Unter den Fliesen Entkopplungsmatten verlegen – ist das sinnvoll?
Untergründe, auf denen sich Fliesen verlegen lassen, sind nie vollkommen bewegungslos. Dies gilt selbst für Baustoffe wie Estrich, die zum Beispiel auf Temperaturveränderungen reagieren. Dadurch kommt es zu kleinen Bewegungen und Schwingungen, die Schäden an den Fliesen verursachen können. Um dies zu verhindern, gibt es die Entkopplungsmatten. Sie entkoppeln, das heißt sie trennen den Fliesenbelag vom Untergrund. Dadurch verhindern beziehungsweise reduzieren sie die Übertragung von Spannungen auf den Fliesenbelag. Diese Spannungen entstehen bei jeder Bewegung und können unter anderem zu Rissen, zum Brechen oder zum Lösen einzelner Fliesen führen. Entkopplungsmatten bieten daher zusätzliche Sicherheit und erhöhen die Lebensdauer eines Fliesenbelags.
Entkopplungsmatten gleichen außerdem Unebenheiten aus und erleichtern dadurch das Verlegen von Fliesen auf Untergründen, die sich nur mit großem Aufwand glätten lassen oder rissig sind. In diesem Fall entsteht durch die Matten eine durchgehende Fläche, die nach dem Verlegen der Fliesen tragfähiger und belastbarer als ein unebener Untergrund ist. Ebenso hilfreich sind Entkopplungsmatten, wenn der Untergrund aus einem Material besteht, auf dem der Fliesenkleber schlecht haftet. Problematisch sind beispielsweise Böden und Wände mit alten Farb- oder Kleberschichten sowie Holzdielen und Trockenestrich. Bei ihnen lässt sich durch Entkopplungsmatten die Haftung verbessern. Holz reagiert zudem auf die Luftfeuchtigkeit und quillt beziehungsweise schwindet bei einer Veränderung. Auch wenn dies kaum sichtbar ist, bewegt sich ein Holzfußboden daher ständig.
Darauf sollten Sie beim Kauf von Entkopplungsmatten achten
Entkopplungsmatten sind in unterschiedlichen Dicken von weniger als einem Millimeter bis hin zu mehreren Millimetern erhältlich. Sie werden aus verschiedenen Materialien wie Kunststoffen, Textilgeweben und Hartschaum hergestellt, werden meist als Rollenware verkauft, sind aber auch als Platten erhältlich.
Viele Matten eignen sich sowohl für Fußböden als auch für Wände sowie für den Innen- und Außenbereich. Beachten Sie jedoch die Angaben des Herstellers. Er gibt in der Regel auch an, für welche Fliesen und Fliesenformate Sie die Matten verwenden können.
Durch Entkopplungsmatten können Sie gleichzeitig den Trittschall reduzieren. Er ist bei Fliesen naturgemäß größer als bei anderen Bodenbelägen wie zum Beispiel Holz oder Teppich und kann daher durchaus störend sein. Für diesen Zweck finden Sie im Handel Matten mit einer integrierten Trittschalldämmung. Sie besteht oft aus Textilfasern, die über besonders gute schalldämmende Eigenschaften verfügen und den Trittschall dadurch deutlich reduzieren.
Besitzt eine Entkopplungsmatte auf ihrer Rückseite Vertiefungen, ist gleichzeitig für eine gute Belüftung gesorgt. Sie ist vor allem bei großformatigen Fliesen wichtig, denn bei ihnen dauert es oft lang, bis die gesamte Feuchtigkeit aus dem Fliesenkleber entwichen ist. Matten mit Luftkanälen sind außerdem bei neuem Estrich zu empfehlen, denn auch er gibt noch für einen gewissen Zeitraum Feuchtigkeit ab.
Weitere Varianten sind die Entkopplungsmatten, die gleichzeitig als Abdichtung dienen. Diese Matten verhindern, dass Feuchtigkeit unter den Fliesenbelag dringt. Dementsprechend kommen sie vor allem im Bad, in anderen Feuchträumen und beim Verlegen von Fliesen im Außenbereich zum Einsatz. Dort schützen sie nicht nur die Bausubstanz unter dem Fliesenbelag, sondern sind auch eine vorbeugende Maßnahme gegen Schimmel.
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So verlegen Sie Entkopplungsmatten
Entkopplungsmatten können Sie leicht auf die richtige Länge und Breite zuschneiden. In den meisten Fällen reicht ein Cutter- oder Teppichmesser aus. Nehmen Sie außerdem eine Metallschiene oder einen anderen harten und geraden Gegenstand zu Hilfe, damit der Schnitt gerade wird.
Einige Entkopplungsmatten lassen sich lose verlegen, die meisten werden jedoch vollflächig auf den Untergrund geklebt. Hierfür können Sie in der Regel einen Fliesenkleber verwenden. Ideal ist ein flexibler Fliesenkleber, der ebenfalls Spannungen aufnimmt. Beachten Sie bei der Auswahl des Klebers jedoch die Vorgaben der Firma, von der die Matten stammen.
Für einen sauberen Übergang vom Fußboden zu den Wänden bekommen Sie im Handel Dichtbänder. Sie verhindern gleichzeitig die Entstehung von Schallbrücken und lassen sich ebenso leicht zuschneiden wie die Matten.
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