Fliesenarten

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Fliesenarten – ein kleiner Überblick über die vielen Varianten

Fliesen gibt es mittlerweile in unzähligen Ausführungen. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen deshalb zunächst die verschiedenen Gruppen und ihre Einsatzgebiete vor.

Fliesenauswahl © Lidija, stock.adobe.com
Bei Fliesen ist die Auswahl riesig © Lidija, stock.adobe.com
Die 6 schönsten aktuellen Fliesentrends
Die 6 schönsten aktuellen Fliesentrends

Wandfliesen und Bodenfliesen für den Innen- und Außenbereich

Wenn Sie auf der Suche nach dem richtigen Bodenbelag sind, sollten Sie vor allem darauf achten, ob es sich bei den angebotenen Fliesen um Wand- oder Bodenfliesen handelt. Bodenfliesen sind grundsätzlich dicker, härter und schwerer als Wandfliesen, denn Schränke und andere Einrichtungsgegenstände, die auf den Fliesen stehen, haben oft ein hohes Gewicht. Zudem wird auf Bodenfliesen gelaufen und in Haushalten mit Kindern auch gesprungen und nicht selten mit Spielzeugen auf den Fußboden geschlagen. Bodenfliesen müssen deshalb sehr viel höheren Belastungen standhalten als Wandfliesen.

Eine hohe Robustheit und Belastbarkeit ist an den Wänden nicht von Nachteil, deshalb können Sie Bodenfliesen durchaus an den Wänden verlegen. Umgekehrt ist dies jedoch nicht möglich, denn Wandfliesen würden auf dem Boden leicht brechen.

Achten Sie bei der Auswahl außerdem darauf, ob die Fliesen nur für den Innenbereich oder auch für den Außenbereich zugelassen sind. Bei diesem Punkt gilt ebenfalls, dass Sie die wetterfesten Fliesen für die Terrasse und den Garten auch in Ihren Wohnräumen verlegen können. Fliesen für den Innenbereich sind für die Verwendung im Freien dagegen nicht geeignet.

Frostsicherheit von Fliesen
Wichtig für den Außenbereich: Frostsicherheit von Fliesen

Die Materialien

Fliesen bestehen in den meisten Fällen aus

  • Keramik
  • Natursteinen oder
  • Glas.

Im Handel finden Sie außerdem Fliesen aus Metallen wie Edelstahl und Aluminium, Fliesen aus Zement sowie Porzellankeramik.

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Keramikfliesen

Innerhalb der Gruppe der Keramikfliesen unterscheidet man zwischen

  • Steinzeug
  • Feinsteinzeug und
  • Steingut.
Fliesen auf der Terrasse © Jürgen Hüls, stock.adobe.com
Selbst für die Terrasse geeignet: Fliesen aus Feinsteinzeug © Jürgen Hüls, stock.adobe.com

Steinzeug-, Feinsteinzeug- und Steingutfliesen unterscheiden sich vor allem durch ihre Dichte. Steingutfliesen sind relativ porös und verfügen daher über viele Hohlräume, in denen sich Wasser ablagern könnte. Dies führt bei einem Fußbodenbelag schnell zu Problemen, deshalb sind Steingutfliesen nur für die Wände zu empfehlen. Steinzeug- und Feinsteinzeugfliesen eignen sich dagegen auch für die Fußböden. Diese beiden Fliesenarten unterscheiden sich dadurch, dass Feinsteinzeugfliesen noch dichter als Steinzeugfliesen sind. Sie nehmen nur äußerst geringe Mengen Wasser auf und kommen deshalb sogar im Außenbereich wie zum Beispiel auf Terrassen zum Einsatz. Dort würden weniger dichte Fliesen platzen, wenn eingedrungenes Wasser im Winter gefriert und sich ausdehnt.

