Sechs Fehler bei der Arbeit mit Silikon
Beim Umgang mit Silikon ist ein gewisser Respekt angesagt. Das Material klebt extrem gut und sollte daher nur dorthin, wo es gebraucht wird. Alles andere ist nicht nur überflüssig, sondern sieht auch nicht gut aus. Und mit Silikon verschlossene Fugen sind ja häufig gut sichtbar. Hier kommen sechs Dinge, die man auf jeden Fall vermeiden sollte.
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- Schmutzige und feuchte Fugen
Silikon klebt gut, wie bereits gesagt. Aber nur, wenn die Fuge sauber und trocken ist. Krümel in der Fuge wirken wie die Semmelbrösel in der Kuchenform – die verhindern, dass der Teig haftet. Silikon aber soll haften. Manchmal empfiehlt sich auch Schimmelentferner. Am besten setzt man als letzten Reinigungsgang einen Staubsauger mit einer spitzen Düse ein. Absolute Trockenheit ist ebenfalls oberstes Gebot. Notfalls erzeugt man diese mit einem Föhn. Das hat den Vorteil, dass damit auch gleich die letzten Staubkrümel verschwinden. - Falsches Silikon
Manche halten es für einen Trick der Baustoffindustrie, dass es verschiedene Arten von Silikon für verschiedene Anwendungsbereiche gibt. Denn auf diese Weise wird natürlich mehr verkauft. Aber die Untergrundmaterialien können ebenso unterschiedlich sein wie die Anwendungszwecke. Kommt das Silikon womöglich mit Lebensmittel in Berührung? Wird es extremen Temperaturen ausgesetzt? Soll es überstreichbar sein? Man sollte sich mit diesen Fragen befassen – und dann das richtige Silikon kaufen. In jedem gut sortierten Baumarkt findet man heute die richtigen Produkte.Im Übrigen sollte man auch darauf achten, dass die Farbe stimmt. Andernfalls kann es optisch sehr unerwünschte Effekte geben.
- Acryl statt Silicon
Man kann sie leicht verwechseln, die Kartuschen, in denen Silikon und Acryl verkauft werden. Es sind die gleichen Hersteller, es ist das gleiche Design, oft unterscheiden sich die Behälter nur durch die Beschriftung. Und auch das Material selbst kann man verwechseln, es handelt sich anfänglich um eine Art Paste, die nach dem Austrocknen gummiartig wird. Silikon aber bleibt lange Zeit elastisch, Acryl nicht in gleichem Maße. Silikon ist daher besser in allen Bereichen, wo das Material „arbeitet“. Silikon ist wasserabweisend und damit klarer Favorit in Küche und Bad. - Zu wenig Silikon
Die Versuchung zum Sparen ist groß. Manchmal ist Silikon ja gar nicht so billig. Womöglich hat man auch gar nicht genug eingekauft. Und man möchte auch nicht den Stress haben, überschüssiges Material zu entfernen. Der Preis kann aber sein, am Ende eine Silikonfuge zu haben, die nicht richtig abdichtet und damit ihren Zweck nicht erfüllt. Dann muss man nachbessern, und das ist mit Sicherheit die teuerste und aufwändigste Variante. Deshalb bringt man lieber ein wenig zu viel Silikon auf.Ohnehin schwindet das Material noch etwas, und dann gibt es schnell einen Riss, wenn es zu knapp bemessen wurde. Kein Fehler ist es, zunächst einen kurzen Probestreifen auf ein Zeitungspapier aufzubringen, um ein Gefühl für die Kartuschenpistole zu bekommen.
- Nicht richtig geglättet
Einerseits ist das die hohe Kunst des Arbeitens mit Silikon – das Glätten der Fuge mit dem Finger. Ein perfektes Resultat wird es beim ersten Versuch nicht geben – am besten beginnt man also dort, wo es nicht ins Auge fällt. Wer es besonders gut machen will, übt irgendwo. Andererseits kommt man um diesen Arbeitsschritt nicht herum. Nicht jeder kommt mit den speziellen Abziehsets gut zurecht, ein Spachtel führt auch nicht zwingend zu optimalen Resultaten. Die meisten Handwerker benetzen den Zeigefinger mit Spülmittel und glätten die ganze Fuge in einem Zug.TIPP
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Man kann auch vorher zusätzlich die Fuge mit einer Wasser-Spülmittel-Lösung besprühen. Genau sollte man arbeiten – Nachbesserungen jedenfalls gelingen nur selten. Gelegentlich wird auch empfohlen, statt des Spülmittels ein spezielles Glättmittel zu verwenden. Manche Sorten Silikon werde von Spülmittel angegriffen, heißt es. Dazu kann man sagen, dass dies auf Standardsilikon für Badezimmer und Küchen nicht zutrifft. Wer aber auf Nummer sicher gehen will oder spezielle Anwendungen plant, der kann gut auch ein Glättmittel zum Einsatz zu bringen. Wichtig ist auch, möglichst gleichmäßig Druck auf die Kartuschenpistole auszuüben, wenn man den Silikonstreifen aufbringt. Ungleichmäßigkeiten sind recht schwer wieder auszugleichen.
- Nicht genug gewartet
Geduld gehört zu den Tugenden, die nicht jeder hat. Bei der Arbeit mit Silikon aber wird das grausam bestraft – berührt man das noch nicht durchgetrocknete Material, gibt es eine defekte Stelle, die man immer wieder sehen wird. Eines Tages will man das nicht mehr und macht alles neu. Das muss aber nicht sein. Vielmehr sollte man sich unbedingt an die Angaben des Herstellers zum Aushärten halten – und sicherheitshalber noch einen halben Tag hinzurechnen. So dringend kann das alles auch gar nicht sein.
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