Das Badezimmer unterm Dach
Durch seine besondere Raumgeometrie hat das Badezimmer unterm Dach einen besonderen Reiz, bringt aber auch spezielle Anforderungen bei Planung und Ausbau mit sich. Damit insbesondere die Dachschrägen so in die Badeinrichtung integriert werden, dass sie nicht stören, ist eine gründliche Vorplanung erforderlich. Spezialmöbel und extra Einbauten können zu höheren Kosten beim Ausbau führen, als es bei einem Bad mit geraden Wänden der Fall wäre.

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Wichtige Vorüberlegungen für das Bad mit Dachschräge
Planungsfehler rächen sich bei speziellen Grundrissen und Raumgeometrien schnell, da wenig Alternativen möglich sind. Deshalb sollten folgende Punkte geklärt sein, bevor das Badezimmer unterm Dach in Angriff genommen wird:
- Ein Badezimmer im Dachgeschoss macht nur dann Sinn, wenn die Dachneigung mindestens 35 Grad beträgt. Andernfalls sind die nötigen Kopfhöhen nur schwer zu erreichen. Es ist wichtig, dass auf einer ausreichend großen Grundfläche eine Raumhöhe von 2,20 m oder besser 2,30 m vorhanden ist. Bei der Berechnung der Raumhöhe ist der Fußbodenaufbau zu beachten!
- Unterm Dach ist die Wärmedämmung im Badezimmer besonders wichtig. Zu beachten ist, dass sowohl die Dämmung als auch die verwendete Verkleidung für Feuchträume geeignet ist. Auf den Fußboden gehört eine Trittschalldämmung.
- Eine befüllte Badewanne bringt einiges an Gewicht mit. Die Tragfähigkeit der Geschossdecke muss deshalb in der Planungsphase überprüft werden.
- Werden in das neue Bad auch neue Fenster oder Dachgauben eingebaut, dann besteht in der Regel eine Genehmigungspflicht. Vor Beginn der Arbeiten muss dies mit der Baubehörde abgeklärt werden.
- In kleinen Bädern sollten die Sanitärmöbel wie auch die Badezimmereinrichtung entsprechend angepasst sein. Das gilt besonders unterm Dach. Aufsatzwaschbecken und schlichte Objekte mit klaren Linien sind hier zu bevorzugen. Duschwannen sollten möglichst flach gewählt werden, um den Raum optisch nicht zu stauchen.
- Dachschrägen stellen weiterhin besondere Anforderungen an die Beleuchtung und die Gestaltung. Lichtquellen sollten nicht nur von oben, sondern auch seitlich angeordnet sein, um eine gute Ausleuchtung zu gewährleisten. Durch integrierte Uplights wirken Räume optisch höher.
- Fliesen sollten sparsam und nur dort, wo unbedingt nötig eingesetzt werden. Sie verkleinern optisch den Raum, helle Farben ohne Muster sind eine gute Wahl. Mit Dekorfliesen oder Bordüren können reizvolle Akzente gesetzt werden.

Elektro- und Wasserinstallation unterm Dach
Gerade dann, wenn ein Badezimmer im Dach komplett neu ausgebaut wird, müssen auch neue Installationsleitungen verlegt werden. Hinsichtlich der Elektroinstallation gelten die gleichen Regelungen wie in allen Bädern. Grundlage bietet die VDE 0100, in der auch die Schutzbereiche festgelegt rund um die die Sanitärobjekte festgelegt sind. Der Einbau eines zusätzlichen FI-Schalters ist Pflicht. Verlegt werden die Elektroleitungen häufig innerhalb der Dämmebene, zu beachten sind die Regelungen für die Elektroinstallation im Trockenbau.

Da es zusätzlichen Aufwand bedeutet, Steckdosen oder Schalter nachzurüsten, empfiehlt sich eine vorausschauende und gründliche Elektroplanung. Insbesondere wenn es um die Wasserleitungen geht, ist der Wasserdruck eine wichtige Komponente. Bei der Verlängerung der vorhandenen Leitungen nach oben kann der Druck zu schwach sein, Dusche und Wasserhahn arbeiten dann nur noch mäßig. Insbesondere dann, wenn das Brauchwasser mittels Pumpe aus einer Zisterne angeliefert wird, kann dieses Problem entstehen. Die Lösung: Eine Pumpe mit ausreichender Förderhöhe.
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Genehmigungspflicht im Dachausbau
Wird ein Dachgeschoss nachträglich als Wohnraum ausgebaut, liegt eine Nutzungsänderung vor. Und die ist in den meisten Fällen genehmigungspflichtig. Dies gilt insbesondere dann, wenn im Dach neue Fenster eingebaut werden oder statische Änderungen anstehen. Als Faustregel für eine Genehmigungspflicht gilt: für alle Umbaumaßnahmen, die die Dachfläche, die Dachneigung oder die Grundfläche verändern, muss ein Antrag bei der Baubehörde gestellt werden. Weiterhin sind Nutzungsänderungen genehmigungspflichtig. Eine Anfrage beim zuständigen Bauamt ist also Grundvoraussetzung für einen Badezimmerausbau im Dachgeschoss. Immer zu beachten sind beim Dachausbau die Brandschutzanforderungen sowie der erforderliche Wärmeschutz nach den Regelungen deM Gebäude-Energie-Gesetz (GEG).


Dachsanierung und Dachausbau
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