Fliesenkleber

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Die verschiedenen Fliesenkleber und ihre Verwendungsmöglichkeiten

Der richtige Kleber spielt beim Verlegen von Fliesen eine entscheidende Rolle. Er sorgt dafür, dass der Fliesenbelag gut haftet und sich später keine Fliesen lösen. Ein falscher Kleber kann dagegen sogar dazu führen, dass sich die Fliesen verfärben. Hier deshalb ein Überblick über die verschiedenen Kleber und ihre Einsatzgebiete. Das Wort Fliesenkleber ist übrigens ein wenig verwirrend, denn in den meisten Fällen handelt es sich um Mörtel. Dennoch werden Sie diese Bezeichnung auf vielen Verpackungen finden.

Bodenfliesen kleben © dieter76, stock.adobe.com
Mit einem geeigneten Mörtel wird der neue Fußboden perfekt © dieter76, stock.adobe.com

Der Standard beim Verlegen von Fliesen: Zementkleber

Zementkleber © Zoran, stock.adobe.com
Zementkleber wird mit Wasser angerührt © Zoran, stock.adobe.com
Zementmörtel: Das ist zu beachten
Zementmörtel: Das ist zu beachten

Die meisten Fliesen lassen sich mit Trockenmörtel oder Zementkleber verlegen. Er ist im Handel in Säcken erhältlich und wird nach den Angaben des Herstellers mit Wasser angerührt. Ein Zementmörtel härtet nach dem Auftragen relativ schnell aus. Solch eine Mischung sollten Sie daher möglichst zügig verarbeiten oder immer nur kleinere Mengen anrühren. Zementkleber sind wasser- und frostbeständig. Dadurch eignen sie sich gleichermaßen für den Innen- und Außenbereich.

Fliesen verlegen © Andrey Gonchar, stock.adobe.com
Beim Dünnbettverfahren verlegt man die Fliesen vollflächig in Mörtel © Andrey Gonchar, stock.adobe.com

Einen Zementkleber können Sie für alle Untergründe verwenden, die starr und saugfähig sind. Hierzu gehören zum Beispiel ein Estrich oder Heizestrich, Beton, Kalkputz und Zementputz. Aufgetragen wird er am besten im sogenannten Dünnbettverfahren. Dies bedeutet, dass Sie den gesamten Untergrund mit Kleber bestreichen. Dadurch verbleiben keine Hohlräume unter den Fliesen, die bei einer Belastung dazu führen könnten, dass die Fliesen brechen.

Beim Dünnbettverfahren beträgt die Dicke der Kleberschicht einen bis vier Millimeter. Hat sie eine Stärke von fünf bis 15 Millimeter, spricht man dagegen vom Mittelbettverfahren. Diese Dicke ermöglicht es Ihnen, Höhenunterschiede auszugleichen und kommt vor allem beim Verlegen von großen Fliesen zum Einsatz. Die Technik, den Mörtel nicht nur an einzelnen Stellen, sondern auf der gesamten Fläche zu verteilen, kommt auch im Begriff Fließbettkleber zum Ausdruck. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Zementmörtel, der sich leicht auf eine große Fläche aufbringen lässt, kleine Unebenheiten ausgleicht und an den Unterseiten der Fliesen gut haftet.

Fliesenkleber: Die Dicke der Kleberschicht
Fliesenkleber: Die Dicke der Kleberschicht
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Der richtige Kleber – bei Natursteinen und Glasmosaiken besonders wichtig

Fliesenkleber auftragen © cdkproductions, stock.adobe.com
Weiße Fliesenkleber – für Natursteine und Glasmosaike © cdkproductions, stock.adobe.com

Möchten Sie Natursteinfliesen aus beispielsweise Granit, Marmor, Kalkstein, Onyx oder Schiefer verlegen, sollten Sie unbedingt einen Zementkleber speziell für Natursteine verwenden, denn bei herkömmlichen Zementklebern besteht die Gefahr, dass sich die Fliesen verfärben. Grund hierfür ist die Aufnahme von Wasser und Mörtel durch den Stein. Natursteinkleber sind häufig weiß, denn eine weiße Farbe hat vor allem bei Natursteinen, die leicht transparent sind, einen geringeren Einfluss auf die Optik als beispielsweise ein grauer Kleber. In diesem Fall werden sie auch als Weißzementkleber bezeichnet. Diese weißen Natursteinkleber eignen sich auch für Mosaikfliesen aus Glas.

Für weniger starre Untergründe: die Flexkleber

Fliesen verlegen auf Trockenbau © karepa, stock.adobe.com
Zum Verfliesen einer Trockenbauwand verwenden Sie am besten einen Flexkleber © karepa, stock.adobe.com

Auch bei den Flexklebern handelt es sich um Zementkleber. Ihnen wird jedoch Kunststoff beigefügt. Dadurch bleiben sie selbst nach dem Aushärten relativ flexibel und gleichen Schwingungen aus, die beispielsweise beim Begehen eines Fußbodens entstehen. Zu solchen Schwingungen und anderen kleinen Bewegungen kommt es vor allem bei Untergründen, die aus Gipskarton- oder Faserzementplatten, Trockenestrich oder Holzwerkstoffen wie Spanplatten oder OSB-Platten bestehen. Dies kann bei der Verwendung eines starren Klebers dazu führen, dass Fliesen reißen oder sich vom Untergrund lösen.

