Manchmal muss ein neues Bad her. Etwa weil sich die Anforderungen – zum Beispiel soll es barrierefrei werden. Oder weil man das vorhandene Badezimmer einfach nicht mehr sehen kann. Aber kaum ein Raum ist so kompliziert wie ein Badezimmer – was falsch gebaut ist, lässt sich oft nur mit großem Aufwand wieder ändern. Hier steht, auf was bei der Sanierung geachtet werden und in welcher Reihenfolge zwingend gearbeitet werden muss.
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Planung ist alles
Dabei geht es hier nicht um ein neues Bad in einem neuen Haus, sondern um die Sanierung im Altbau. Dabei hat es überhaupt keinen Zweck, einfach so loszulegen – ohne eine durchdachte Planung geht es nicht. Das gilt gerade dann, wenn man alles oder wenigstens vieles selbst machen möchte. Wenn man Handwerker beauftragt, wissen diese zwar, worauf es ankommt – aber dann gilt es, mit ihnen richtig zu kommunizieren.
Zuallererst müssen die Anforderungen an das Badezimmer definiert werden. Möchte man ein Bidet oder nicht, soll es eine bodengleiche Dusche sein, und möchte man für die größere Familie womöglich zwei Waschbecken haben? Aber man sollte immer bedenken – jedes Teil kostet etwas. Und zwar nicht nur das Stück selbst, sondern auch die Installation. Augenmaß ist gefragt.
Wenn das entschieden ist, muss eine sinnvolle Anordnung aller Elemente her. Dabei gilt es, einige Details zu beachten. Wird die Anordnung geändert, müssen Wasserleitungen und Abwasserrohre neu verlegt werden. Nicht jeder Wunsch ist für jedes Objekt unter diesem Gesichtspunkt zu erfüllen – manchmal bekommt man bis zum Fallrohr nicht von jeder Stelle im Bad aus genügend Gefälle hin. Bei der Platzierung der Objekte sollte man unbedingt darauf achten, dass genug Platz eingeplant wird, um sie auch uneingeschränkt nutzen zu können.
Das muss keine große Einschränkung sein. Badezimmer sind oft klein, Hersteller und Handwerker haben daher erstaunliche Lösungen entwickelt. Kommt man alleine nicht weiter, sollte man sich beraten lassen. Für die Zwischenräume zwischen den Objekten gibt es Normen, und auch spezielle Normen, wenn es sich um ein barrierefreies Bad handeln soll. Oft empfiehlt es sich, in diese Richtung zu denken.
Nicht auf die Schnelle Material kaufen
Hat man eine machbare Planung, wendet man sich der Beschaffung der Materialien zu. Alles, was Standard ist, bekommt man im nächsten Baumarkt oder beim Fachhändler. Spezialitäten, Sondergrößen zum Beispiel, muss man bestellen. Dann kann die Lieferung lange auf sich warten lassen. Hohe Kosten sprechen außerdem dafür, auf irgendwelche Maßanfertigungen möglichst zu verzichten. Wichtig ist, alles tatsächlich auf der Baustelle zu haben, wenn die Arbeiten beginnen.
Beauftragt man mit dem Badausbau Handwerker, bestellt man Sanitärobjekte und Armaturen am besten bei diesen, denn sie finanzieren sich auch über einen Gewinn beim Material. Wer alles vorher kauft und vom Installateur nur den Einbau bestellt, muss damit rechnen, es mit schlecht gelaunten Handwerkern auf der Baustelle zu tun zu bekommen. Das ist zwar unprofessionell, kommt aber vor.
Wer Handwerker beauftragen möchte, tut gut daran, Kostenvoranschläge einzuholen und genaue Zeitpläne zu vereinbaren. Denn es werden verschiedene Gewerke in einer kaum veränderbaren Reihenfolge gebraucht. Erscheint ein Handwerker nicht, können die anderen nicht weiter machen – und der Ärger ist groß. Ein wenig Spielraum sollte man beim Zeitplan allerdings einkalkulieren – unvorhergesehene Schwierigkeiten kommen immer wieder vor.
Vorsichtig arbeiten bei der Demontage
Dann geht es endlich los. Sie haben das Wasser abgestellt, sie haben sich darum gekümmert, welche Toilette Sie in der Bauphase benutzen können. Dann können sie ausbauen, was man ausbauen kann. Letztlich wird der Raum in den Rohbauzustand versetzt. Aber zerdeppern Sie Waschbecken und Sanitärobjekte nicht gleich – am Stück lassen sie sich leichter entsorgen. Trennen Sie Metallteile vom restlichen Bauschutt, das Metall kann so leichter wiederverwendet werden. Denken Sie an eine Schutzbrille, wenn Sie Fliesen abklopfen – die kleinen, harten Splitter sind gefährlich. Wird es wirklich viel Abfall, besorgen Sie sich einen Bauschuttcontainer. Der kostet etwas, aber es ist nervig und aufwendig, stattdessen vielfach mit vier Eimern Bauschutt zum Recyclinghof zu fahren.
Dann beginnt endlich der Neuaufbau
Bei vielen Badsanierungen werden Vorwandelemente verwendet, deren Einbau ist der erste Schritt. In anderen Fällen werden neue Zwischenwände eingezogen, in der Regel im Trockenbauverfahren. Auch das erfolgt gleich zu Anfang, allerdings bleibt eine Seite offen, falls Rohre oder Leitungen in der Wand verlegt werden sollen.