Keramikfliesen: Ein umweltschonender Baustoff
Keramikfliesen: Ein umweltschonender Baustoff

Keramikfliesen sind in glasierten und unglasierten Ausführungen erhältlich. Eine Glasur bietet der Keramik einen guten Schutz vor Verschmutzungen aller Art und selbst vor vielen Chemikalien. Fällt Ihnen ein schwerer Gegenstand auf den Boden, kann er die Glasur allerdings beschädigen. Ebenso können sich mit der Zeit Spuren durch mechanische Belastungen wie zum Beispiel schwere Schuhe zeigen. Für Bereiche wie den Flur sind deshalb unglasierte Fliesen oft die bessere Wahl. Sie sind strapazierfähiger und sehen dadurch länger gut aus. Zudem sind sie weniger rutschig als glasierte Fliesen. Fett und Öl dringt bei unglasierten Fliesen allerdings leicht in die Keramik. Möchten Sie diese Fliesen an Stellen verwenden, an denen es zu solchen Verschmutzungen kommen kann, ist daher eine zusätzliche Imprägnierung zu empfehlen.

Hinweis: Eine Entscheidung zwischen glasierten und unglasierten Keramikfliesen brauchen Sie nur bei Steinzeug und Feinsteinzeug zu treffen, denn Steingutfliesen werden immer glasiert. Diese relativ weiche und poröse Keramik hätte ohne eine schützende Glasur nur eine sehr begrenzte Lebensdauer.
Fliesen in Holzoptik werden verlegt © Pawel, stock.adobe.com
Echtem Holz täuschend ähnlich: Fliesen in Holzoptik © Pawel, stock.adobe.com

Obwohl weiße Fliesen stark verbreitet sind, können Keramikfliesen jede beliebige Optik haben. Sie sind in unzähligen Farben und Dekoren erhältlich. Selbst Imitate anderer Werkstoffe wie Holz oder Metall lassen sich aus Keramik herstellen. Keramikfliesen bieten deshalb besonders viel Spielraum bei der Gestaltung von Wohnräumen und des Außenbereichs.

Tipp: Bei komplett durchgefärbten Keramikfliesen fallen Beschädigungen weniger auf als bei Fliesen, die nur eine Deckschicht in der gewünschten Farbe besitzen. Auch ein Abrieb, der sich häufig auf den typischen Laufweg zeigt, ist weniger sichtbar. Durchgefärbte Fliesen sind daher langlebiger.

Natursteinfliesen

Natursteine: Sand, Quarz und Granit © StudioDin, stock.adobe.com
Häufig verwendete Natursteine: Marmor, Quarz und Granit © StudioDin, stock.adobe.com

Natursteine, die sich sehr gut zu Fliesen verarbeiten lassen, sind zum Beispiel Marmor, Granit und Schiefer. Sie werden in Steinbrüchen gewonnen und im Prinzip nur auf die benötigte Größe geschnitten. Dadurch bleibt die ursprüngliche Optik bewahrt, die in einem natürlichen Prozess über einen langen Zeitraum entstanden ist. Sie werden deshalb kaum zwei Natursteinfliesen finden, die exakt gleich aussehen. Die kleineren und größeren Unterschiede bei den einzelnen Fliesen sorgen dafür, dass ein Fußboden aus Natursteinen oft lebendiger als ein Bodenbelag aus einem anderen Material wirkt. Wenn Sie diese Unterschiede stören, wählen Sie jedoch besser eine andere Fliesenart wie zum Beispiel Keramikfliesen.

Glasfliesen

Mosaikfliesen © Alex, stock.adobe.com
Oft im Bad zu finden: die kleinen Mosaikfliesen © Alex, stock.adobe.com

Aus Glas stellt man vor allem kleine Mosaikfliesen her. Diese bestehen häufig aus gefärbtem Glas und sind daher eine gute Möglichkeit, größere Flächen aufzulockern. Die Böden und Wände von Duschkabinen werden jedoch auch oft komplett mit Mosaikfliesen gestaltet. Ebenso können Sie in einem Raum wie zum Beispiel dem Badezimmer ausschließlich Mosaikfliesen verlegen. Möchten Sie nur die Wandflächen ein wenig auflockern, können Sie jedoch auch Bordüren verwenden. Sie sind für viele Keramikfliesen verfügbar.