Ein Flexkleber passt sich dagegen an und reduziert diese Gefahr. Ein Flexkleber eignet sich außerdem für einen sehr glatten Untergrund wie einen vorhandenen Fliesenbelag, den Sie nicht entfernen möchten. Der enthaltene Kunststoff sorgt gleichzeitig für eine bessere Haftung, deshalb lassen sich mit einem Flexkleber sehr gut Fliesen auf Fliesen verlegen. Aufgrund der höheren Klebkraft kommen Flexkleber außerdem häufig beim Verlegen von Feinsteinzeug zum Einsatz. Diese Fliesen werden aus sehr feinem Rohmaterial gefertigt und besitzen daher eine entsprechend dichte und glatte Oberfläche. Daraus folgt, dass es sich bei den Feinsteinzeugklebern meist um Flexkleber handelt.

Flexkleber: Die Vorteile
Flexkleber: Die Vorteile
Tipp: Ob ein Fliesenkleber flexibel ist, erkennen Sie häufig an der sogenannten Flexmörtel-Raute, also einer Raute mit dem Begriff Flexmörtel auf der Verpackung.

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Für Flächen, die schnell wieder begehbar sein müssen: Schnellkleber

Zu den Zementklebern gehören außerdem die Schnellkleber. Sie binden schneller ab, sodass Sie den Boden früher wieder betreten dürfen. Schnellkleber werden deshalb zum Beispiel beim Fliesen von Treppen genutzt, die oft den einzigen Zugang in eine höher gelegene Etage darstellen und deshalb möglichst schnell fertiggestellt sein sollten. Auch ihnen wird häufig Kunststoff beigemischt. In diesem Fall haben sie die gleichen Eigenschaften wie ein Flexkleber.

Gebrauchsfertige Kleber für den Innenbereich: die Dispersionskleber

Fliesen austauschen © bildlove, stock.adobe.com
Mit einem Dispersionskleber sind Schäden schnell behoben © bildlove, stock.adobe.com

Im Unterschied zu den Zementklebern brauchen Sie Dispersionskleber nicht anzumischen. Sie werden gebrauchsfertig in Eimern verkauft und bestehen aus Kunststoffen, die in Wasser gelöst sind. Dispersionskleber haben eine hohe Klebkraft und sind wie die Flexkleber nach dem Aushärten flexibel. Sie eignen sich sehr gut zum Verlegen von Fliesen auf glatten Untergründen. Dispersionskleber trocknen allerdings sehr viel langsamer als Zementkleber, bei denen der Zement für eine schnelle Aushärtung sorgt. Dies kann vor allem beim Verlegen von Bodenfliesen lange dauern, deshalb verwenden professionelle Fliesenleger in der Regel Zementkleber. Dispersionskleber sind darüber hinaus teurer als Zementkleber und mangels Frostbeständigkeit nur für den Innenbereich geeignet. Gute Dienste leistet ein kleiner Eimer Dispersionskleber jedoch, wenn Sie einzelne beschädigte Fliesen austauschen möchten.

Für ganz spezielle Zwecke: die Reaktionsharzkleber

Reaktionsharzkleber kommen im Prinzip nur dort zum Einsatz, wo andere Fliesenkleber versagen oder die Ausstattung von Räumen besondere Kriterien erfüllen muss. Sie werden daher vorwiegend im gewerblichen Bereich wie zum Beispiel in Großküchen verwendet und haften selbst auf untypischen Untergründen wie Glas oder Metall. Diese Kleber entstehen auf Basis von Epoxidharz oder Polyurethanharz und müssen vor dem Gebrauch mit einem Härter gemischt werden. Sie sind nach dem Aushärten flexibel, zeichnen sich durch eine hohe Klebkraft aus und sind sogar beständig gegenüber Chemikalien. Im privaten Bereich spielen Reaktionsharzkleber allerdings kaum eine Rolle.

So finden Sie den richtigen Kleber für Ihre Fliesen

Gute Fliesenkleber erfüllen die Vorgaben der DIN EN 12002 und 12004. Anhand dieser Normen kennzeichnen die Hersteller ihre Produkte mit Kürzeln wie C2TE S1. Die einzelnen Buchstaben und Zahlen stehen für:

  • C = Zementkleber
  • R = Zwei-Komponenten-Reaktionskleber
  • D = Dispersionskleber
  • 1 = normale Haftfestigkeit
  • 2 = erhöhte Haftfestigkeit
  • F = schnell härtend (fast setting)
  • T = verringertes Abrutschen (thixotrop)
  • E = verlängerte Offenzeit (extended open time)
  • S1 = normale Durchbiegung
  • S2 = erhöhte Durchbiegung

Die Haftfestigkeit ist bei einem Fliesenkleber, der mit 2 gekennzeichnet ist, mindestens doppelt so hoch wie bei einem Kleber mit der Kennzeichnung 1. Dennoch sind auch Letztere für viele Anwendungen bestens geeignet und vollkommen ausreichend.

Ist ein Fliesenkleber mit F gekennzeichnet, müssen Sie zügig arbeiten. Bei den Klebern der Kategorie E dürfen Sie sich etwas mehr Zeit lassen, müssen allerdings auch länger warten, bis die Mörtelschicht komplett ausgehärtet ist.

Mit dem Buchstaben T gekennzeichnete Kleber kommen unter anderem beim Verlegen von großformatigen Fliesen zum Einsatz. Sie verhindern ein Abrutschen der Fliesen und erleichtern Ihnen dadurch auch das Verlegen von Wandfliesen.

Fliesenkleber der Klasse S1 lassen sich bis zu 2,5 Millimeter verbieten, bevor sie brechen, Kleber der Klasse S2 bis zu fünf Millimeter. S2-Fliesenkleber sind daher flexibler als die Fliesenkleber der Klasse S1 und eignen sich dadurch auch für Untergründe, die ein wenig problematisch sind.

Mit dem Zahnspachtel ziehen Sie Rillen in den Kleber © kustvideo, stock.adobe.com
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