Fliesen neu verfugen – so lassen Sie Wand- oder Bodenfliesen wieder gepflegt aussehen
Die Fugen von Fliesen verlieren im Laufe der Zeit oft ihre Farbe, sodass zum Beispiel strahlend weiße Fugen nach einigen Jahren gräulich aussehen. Auch Schmutz und Kalk lagern sich auf dem Fugenmörtel ab und im schlimmsten Fall werden Fugen durch Schimmel schwarz. Ein weiteres Problem können Risse und andere Beschädigungen sein.
Solche Risse finden sich auch häufig in den Silikonfugen in den Raumecken und an den Übergängen von den Fliesen zu Sanitärobjekten wie der Badewanne. Sehen die Fliesen noch gut aus, müssen Sie jedoch nicht den gesamten Fliesenbelag erneuern. Dann reicht es vollkommen aus, die Fliesen neu zu verfugen. Hier erfahren Sie, wie Sie bei solch einer Renovierung am besten vorgehen. Als Materialien und Werkzeuge benötigen Sie:
- Folien zum Schutz von Einrichtungsgegenständen
- Klebeband zum Fixieren der Folien
- Multifunktionswerkzeug mit Fräsaufsatz
- Werkzeug zum Entfernen der Mörtelreste
- Staubsauger, Lappen, Schwamm und Wischeimer
- Fliesenmörtel
- Bohrmaschine mit Quirl und Eimer
- Spachtel, Gummiwischer oder Maurerkelle
- Fugengummi oder Fliesenfugbrett
- Sanitärsilikon
- Fugenglätter oder ein Glas Wasser mit etwas Spülmittel
Anleitung für die Erneuerung von Fliesenfugen
- Wenn Sie alte Fugen entfernen, entsteht reichlich Staub und Schmutz. Räumen Sie deshalb möglichst alle Möbel und andere Gegenstände aus dem Raum oder decken Sie diese mit Folien ab. Staub dringt durch die kleinsten Ritzen. Möchten Sie verhindern, dass er in andere Wohnbereiche dringt, sollten Sie die Zimmertür während der Entfernung der Fugen daher geschlossen halten. Zusätzlich können Sie die Tür mitsamt Zarge mit einer Folie abdecken.
- Alte Fugen lassen sich aus einem Fliesenbelag herausfräsen. Diese Arbeit erledigen Sie am besten mit einem Multifunktionswerkzeug, das Sie mit einem Fräsaufsatz bestücken. Dieses Werkzeug bewegen Sie in einer eher langsamen und gleichmäßigen Geschwindigkeit entlang der Fliesen. Ein langsames Arbeiten ist wichtig, denn einerseits sollten Sie die Kanten der Fliesen vollständig von Mörtel befreien, andererseits besteht die Gefahr, dass Sie die Fliesen mit dem Fräsaufsatz beschädigen. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit. Beginnen Sie außerdem am besten oben, denn sonst fällt der ausgefräste Mörtel in die Fugen, die Sie bereits von Mörtel befreit haben.
- Einige Mörtelreste bleiben sicherlich übrig. Diese beseitigen Sie von Hand mit einem Cuttermesser, einem Fugenkratzer, einem Spachtel oder einer Bürste aus den Fugen.
- Möchten Sie auch die Silikonfugen erneuern, entfernen Sie diese mit einem Fugenkratzer. Diese Arbeit lässt sich beschleunigen, indem Sie die Fugen vorher mit einem Silikonlöser behandeln.
- Bevor Sie die Fliesen neu verfugen, sollten Sie den gesamten Fliesenbelag sorgfältig von Staub befreien. Dies gelingt Ihnen am besten mit einem Staubsauger und im Anschluss mit einem feuchten Lappen oder bei Bodenfliesen mit dem Wischmopp.
- Ist die gesamte Fläche sauber, mischen Sie den neuen Fliesenmörtel an. Halten Sie sich hierbei an die Gebrauchsanweisung des Herstellers. Für gewöhnlich gibt man das Pulver in Wasser und nicht umgekehrt, denn sonst verklumpt es leicht. Gleichmäßig vermischen lassen sich Mörtel und Wasser mit einem großen Quirl für die Bohrmaschine.
- Den angemischten Mörtel geben Sie mit einem Spachtel, einem Gummiwischer oder einer Maurerkelle in die Fugen. Üben Sie hierbei ein wenig Druck aus, damit sich die Fugen komplett füllen und bewegen Sie das Werkzeug in diagonaler Richtung zu den Fugen. Im Anschluss nehmen Sie ein Fugengummi oder ein Fliesenfugbrett und fahren mit ihm ebenfalls diagonal über die Fugen.
- Dass Mörtel beim Verfugen auf den Fliesen landet, lässt sich nicht vermeiden. Ihn entfernen Sie mit einem Schwamm oder einem Fliesenwaschbrett. Arbeiten Sie auch hierbei immer in diagonaler Richtung zu den Fugen, denn sonst könnte es passieren, dass Sie den noch feuchten Fugenmörtel mit dem Schwamm beziehungsweise dem Fliesenwaschbrett wieder aus den Fugen lösen.
- Während der Reinigung oder danach schauen Sie sich die Fugen an. Eventuell finden sich noch einige Stellen, an denen Sie nicht ausreichend Mörtel in die Fugen gebracht haben. Sie lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch leicht nacharbeiten.
- Ist der Mörtel angetrocknet, hat er eine matte Oberfläche. Dann reinigen Sie die Fliesenoberflächen und die Fugen gründlich mit einem Schwamm und klarem Wasser. Achten Sie hierbei darauf, den Schwamm immer wieder auszuspülen. Wann der richtige Zeitpunkt für die Reinigung gekommen ist, steht meist auf der Verpackung des Fliesenmörtels. Er sollte noch nicht vollständig getrocknet sein, denn dann ist ein Abwaschen und damit ein Egalisieren der Fugen nicht mehr möglich.
- Nach der vollständigen Aushärtung der Fugen nach einem bis zwei Tagen säubern Sie den Fliesenbelag nochmals mit einem Wischmopp beziehungsweise einem Lappen oder Schwamm. Sollte der Zementschleier auf den Fliesen besonders hartnäckig sein, hilft ein Zementschleierentferner aus dem Baumarkt. Mit ihm können Sie auch das Waschbecken und die Armatur reinigen, falls diese bei der Renovierung ein wenig Fugenmörtel abbekommen haben.
- Die Dehnungsfugen und die Übergänge zu den Sanitärobjekten verschließen Sie mit neuem Sanitärsilikon in der passenden Farbe. Es lässt sich mit dem Finger glatt streichen, wenn Sie Ihren Finger immer wieder in eine leichte Spülmittellösung tauchen. Das Spülmittel verhindert, dass das Silikon an Ihrem Finger kleben bleibt. Sie können aber auch einen kleinen Fugenglätter aus dem Handel verwenden.
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