So gelingt die Badsanierung – ein Projekt mit vielen Fallstricken
Sprünge in den Fliesen, altmodisches Design, defekte Armaturen – manchmal muss einfach ein neues Badezimmer her. Manchmal ändern sich auch die Anforderungen, und an einer Sanierung führt kein Weg vorbei. Aber Achtung – beim Planen und bei der Realisierung ist das Badezimmer der schwierigste Raum im ganzen Haus. Es geht um jede Menge Technik, um individuelle Anforderungen, zumeist um wenig Platz. Umso mehr gilt: Planung ist alles. Hier erfährt man alles über die Fehler, die man machen kann, und wie man sie vermeidet.
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Bad im Neubau – die große Freiheit
Gut dran ist, wer ein Haus völlig neu baut, denn das gewährt die größte Freiheit bei der Badplanung. Aber auch dann gibt es Punkte, an die man als Laie nicht gleich denkt:
- Platzieren Sie das Bad so, dass es ein Fenster hat. Nicht nur, dass Tageslicht einfach angenehmer und gesünder ist. Ein Tageslicht-Bad wirkt größer, lässt sich leichter lüften und verbraucht weniger Strom für die Beleuchtung
- Platzieren Sie das Bad möglichst nicht direkt neben dem Wohn-, Ess- oder Schlafzimmer. Wenn man von dort aus mithören kann, was im Bad passiert, ist das weniger angenehm. Lässt sich eine direkte Nachbarschaft nicht vermeiden, können Sie zusätzliche Schallschutzplatten an der Zwischenwand installieren. Die brauchen kaum Platz und kosten nicht viel.
- Planen Sie realistisch bei der Größe. Ein zu kleines Bad ist einfach unangenehm, aber ein zu großer Raum ist auch nicht unbedingt ein Wohlfühlfaktor
Die erste Frage: Was soll mein neues Bad können?
Weitaus häufiger ist der Fall, dass ein bestehendes Bad umgebaut oder saniert werden soll. Dann ist vieles vorgegeben, das beginnt schon bei der Lage und der Größe des Raumes. Dann ist gute Planung noch wichtiger. Und eine gute Planung verlangt, dass man sich vorab über die Grundlagen klar wird. Stellen Sie sich also folgende Fragen:
- Will ich ein praktisches, pflegeleichtes Bad, oder habe ich besondere Ansprüche an Optik und Ambiente? Das schließt sich nicht gegenseitig aus, kann aber zu unterschiedlichen Schwerpunkten führen.
- Wer nutzt das Bad und welche Anforderungen ergeben sich daraus? Ist ein kleines Kind im Haus, wird man eher auf gefährliche Stellen achten, für Senioren mit Einschränkungen beim Gehen hat die bodengleiche Dusche erste Priorität.
- Zeichnet sich ab, dass sich die Anforderungen ändern? Ist es sinnvoll, das Bad gleich barrierefrei zu planen?
- Kann ich Eigenleistungen einplanen? Tapeten abreißen und Fliesen abschlagen kann fast jeder, Streichen und einen Spiegel aufhängen die meisten. Dagegen überlässt man die komplette Haustechnik besser den Fachleuten. Insgesamt kalkuliert man Eigenleistungen besser vorsichtig ein – wenn es dann mehr wird, um so besser.
Was brauche ich im Bad?
Dusche oder Badewanne? Bidet? Doppelwaschtisch? Diese Fragen stehen dann zur Entscheidung an. Natürlich ergibt sich manches aus den Anforderungen. Aber es gibt einige Dinge zu bedenken.
- Optik ist nicht alles. Die Freude am stylischen Waschtisch ist schnell verflogen, wenn er sich nicht richtig reinigen lässt. Bei jedem einzelnen Element, bis hin zum Halter für das Toilettenpapier, sollte man genau überlegen, ob es wirklich alltagstauglich ist. Wenn man genervt aus dem Bad kommt, hat es seinen Sinn verfehlt.
- Berücksichtigen Sie den Wasserdruck. Nicht jede Spezialdusche funktioniert, wenn nur ein dünnes Rinnsal aus der Leitung kommt.
- Vergessen Sie den Stauraum nicht. Es nervt, wenn jede Menge Sprays, Flaschen und Dosen auf dem Badewannenrand stehen. Wenn kein Plätzchen ist für eine Ersatzrolle Toilettenpapier. Es gibt geschickte Lösungen auch für kleine Badezimmer.
