Schallschutz bei der Badplanung

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Der Badumbau: Schon beim Planen an die Nachbarn denken

Am stillen Örtchen ist man am liebsten ganz allein. Niemand will hier von anderen gestört und gehört werden. Weder Stimmen noch Geräusche. Auch die Nachbarn sind dabei tabu. Keiner braucht bei der Morgentoilette das Gespräch von nebenan, keiner die Geräusche in den Rohren oder laute Tritte an der Deckenwand. Wer vorher weiß, dass Schallschutz wichtig ist, ist klar im Vorteil beim Hausbau oder der Renovierung. Doch was muss man wissen? Kann man auch später noch etwas ausrichten gegen die Geräusche?

Frau mit Kissen genervt von Lärm © lightpoet, stock.adobe.com
Um Ärger zu vermeiden: Bauherren sollten eine Schalldämmung bereits bei der Hausplanung bedenken © lightpoet, stock.adobe.com
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Schalldämmung im Bad – woher kommen die Geräusche?

Im Badezimmer gibt es verschiedene Geräuschquellen. Es entsteht der Körperschall, zum Beispiel beim lauten Treten oder der Luftschall, also zum Beispiel laute Stimmen. Selbst Geräusche von Armaturen sind unangenehm, wenn sie laut sind. Fließt das Wasser ab, können die Abwasserrohre laute Geräusche erzeugen, wenn sie nicht schallgedämmt sind. Wer möchte schon früh morgens von lauten Geräuschen geweckt werden, weil die Aufprallgeräusche des Wassers nicht beim Einbau beachtet wurden?

Tipp: Manchmal ist es einfach nicht möglich, sofortige Abhilfe beim Schallschutz zu schaffen. Jedoch gibt es eine einfache Lösung: schallschluckende Areale einrichten. Das kann Akustikputz statt Fliesen sein oder Pflanzen. Wohntextilien wie Teppiche im Bad oder Gardinen helfen ebenfalls, den Lärmpegel zu senken.

Diese Geräusche des Abwassers kommen meist aus verzweigten Rohren. Das Wasser wird umgeleitet, trifft auf Winkel und wird laut. Die Rohre geraten durch die Bewegung in Schwingungen. Der Schall breitet sich auf das gesamte Gebäude aus, wie eine Welle am Meer und wird immer stärker. Die Folge: Die Bewohner sind sauer und genervt.

Was kostet der Schallschutz?

Schalldämmung zum Beispiel im Badezimmer kann man schon mit geringen Kosten erreichen. Bei der Dämmung des Trittschalls unter dem Boden beginnen die Preise bei 2 € pro Quadratmeter. Somit ist man bei einem kleinen Bad mit 40 Quadratmeter bei 200 €. Nach oben ist natürlich alles offen. Beim Abwassersystem wird es deutlich teurer, auch Armaturen sind meist nicht kostengünstig. Der letzte Weg ist eine komplette Sanierung.

Was tun gegen den Bad-Lärm?

Je nachdem, wo der Lärm auftritt, sind entsprechende Maßnahmen nötig:

  1. Lärm in Abwassersystemen durch Rohre

    Geräusche entstehen dort, wo das Wasser seine Richtung ändern muss, also wenn das Wasser auf ein Hindernis trifft oder darüber laufen muss. Die Geräuschentwicklung muss niemand mehr einfach nur hinnehmen. Es gibt mittlerweile Mindestanforderungen an die Normen des Schallschutzes, die verbindlich gefordert werden können und vor allem für Personen in Mehrfamilienhäusern von Bedeutung sind.

    Tipp: Die Grundlagen des Schallschutzes für den Bau regelt die DIN 4109: 2016-07.
    Schallschutz durch bessere Rohrdaemmung
    Schallschutz durch bessere Rohrdaemmung

    Nicht nur die Lage der Rohre, auch die Rohre selbst sind wichtig, wenn man das Thema Schallschutz beleuchtet. Denn wenn die Rohre ein hohes Gewicht haben, dann schwingen sie weniger und machen damit weniger Geräusche. Auch sind Stoffe, die die Rohre ummanteln für den Schallschutz von Bedeutung, denn diese dämpfen ebenfalls Geräusche. Vor allem Kunststoffe spielen hier eine Rolle. Mit diesen wird der direkte Kontakt des Rohres mit der Wand verhindert. Aber: Durch die Bildung von Falten im Kunststoff kommt es dazu, dass die Rohrleitung und der Schallschutz leiden. Dann gibt es meist auch ein Problem aus brandschutztechnischer Sicht. Die Lösung sind flexible Ummantelungen, die eine Öffnung zwischen Kunststoff und Rohr verhindern.