Metallfliesen

Wie die Glasfliesen erfüllen Fliesen aus Metall meist eine dekorative Funktion. Alle drei Varianten bringen nicht nur Abwechslung, sondern auch Glanz in ein Zimmer, denn selbst in Glasfliesen spiegelt sich das Licht. Von den vielen Metallen eignen sich Edelstahl und Aluminium am besten, denn beide rosten nicht. Auch für das Bad, wo die Fliesen zwangsläufig mit Wasser in Berührung kommen, sind Edelstahl- und Aluminiumfliesen deshalb eine gute Wahl.

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Zementfliesen

Fliesen im blau-weißem-Muster © redkoala, stock.adobe.com
Wieder beliebt: Fliesen mit traditionellen Mustern © redkoala, stock.adobe.com

Zementfliesen wirken häufig sehr modern. Bei einigen Herstellern finden Sie jedoch auch Zementfliesen mit traditionellen Mustern aus früheren Zeiten. Hierbei handelt es sich oft um Muster aus dem Mittelmeerraum, wo schon während der Epoche des Jugendstils Fliesen aus Zement hergestellt wurden. Wenn Sie einen außergewöhnlichen Wand- oder Bodenbelag suchen, sollten Sie deshalb auch einen Blick auf diese Fliesenart werfen.

Porzellankeramik

Ganz neu ist dagegen die Porzellankeramik. Sie erinnert an Laminat, denn soll sie als Fußboden- oder Wandbelag dienen, besteht auch sie aus mehreren Schichten. Bei ihr wird auf eine Trägerplatte eine Schicht Keramik in einer Stärke von einigen Millimetern aufgebracht. Dieses Verfahren ermöglicht sogar die Herstellung von großen Platten. Porzellankeramik ist daher ideal, wenn Sie sich ein fugenloses oder weitestgehend fugenloses Bad wünschen oder zum Beispiel die Wand hinter einer Küchenzeile möglichst glatt und damit pflegeleicht gestalten möchten. Selbst als Abdeckung einer Küchenarbeitsplatte ist Porzellankeramik bestens geeignet.

Tipp: Möchten Sie herkömmliche Keramikfliesen verwenden und möglichst kleine Fugen, sind kalibrierte Fliesen mit rektifizierten Kanten zu empfehlen. Sie werden besonders exakt zugeschnitten und lassen sich dadurch dicht aneinander verlegen.

Die Größen und Formate

Verblender wird an der Wand befestigt © wittybear, stock.adobe.com
Kleine Verblender sorgen für eine ganz besondere Optik © wittybear, stock.adobe.com

Alle Fliesenarten sind in zahlreichen Größen sowie in rechteckigen, quadratischen und weiteren Formaten verfügbar. Große Wand- und Bodenfliesen lassen selbst ein kleines Zimmer geräumiger erscheinen und werden deshalb immer häufiger genutzt. Kleinformatige Fliesen wie die Mosaikfliesen haben dagegen den Vorteil, dass sie Unebenheiten verdecken. Zur Rubrik der Fliesen gehören außerdem die Verblender für Wände. Sie sind Mauerwerk nachempfunden und lassen eine Wand daher wie gemauert wirken. Verblender haben häufig eine unregelmäßige Form und sehen beispielsweise rund um einen Kamin gut aus. Sie werden aus verschiedenen Werkstoffen wie Beton oder Natursteinen hergestellt.

Fliesenformate: Es gibt sehr viele Formate zur Auswahl
Fliesenformate: Es gibt sehr viele Formate zur Auswahl

Achten Sie beim Kauf von Fliesen außerdem auf die Qualität und weitere wichtige Merkmale wie die Abriebgruppe und die Rutschklasse.

Fliesen verlegen im Großformat © andranik123, stock.adobe.com
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