Die Verlegemuster bei Fliesen – von der klassischen Kreuzfuge bis zum Römischen Verband
Die Art und Weise, wie Sie Ihre neuen Fliesen verlegen, hat einen großen Einfluss auf die Gesamtoptik eines Raums. Nicht jede Fliese eignet sich jedoch für die gewünschte Technik. Schon bei der Auswahl von Fliesen sollten Sie sich daher Gedanken machen, welches Fliesenmuster Sie verwenden möchten.
Bei Fliesen unterscheidet man zwischen folgenden Verlegearten:
- Kreuzfuge
- Halbverband
- Drittel- oder Viertelverband
- Diagonalverband
- Fischgrätmuster
- Römischer Verband
- Hexagonverband
- wilder Verband


Die Kreuzfuge wird sicherlich am häufigsten genutzt, denn sie ist ein zeitloser Klassiker. Sie entsteht, wenn Sie die Fliesen in geraden Reihen verlegen. Dadurch verlaufen die Fugen ohne Unterbrechung durch den gesamten Raum. Dieses Verlegemuster wirkt ruhig und schlicht. Es eignet sich ebenso gut für quadratische wie für rechteckige Fliesen.

Beim Halbverband verlegen Sie zunächst eine Reihe Fliesen. Bei der folgenden positionieren Sie die Fliesen so, dass sie jeweils auf der Mitte einer Fliese beginnen. Dieses Fliesenmuster erinnert daher an Mauerwerk und eignet sich entsprechend gut für rechteckige Fliesen, die Sie horizontal verlegen.

Der Drittel- und der Viertelverband ähneln dem Halbverband. Bei diesen Mustern beginnen die Fliesen der folgenden Reihe jedoch nicht auf der Hälfte, sondern auf einem Drittel beziehungsweise Viertel der bereits verlegten Fliesen. Wenn Sie bei diesem Muster die Fugen von links unten nach rechts oben betrachten, sehen diese wie Treppen aus.

Beim Diagonalverband beginnen Sie mit dem Verlegen der Fliesen nicht an einer Wand, sondern in einer Ecke. Dieses Verlegemuster, bei dem in der Regel in einem 45°-Winkel gearbeitet wird, lässt schmale Zimmer breiter erscheinen. Es eignet sich aber auch sehr gut für große Räume.

Das Fischgrätmuster ist Ihnen vermutlich von den Parkettfußböden bekannt. Bei ihm verlegen Sie die Fliesen in Zickzack-Form. Auch diese Verlegeart verbreitert einen Raum optisch. Sie eignet sich vor allem für kleinformatige Fliesen und für Fußböden, denn an langen Wänden wirkt ein Fischgrätmuster schnell zu unruhig. Als kleine Auflockerung sieht ein Fischgrätmuster jedoch selbst an der Wand attraktiv aus.

Der Römische Verband ist eine Kombination aus Fliesen, die zwar alle die gleiche Optik, aber unterschiedliche Formate haben. Er besteht daher aus rechteckigen und quadratischen Fliesen in verschiedenen Größen. Für solch ein Muster ist eine gute Planung erforderlich, damit die geflieste Fläche später gut aussieht und Sie am Ende des Zimmers keine Probleme bekommen.

Der Hexagonverband lässt sich nur mit sechseckigen Fliesen verwirklichen. Sie wirken in der Fläche wie eine Wabe und sind daher selbst in einer neutralen Farbe eine gute Möglichkeit, einen Fußboden oder eine Wand optisch interessant zu gestalten.

Beim wilden Verband verlegen Sie die Fliesen, wie es Ihnen gefällt. Diese Technik passt gut zu Fliesen in Holzoptik, denn durch sie ist ein gefliester Fußboden einem Holzfußboden noch ähnlicher. Damit die Fläche möglichst natürlich wirkt, verwenden Sie am besten das Stück Fliese, das Sie am Ende einer Reihe abgeschnitten haben, für den Beginn der folgenden Reihe.
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Da Sie nun die wichtigen Fliesenmuster kennen, hier noch ein paar Tipps:
Ein kleiner Raum wirkt größer, wenn Sie große Fliesen in einem hellen Farbton verlegen. Darüber hinaus erscheint ein Zimmer geräumiger, wenn die Fugen schmal sind. Dies gelingt Ihnen am besten mit sogenannten rektifizierten Fliesen, die nach der Herstellung noch einmal auf Maß geschnitten werden. Dadurch haben alle Fliesen exakt die gleiche Größe und sind absolut rechtwinklig. Bei nicht rektifizierten Fliesen bestehen dagegen oft kleine Unterschiede, die Sie durch die Fugen ausgleichen.


Sind die Decken in Ihren Zimmern niedrig, können Sie rechteckige Wandfliesen vertikal verlegen. Dadurch wirkt ein Raum höher, als er tatsächlich ist.
Zur Auflockerung von größeren Wandflächen eignen sich Bordüren oder Mosaikfliesen. Alternativ setzen Sie an mehrere Stellen einzelne Fliesen mit einem Dekor.

Die Fugen müssen nicht zwangsläufig eine ähnliche Farbe wie die Fliesen haben. Wenn Sie helle Fliesen dunkel verfugen, entsteht ein Raster, das beispielsweise ein großes Badezimmer wohnlicher macht. Noch kontrastreicher wird ein Fußboden, wenn Sie abwechselnd helle und dunkle wie zum Beispiel weiße und schwarze Fliesen verlegen.

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