Fliesen verlegen – elf Tipps für ein gutes Gelingen
Beim Verlegen von Fliesen entscheiden oft Kleinigkeiten darüber, wie gut die Wände und Fußböden später aussehen. Hier deshalb einige Tipps für alle, die sich noch in der Planungsphase befinden.
1. Die richtigen Fliesen kaufen
Fliesen sollen natürlich schön aussehen. Ebenso wichtig es aber auch, dass sie der späteren Beanspruchung genügen und nicht schon nach kurzer Zeit sogenannte Laufwege zu sehen sind. Sie entstehen an den Stellen, die laufend betreten und entsprechend strapaziert werden. Um dies zu verhindern, sollten Sie bei der Auswahl Ihrer neuen Fliesen auf die Abriebklasse achten. Lesen Sie hierzu unseren Ratgeber Qualitätsmerkmale bei Fliesen. Dort finden Sie auch Hinweise für die Auswahl von Fliesen für den Außenbereich.
2. Geeignete Fliesen für ein schmales Fugenbild
Fliesen haben nicht immer exakt die angegebenen Maße, denn die gängigen Normen erlauben den Herstellern gewisse Toleranzen. Bei herkömmlichen Fliesen müssen die Fugen deshalb eine gewisse Breite haben, um die Unterschiede auszugleichen. Kalibrierte und rektifizierte Fliesen können Sie dagegen mit schmalen Fugen verlegen. Sie werden nach dem Brennvorgang auf Maß geschnitten und besitzen Kanten mit einem Winkel von exakt 90°.
3. Beim Einkauf eine Reserve einplanen
Denken Sie beim Kauf von Fliesen an eine Reserve. Dann ist es nicht weiter tragisch, wenn Ihnen beim Zuschnitt oder beim Bohren einige Fliesen zerbrechen. Ein Nachkauf ist oft schwierig, denn die Fliesen verschiedener Chargen unterscheiden sich oft ein wenig. Achten Sie deshalb auch darauf, dass auf allen Kartons die gleiche Chargennummer steht. Ein paar Fliesen sollten ohnehin übrig bleiben. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt einzelne beschädigte Fliesen auszutauschen. Legen Sie die Reste deshalb an einen sicheren Ort.
4. Fliesen aus mehreren Kartons mischen
Selbst wenn auf allen Kartons die gleiche Chargennummer steht, können die Fliesen aus verschiedenen Kartons leichte Unterschiede aufweisen. Öffnen Sie deshalb immer mehrere Kartons und mischen Sie die Fliesen beim Verlegen.
5. Für eine schöne Optik vorab einen Fliesenplan erstellen
Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen, erstellen Sie am besten einen Fliesenplan. Messen Sie hierzu die Wand- beziehungsweise Bodenfläche aus und übertragen Sie die Maße maßstabsgerecht auf ein Blatt Papier. Im Idealfall verläuft in der Mitte der Fläche eine Fuge oder Sie verlegen eine Reihe Fliesen so auf der Mittelachse, dass die Fliesen auf beiden Seiten den gleichen Überstand haben. Alternativ können Sie überlegen, wo die Fliesen, die Sie zuschneiden müssen, am wenigsten auffallen. Möchten Sie Wände halbhoch fliesen, sollte die oberste Reihe immer aus ganzen Fliesen bestehen.
Ist Ihnen die Erstellung eines Fliesenplans zu aufwändig, legen Sie die Fliesen einfach probeweise trocken auf dem Fußboden aus. Diese Variante ist zwar nicht ganz so genau, aber ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Vorgehensweise vorab festzulegen.
6. Es muss nicht immer die Kreuzfuge sein – alternative Verlegearten
Die meisten Fliesen werden sicherlich mit sogenannten Kreuzfugen verlegt. Es gibt jedoch noch viele weitere Verlegearten, die für Sie möglicherweise interessanter sind. Diese stellen wir Ihnen in unserem Artikel Die Verlegemuster bei Fliesen – von der klassischen Kreuzfuge bis zum Römischen Verband vor.
7. Eine gute Vorbereitung beschleunigt das Verfliesen
Ein sorgfältig vorbereiteter Untergrund erleichtert Ihnen das Verlegen von Fliesen enorm. Zudem können Unebenheiten im Fußboden dazu führen, dass bei der späteren Belastung Fliesen brechen. Reparieren Sie deshalb alle schadhaften Stellen und überprüfen Sie, ob die Fläche gerade und eben ist. Sollte dies nicht der Fall sein, finden Sie in den Baumärkten zahlreiche Produkte wie die Bodenausgleichsmassen oder die Reparaturmörtel. Auch Entkoppelungsmatten können unter Umständen helfen. Diesem Thema widmen wir uns in unserem Artikel Unter den Fliesen Entkopplungsmatten verlegen – ist das sinnvoll?.
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8. Durch eine Grundierung die Haftung verbessern
Eine Grundierung ist bei stark saugenden Materialien wie Gipskarton wichtig, aber auch für alle anderen Untergründe zu empfehlen. Sie sorgt für eine bessere Haftung und verursacht nur wenig zusätzliche Arbeit. Wie Sie eine Grundierung auftragen, erfahren Sie in unserem Artikel Die Grundierung – eine sinnvolle Maßnahme beim Verlegen von Fliesen.
9. Geeignete Fliesenkleber und Fugenmörtel verwenden
Auch der Fliesenkleber und der Fugenmörtel spielen beim Gelingen Ihres Vorhabens eine entscheidende Rolle. Beide sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Über diese Produkte informieren wir Sie in unseren Ratgebern Die verschiedenen Fliesenkleber und ihre Verwendungsmöglichkeiten und So finden Sie den richtigen Fugenmörtel für Ihre Fliesen.
10. Zuerst die Wände und im Anschluss den Boden fliesen
Möchten Sie Wand- und Bodenfliesen verlegen, beginnen Sie mit den Wandfliesen. Achten Sie bei den Bodenfliesen darauf, dass die Fugen an den gleichen Stellen verlaufen sollten. Durch einen Versatz entsteht eine unruhige Gesamtoptik. Gleiches gilt, wenn Sie Bodenfliesen durchgängig in mehreren Räumen verlegen.
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11. Flache Fliesenkreuze einfach mit verfugen
Fliesenkreuze sind ein äußerst praktisches Hilfsmittel, denn durch sie bekommen sämtliche Fugen die gleiche Breite. Handelt es sich um flache Kreuze, die eine geringere Höhe als die Fliesen haben, müssen Sie die Fliesenkreuze vor dem Verfugen nicht unbedingt wieder entfernen.
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