    Rotes Abwasserrohr an einer Betondecke © GM Photography, stock.adobe.com
    Bei einem Neubau oder auch bei einer Sanierung werden inzwischen Abwasserrohre mit Schallschutz installiert © GM Photography, stock.adobe.com

    Wenn es um die Sicherheit und die Geräusche bei Rohren geht, ist das Thema Rohrschellen eines der wichtigsten. Diese Schellen kommen immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht, Rohrleitungen sicher zu halten. Rohrschellen umschließen das Rohr an bestimmten Punkten und werden entweder mit einem Schnappverschluss oder einer Schraube befestigt. Es gibt sie aus Stahl und anderen Materialien. Wichtig ist hierbei neben dem Einsatz einer flexiblen Einlage aus Gummi auch die Befestigung. Diese sollte nur leicht an der Wand des Rohres erfolgen. Selbstverständlich muss der Durchmesser der Rohrschelle stimmen, die es wiederum in den unterschiedlichsten Größen gibt.

  2. Heizungsanlage © Kzenon, fotolia.com
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  3. Lärm durch falsche Montage

    Vorwandelemente sind im Trend für die Installation im Bad. Für Badewanne, WC, Waschbecken und Dusche werden Vorwandelemente genutzt. Die Installation ist einfach und der Schallschutz gewährleistet, denn der Rahmen dieser Konstruktion steht vor der Wand. Neben dem Schallschutz gibt es noch weitere folgende Vorteile:

    • Zeitersparnis bei der Montage
    • Auch bei komplizierten Grundrissen einsetzbar
    • Möglichkeit der Verwendung auch bei tragenden Wänden
    • Das Mauerwerk muss nicht bearbeitet werden

    Was ist eine Vorwandinstallation?

    Eine Vorwandinstallation ist eine Form, mit deren Hilfe man die Technik im Badezimmer installieren kann. Es ist wie eine Art Gerüst aus vorgefertigten Bauteilen, das an das eigene Bad angepasst werden kann. Die Leitungen montiert man auf der Wand und verkleidet diese mit Gipskarton im Trockenbau.

  4. WC Vorwandelement im Trockenbau © Marco2811, stock.adobe.com
    WC Vorwandelement im Trockenbau © Marco2811, stock.adobe.com
  5. Lärm durch fehlende Wannenträger für Dusche und Badewanne

    Die richtige Wahl des Wannenträgers ist wichtig, wenn es um den Schallschutz geht. Denn beim Baden oder Duschen entsteht Schall, der wiederum an die benachbarten Räume weitergegeben wird und damit natürlich stört. Hat man im Bad keine massive Unterkonstruktion, also Estrich, Holz oder Trockenbau, dann sollte man sich für ein solches Element entscheiden. Wannenträger ermöglichen, dass sich das Gewicht der Person in Bad und Dusche auf die gesamte Standfläche verteilt. Zudem isolieren Wannenträger und sorgen damit dafür, dass keine Wasserschäden entstehen. Wannenträger aus Hartschaum sind eine gute Wahl.

    Was sind die Vorteile von Hartschaum?

    Der Einbau einer Badewanne gelingt mit Hartschaum relativ leicht. Die Wanne selbst ist schall- und auch wärmegedämmt. Das hat zur Folge, dass das Wasser langsamer abkühlt. Auch kann man sofort nach dem Aufbau mit dem Verfliesen der Wannenumrandung beginnen.

    Dämmung wird auch erreicht, wenn zwischen Wand und Badewannenrand, Dämmstreifen eingefügt werden. Wer in einer Stahlwanne badet, kann mit Anti-Dröh-Matten die Schwingungen reduzieren. Das sind flexible Bitumenmatten, die einfach zu verarbeiten sind, und auch in Car-Audio- Systemen für den Schallschutz genutzt werden, um Schwingungen zu reduzieren. Moderne bodengleiche Duschen sind nicht automatisch schallreduziert. Bestimmte Rinnen und Bodenläufe können hier ebenfalls Geräusche reduzieren.

  6. Badewanne entkoppeln und dämmen für optimalen Schallschutz
    Badewanne entkoppeln und dämmen für optimalen Schallschutz
    Hinweis: Duschrinnen können mittig sein oder sich in Richtung der Wand orientieren. Rinnen haben meist eine hohe Ablaufleistung und zudem einen flachen Ablauf, der wenig Geräusche erzeugt.
  7. Lärm durch falsche Montage im Bad

    Mit der richtigen Montage von Toilette und Waschbecken lassen sich bereits im Vorfeld Geräusche reduzieren. Es gibt Dämmelemente, die man zwischen Waschtisch und WC an der Wand montieren kann. Armaturen spielen auch beim Schallschutz eine Rolle. Ist der Wasserfluss zu schnell, kommen Geräusche, die beim Aufdrehen und Schließen des Wasserhahns entstehen. Flüsterarmaturen in der Geräuschklasse I sind die Lösung für ein leises Badevergnügen. Wer in einem Eigenheim wohnt, kann auch auf die der Geräuschklasse II zurückgreifen.

Schallschutz bei Sanitäranlagen
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Flugzeug fliegt über Mehrfamilienhaus © mitifoto, fotolia.com
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