Fußbodenbeläge im Außenbereich
Auf Terrassen, Balkonen oder in offenen Windfängen müssen Bodenbeläge spezielle Eigenschaften mitbringen. Frostbeständigkeit und Witterungsunempfindlichkeit sind ebenso wichtig wie ein Unterbau, der Staunässe verhindert. Bevorzugte Materialien für den Außenbereich sind keramische oder Natursteinfliesen und -platten, Betonwerksteine oder auch Holz. Als langlebiger und pflegeleichter Belag kommt zunehmend WPC, eine Mischung aus Holzfasern und Kunststoff, ins Gespräch.
Belagsmaterialien für Balkon und Terrasse
Die verschiedenen Materialien, die sich als Bodenbelag für den Außenbereich eignen, unterscheiden sich in der Optik wie auch in ihren Eigenschaften. Je nach Oberbelag variiert der Unterbau, immer mit Schwerpunkt auf Frostfreiheit und einem zuverlässigen Ablauf von Niederschlagswasser.
Echtholz
Die Produktpalette an Hölzern, die als Bodenbelag für Terrassen oder Balkone geeignet sind, wächst stetig. Zum Einsatz kommen vorwiegend Hölzer mit einer hohen natürlichen Dauerhaftigkeit. Dazu gehören viele Tropenhölzer, aber auch einheimische Hölzer wie Eiche, Robinie oder kesseldruckimprägnierte Nadelhölzer (KDI). Die Einteilung erfolgt nach der neuen DIN EN 350-2. Eine neuere Möglichkeit, Holz zu imprägnieren, besteht in einer Thermobehandlung. Das sogenannte Thermoholz bringt eine höhere Dauerhaftigkeit mit, das Schwind- und Quellverhalten ist reduziert, die Holzfarbe dunkler. Auf chemischem Weg verbessert das CMT-Verfahren die natürlichen Holzeigenschaften. Die Hölzer werden mit verschiedenen Substanzen vorbehandelt und können im nichttragenden Bereich eingesetzt werden. Ist die Holzart gewählt, dann sind für die Planung des Bodenbelags folgende Punkte relevant:
- Um die Rutschsicherheit zu verbessern, werden die in der Regel geriffelten Holzdielen rechtwinklig zur hauptsächlichen Gehrichtung verlegt.
- Um einen ausreichenden Wasserablauf zu sichern, ist ein Gefälle von 1 bis 2 % erforderlich.
- Bei der gesamten Konstruktion ist eine gute Belüftung wichtig. Das ist insbesondere in Windfängen oder bei umlaufender Attika zu beachten. Als Lösung in schlechter durchlüfteten Bereichen kommt die Wahl einer dauerhaften Holzart in Frage.
- Bereits bei der Bemessung des Unterbaus sind die späteren Lasten zu berücksichtigen. An Stellen, an denen schwere Blumenkübel stehen können, empfehlen sich zusätzliche Verstärkungen.
Fliesen, Naturstein und Kunststein
Eine zeitlos schöne Optik, eine große Auswahl sowie eine lange Haltbarkeit machen Natursteine im Außenbereich zum beliebten Fußbodenbelag. Die Kehrseite des natürlichen Baustoffes sind sein hohes Gewicht, die vergleichsweise aufwändige Verlegung und die hohen Kosten. Verlegefehler rächen sich leicht mit Ausblühungen oder Frostschäden. Deshalb ist ein fachgerechter Unterbau ebenso wichtig wie die an den Einbauort angepasste Steinwahl. Werden Natursteinfliesen als Bodenbelag auf Dachterrassen oder Balkonen verlegt, ist das hohe Gewicht bei der statischen Bemessung zu berücksichtigen.
Das große Problem bei Naturstein- wie auch bei anderen Plattenbelägen – ist Wasser. Dieses diffundiert bereits durch kleinste Risse und führt bei Temperaturschwankungen und Frosteinbrüchen zu Spannungen im Material. Die wiederum führen zu Abplatzungen und Schäden am Belag selbst. Häufig kann das Wasser nicht vollständig abtrocknen. Eine Lösung für Naturstein und Betonwerkstein bietet die lose Verlegung mit starken Platten. Zum Teil können auch keramische Beläge auf Trägerelementen lose verlegt werden. Den Unterbau bildet dann ein Kies- oder Mörtelbett, auch Stelzlager oder Mörtelbatzen eignen sich.
Eine sichere Lösung zur Ableitung von Wasser unter einem Naturstein- oder Fliesenbelag bieten zum Beispiel Drainagesysteme. Auf dem mit einem Gefälle versehenen Untergrund wird auf einer Abdichtung eine kapillarbrechende Dränschicht verlegt. Auf dieser Schicht werden die Platten oder Fliesen verklebt, als Klebstoff kommt wasserdurchlässiger Drainagemörtel in Frage.
TIPP
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WPC – Wood Polymer Composite
Holzfasern in unterschiedlichen Anteilen, gemischt mit thermoplastischem Kunststoff bildet die Ausgangsstoffe von WPC. Die Dielen werden zum Beispiel im Extrusionsverfahren hergestellt und ähneln optisch wie haptisch Echtholzdielen. Gegenüber Echtholz zeichnet sich das Material durch eine größere Feuchteresistenz aus und ist weniger anfällig für Quellen und Schwinden. Allerdings ist die Bruchfestigkeit verringert, durch Verstärkungen lässt sich dieser Nachteil jedoch leicht ausgleichen. Die Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe e.V. hat ein Siegel für WPC vergeben, das neben unterschiedlichen qualitätsrelevanten Materialeigenschaften auch die Produktherkunft berücksichtigt. Die Planungsgrundlagen für die Verlegung entsprechen denen der Verlegung von Holzdielen im Außenbereich.
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