- Planen sie tendenziell eher hochwertiges Material ein, sofern es irgendwie ins Budget passt. Das bezieht sich vor allem auf Teile mit technischen Funktionen, die Armaturen vor allem. Die sollen viele Jahre einwandfrei funktionieren.
Die hohe Kunst der Planung
Wo kommt was hin? Das ist die Frage der Fragen bei der Badplanung. Welche Elemente eingebaut werden, ergibt sich aus den Nutzungsanforderungen. Bei der Platzierung ist allerlei zu bedenken.
- Planen Sie geschickt und platzsparend. Dadurch entstehen freie Räume, die das Bad nicht nur größer erscheinen lassen, sondern die auch Ihre Bewegungsfreiheit verbessern.
- Planen Sie ausreichend Flächen zur Nutzung aller Elemente. Vor dem Waschbecken zum Beispiel muss man ungehindert stehen können. Türen, Duschabtrennungen und Schubladen brauchen Platz, wenn sie bewegt werden. Berücksichtigen Sie gegebenenfalls auch Schrägen an den Wänden.
- Berücksichtigen Sie die vorhandenen Leitungen und Rohre in den Wänden. Wird ein Element anders platziert als bisher, müssen die entsprechenden Rohre verlegt werden. Die Frage stellt sich, ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt. Manchmal geht das auch gar nicht.
- Seien Sie extrem sorgfältig beim Vermessen des Bades und aller Elemente. Wenn die Badewanne erst geliefert ist, dann aber einen Zentimeter zu lang, dass ist die Katastrophe passiert. Messen Sie lieber alles doppelt nach. Und bitten sie jemand anderen, dies zu wiederholen.
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Belüftung, Beleuchtung, Optik
Das ist ja nun schon eine lange Liste von Punkten, die jeder bei der Badplanung beachten muss. Aber sie ist leider noch nicht komplett. Auf die Checkliste gehören noch folgende Punkte:
- Klären Sie ob an ausreichende Belüftung gedacht ist. Das ist vor allem bei Bädern ohne Fenster wichtig. Andernfalls bekommen Sie später womöglich Probleme mit Schimmel.
- Planen Sie genau die richtige Beleuchtung. Wenn man sich im Spiegel nicht erkennt, weil ein Schatten auf das Gesicht fällt, führt das an jedem Morgen zu Verdruss.
- Mit welchen Details kann man den Raum optisch vergrößern, wie den Wohlfühlfaktor verbessern?
Am besten den Experten fragen
Das klingt ja nun alles recht kompliziert. Es ist deshalb nicht verkehrt, sich fremder Hilfe zu bedienen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
- Wer es sich leisten kann, engagiert einen Badplaner. Mit dem bespricht man die Planung, und der realisiert sie dann auch. Idealerweise zum Festpreis und zum festen Termin. Aber das hat seinen Preis.
- Engagieren Sie auf jeden Fall einen Installateur. Machen Sie mit diesem eine Planung für alle Elemente, und lassen sich einen Kostenvoranschlag geben.
- Beschäftigen Sie mehrere Handwerker (Installateur, Elektriker, Fliesenleger, Maler), dann versuchen Sie, diese auf einen genauen Zeitplan festzulegen. Es geht nur in einer bestimmten Reihenfolge. Wenn irgend möglich, planen Sie einige Tage Spielraum zwischen den einzelnen Gewerken ein.
- Besprechen Sie mit allen Handwerkern so detailliert wie möglich, was gemacht werden. Sie können sich nicht darauf verlassen, das es schon so wird, wie Sie es sich vorgestellt haben. Sehr hilfreich sind gemeinsame Termine mit allen Handwerkern.
- Darüber hinaus sind Eigenleistungen denkbar. Aber überschätzen Sie sich und Ihre Fähigkeiten nicht, auch nicht das Einsparpotenzial.
Gleich geht’s los!
Schließlich wird dann eines Tages doch die Baustelle vorbereitet. Dabei gilt es auch noch, einiges zu beachten
- Klären Sie, welche Toilette und welche Dusche in der Bauzeit genutzt werden kann. Notfalls muss eine Bautoilette her.
- Klären Sie, wo der Bauschutt hin kommt, und wer ihn wegschafft. Im Badezimmer ist meistens kein Platz.
Dazu noch eine schlechte Nachricht: Auch Experten machen Fehler, und Handwerker sind Experten. Also müssen Sie mitdenken, nachschauen und fragen. Der Vorteil: Sie bekommen ein Bad, das Ihnen Freude macht.
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