich meinen Parkettboden schwimmend oder vollflächig verlegen?
Beim Parkett haben Sie zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Verlegung: vollflächig verklebt oder in schwimmender Verlegweise. Die vollflächige Verlegung ist dabei aufwändige Maßarbeit und gehört in die Hände eines erfahrenen Fachmanns. Kleine Stäbchen aus Vollholz kommen hier zum Einsatz und werden in verschiedenen Mustern verlegt.
Dazu gehören zum Beispiel der Schiffsboden, der altdeutsche Verband, die Kassetten oder das Flechtmuster. Der Vorteil: Wegen der vollflächigen Verlegweise entstehen so gut wie keine Hohlräume unter dem Holz und es herrscht eine hervorragende Trittschalldämmung.
Als Alternative hat sich die schwimmende Verlegweise beim Parkett durchgesetzt, die sich wegen ihrer vielen, im Handel angebotenen Klick-Systeme auch für Anfänger leicht umsetzen lässt. Sie kommt ohne Klebstoffe aus, allerdings wird hier eine Trittschalldämmung erforderlich. Der Grund dafür: Zwischen Untergrund und Parkettboden entsteht eine dünne Luftschicht, wodurch der Boden beim Begehen leicht federt und sich der Trittschall verstärkt.
- Muss ich auf eine Verlegerichtung achten?
Optisch ist die Verlegung des neuen Parkettbodens quer zur Längsseite Raumes am schönsten. Andernfalls würden Sie die längliche Form des Zimmers verstärken und es käme zu einer schlauchigen Optik, die Sie vermeiden möchten.
- Materialfehler kontrollieren!
Ihr neuer Parkettboden sollte eins sein: Ohne jeglichen Makel! Kontrollieren Sie deswegen beim Verlegen, ob Sie im Material fehlerhafte Details entdecken.
Übrigens: Das Holz kann sich von Paket zu Paket marginal unterscheiden. Öffnen Sie vor dem Verlegen am besten die Pakete und mischen das Holz, sodass ein ausgeglichenes Erscheinungsbild auf dem Fußboden entsteht.
- Muss ich Parkettboden mit Versatz verlegen?
Sicher haben Sie schon einmal von einem Versatz gehört, in dem der Parkettboden verlegt wird? Gemeint ist damit eine Verlegeart, bei welcher die Holzdielen mit einem Versatz von 30 Zentimetern zueinander verlegt werden. Das hat mehr als nur optische Gründe. Denn die Querfugen der Dielen sorgen für Stabilität im Boden.
- Halten Sie Dehnungsfugen ein
Je nachdem, welches Klima sich im Raum befindet, kann sich der Parkettboden ausdehnen oder zusammenziehen. Aus diesem Grund müssen Sie zu allen festen Bauteilen wie Türzargen, Treppenanschlüssen, Wänden oder Abschlussschienen Dehnungsfugen einhalten, durch die der Boden „arbeiten“ kann.
Ein grober Richtwert: Die Dehnungsfuge sollte so breit wie die Stärke des verlegten Holzes sein. Sockelleisten oder Bodenprofile verstecken die Dehnungsfugen elegant.
- Wie pflege ich meinen neuen Parkettboden?
Der neue Parkettboden ist fertig verlegt? Dann sollten Sie von Anfang wissen, wie sie Ihren Holzboden am besten pflegen. Das ist vor allem davon abhängig, ob der verlegte Parkettboden geölt oder versiegelt ist. Während der versiegelte Parkettboden über eine feste Schutzschicht verfügt, sorgt der offenporige und geölte Holzboden für eine wunderschöne Optik der natürlichen Holzmaserung.
Unterschiedliche Reinigungsmittel und Pflegehinweise sorgen dafür, dass Sie beide Bodenarten bestmöglich schützen.
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