Große Fliesen verlegen – darauf sollten Sie achten
Großformatige Fliesen liegen voll im Trend, denn sie wirken modern und vergrößern einen Raum optisch. Dieser Effekt lässt sich durch schmale Fugen nochmals steigern. Sehr große Fliesen selbst zu verlegen, ist allerdings eine kleine Herausforderung. In diesem Ratgeber finden Sie deshalb einige Tipps, worauf Sie bei den Vorbereitungen, dem Kauf von Hilfsstoffen und Werkzeugen und nicht zuletzt beim Verlegen achten sollten.
So lassen sich großformatige Fliesen handhaben
Als großformatig bezeichnet man Fliesen mit einer Länge oder Breite von mehr als einem Meter. Die Hersteller bieten inzwischen sogar Fliesen mit einer Kantenlänge von drei Metern. Solch große Formate sind schon allein in der Handhabung schwierig, deshalb können Sie die Fliesen nur mit Unterstützung einer zweiten Person verlegen. Hilfreich sind außerdem Saugnäpfe. Sie ermöglichen es Ihnen, die Fliesen an exakt die gewünschte Position zu setzen, sodass sich ein nachträgliches Verschieben erübrigt. Dies ist bei großformatigen Fliesen wichtig.
Diese möglichen Maßtoleranzen sollten Sie einkalkulieren
Selbst Fliesen, die der DIN EN 14411 entsprechen, müssen nicht vollkommen eben sein. Diese Norm lässt gewisse Toleranzen zu, die in Prozent festgelegt werden. Sie fallen umso stärker ins Gewicht, je größer die Fliesen sind. So ist zum Beispiel eine Wölbung von mehreren Millimetern in der Mitte einer großen Fliese kein Reklamationsgrund. Eine Wölbung kann allerdings eine gute Haftung auf dem Untergrund verhindern. Dadurch entsteht eine Schwachstelle, an der es schon bei einer geringen Belastung zu einer Beschädigung des Fliesenbelags kommen kann. Bei großformatigen Fliesen müssen Sie daher ganz besonders darauf achten, dass keine Hohlräume entstehen.
Die DIN EN 14411 erlaubt auch bei den Außenmaßen und der Rechtwinkligkeit prozentuale Abweichungen. Dies führt bei schmalen Fugen schnell zu Problemen. Großformatige Fliesen verlegen Sie deshalb besser mit breiten Fugen oder Sie achten schon beim Kauf auf eine größtmögliche Maßhaltigkeit. Besonders exakt zugeschnitten sind kalibrierte und rektifizierte Fliesen. Berücksichtigen Sie jedoch auch bei diesen Fliesen eventuelle Toleranzen. Hinsichtlich der Fugenbreite geben viele Fliesenhersteller ein Minimum von drei Millimetern an.
So bereiten Sie den Untergrund optimal vor
Eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds ist bei großformatigen Fliesen sehr wichtig. Er muss vollkommen glatt sein und auf einer Länge von zwei Metern eine Abweichung von höchstens einem Millimeter haben. Diese Voraussetzung ist in vielen Fällen nicht gegeben, deshalb ist es bei großen Fliesen oft erforderlich, den Boden beziehungsweise die Wände vorab zu ebnen.
Für den Boden eignet sich eine selbstverlaufende Spachtelmasse, für die Wände eine Ausgleichsspachtelmasse oder ein Dünnlagenputz. Abhängig von der Saugfähigkeit des verwendeten Materials sollten Sie es im Anschluss grundieren. Ob eine Wand oder der Fußboden absolut eben ist, lässt sich mit einem Lasergerät oder einer elektrischen Schlauchwaage überprüfen.
Darauf sollten Sie beim Kauf des Fliesenklebers achten
Den Mörtel, in den Sie die Fliesen legen, mischen Sie mit Wasser an. Ein Teil des Wassers verdunstet nach dem Verlegen allein durch die noch offenen Fugen, denn Fliesen sind in der Regel fast wasserdicht. Dieser Prozess nimmt bei kleinen Fliesen nur relativ wenig Zeit in Anspruch, kann bei großformatigen Fliesen jedoch sehr lang dauern. Zum Verlegen von großen Fliesen sollten Sie deshalb einen Mörtel für Großformate verwenden. Diese Spezialmörtel werden von den Herstellern unter anderem als Großformat-Fliesenkleber, Großformatkleber oder als Flexkleber Großformat bezeichnet.
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So verlegen Sie die Fliesen
Damit die Fliesen fest auf dem Untergrund haften, verlegen Sie großformatige Fliesen im sogenannten Buttering-Floating-Verfahren. Dies bedeutet, dass Sie den Fliesenkleber sowohl auf den Boden beziehungsweise die Wände als auch auf die Rückseiten der Fliesen aufbringen. Durch diesen zweifachen Auftrag lassen sich Unebenheiten ausgleichen. Damit Luft und Feuchtigkeit entweichen kann, tragen Sie den Mörtel auf dem Untergrund und den Rückseiten der Fliesen in der gleichen Richtung mit einem Zahnspachtel auf. Für den Untergrund benötigen Sie einen Zahnspachtel mit einer größeren Zahnung, für die Rückseiten der Fliesen einen Spachtel mit einer kleineren Zahnung. Praktisch ist daher ein Werkzeug, das auf seinen beiden Seiten mit verschiedenen Zahnungen versehen ist.
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