Abwasser, Wasser, Strom – die Reihenfolge ist zwingend
Es folgen die Rohinstallationen. Das heißt, es werden Abwasserrohre verlegt bis zu den einzelnen Sanitärelementen. Danach kommen die Wasserleitungen, ohne die Armaturen zunächst natürlich. Erst dann folgen die Elektroleitungen. Diese Reihenfolge ist zwingend. Denn die Abwasserrohre verlangen ein kontinuierliches Gefälle, da darf kein anderes Rohr im Weg sein. Und bei der Elektroleitung ist man flexibler als bei den Frisch- und Warmwasserleitungen. Auch die Rohinstallation für ein Lüftungssystem wird jetzt gemacht.
Gelegentlich wird bei der Badsanierung auch ein neuer Estrich gegossen, vor allem wenn Abwasserrohre durch den Fußboden verlegt werden müssen. Dann wird dieser Arbeitsschritt nach dem Verlegen der Abwasserrohre erledigt. Aber Achtung – je nach Estrichsorte dauert es mehrere Tage, bis er wieder belastet werden kann. Das muss bei der Zeitplanung unbedingt bedacht werden. Auch beim Einbau einer Fußbodenheizung wird ein neuer Estrich fällig. Trockenestrich kann eine sinnvolle Alternative sein, kann aber nicht immer verwendet werden.
Nach den Rohinstallationen und dem – falls notwendig – Einbau des Estrichs werden alle Trockenbauwände fertiggestellt. Das schließt auch die Verkleidung der Vorwandinstallationen mit ein. Da diese verspachtelt werden, sollte dann eine Pause zumindest über Nacht eintreten, bis die Spachtelmasse ausgehärtet ist.
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Dicht soll es sein
Seit einiger Zeit wird dringend empfohlen, das gesamte Badezimmer durch flüssige Folie abzudichten. Das ist nicht teuer, kostet aber etwas Zeit. Man schließt dadurch aber das Risiko aus, dass Wasser in die Bausubstanz gelangt – und. wenn das passiert, kann es oft richtig teuer werden. Die flüssige Folie wird doppelt aufgetragen – in zwei verschiedenen Farben, damit man im Schadensfall der Versicherung nachweisen kann, dass es zwei getrennte Schichten gab. Auch diese Folie muss wiederum austrocknen.
Es folgt die Badewanne oder die Duschtasse – solange man sich nicht für eine bodengleiche Dusche entschieden hat, die später mit verfliest wird. Aber es ist nicht damit getan, einfach eine Bade- oder Duschwanne hinzustellen und anzuschließen. Der Heimwerker sollte sich genau über die einzelnen Arbeitsschritte informieren und sich auch an die Montagehinweise der Hersteller halten. Dies verringert das Risiko, dass bald schon irgendetwas nicht mehr richtig funktioniert.
Dann hat der Fliesenleger seinen Auftritt. Ob man es selbst erledigt oder einen Handwerker beauftragt, die Arbeiten beginnen an den Wänden, dann erst kommt der Fußboden. Wird ein anderer Belag verwendet, kommt dieser ebenfalls erst nach dem Fliesen der Wände an die Reihe. Jetzt ist auch richtige Zeitpunkt, um Wände zu verputzen und zu streichen oder zu tapezieren, falls das vorgesehen ist. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es sich bei allen Belägen, aber auch beim Fugenmaterial, bei Acryl und bei Silikon um Produkte handelt, die für Feuchträume geeignet sind.
Danach kommt es auf die richtige Reihenfolge nicht mehr so genau an. Es empfiehlt sich, zuerst alle Elemente zu installieren, die einen fest definierten Platz haben – Waschbecken, Toiletten, Bidets. Falls ein solcher gebraucht wird, ist dann der richtige Zeitpunkt gekommen, einen Durchlauferhitzer zu installieren und anzuschließen. Das gilt auch für den Heizkörper. Und überhaupt müssen jetzt auch Lichtschalter und Steckdosen eingebaut werden. Danach folgen Schränke, Gardinen, Lampen, Spiegel, bis hin zu vielen Kleinigkeiten. Aber auch dies sollte von Anfang an genau geplant werden – wenn sich jetzt erst herausstellt, dass es keinen Platz für den Halter für das Toilettenpapier gibt, dann hat man ein Problem.
Duschabtrennungen gehören in der Regel zu den letzten Dingen, die installiert werden. Wer ein Produkt von der Stange nehmen kann, hat Glück – das bedeutet keine Verzögerungen. Maßangefertigte Duschabtrennungen dagegen haben oft mehrwöchige Lieferzeiten. Das Problem dabei ist, dass sie oft erst nach dem Verlegen der Fliesen ganz genau vermessen werden können. In manchen Fällen kann ein Duschvorhang angebracht werden, damit die Dusche auch bald schon genutzt werden kann.
Unter zwei Wochen geht gar nichts
Wie lange das alles dauert? Seriös beantworten kann man das alles eigentlich nicht, es hängt vor allem davon, wie groß das Bad ist und was alles gemacht werden muss. Beim Heimwerker spielen die Erfahrung und das Zeitbudget eine große Rolle. Wenn es gelängen, Handwerker so zu beauftragen, dass einer anfängt, sobald der Vorgänger fertig ist, kommt man womöglich mit zwölf Arbeitstagen aus. Diese organisatorische Meisterleistung bekommt man als Amateur-Bauherr aber eigentlich kaum hin. Größer sind die Chancen, wenn man einen Betrieb beauftragt, der die gesamte Sanierung aus einer Hand anbietet.
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