Rohrleitungen verbinden

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Welches Verfahren für welche Art von Rohren?

Damit Rohrleitungsverbindungen so langlebig, belastbar, verlässlich und katastrophenfrei wie eine gute Ehe verlaufen, gilt es genau hinzusehen, was man mit wem dauerhaft zu verbinden gedenkt – und zu welchem Zweck. Schrauben, Pressen, Stecken, Kleben, Klemmen, Löten, Schieben, Quetschen, Stülpen, Schweißen, Nuten: Im Folgenden ein Überblick über die zentralen Verfahren zur Verbindung von Rohrleitungen.

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Rohrleitungen mit Formstücken zusammenpressen

Rohrleitungen mittels Pressfittings zu verbinden, gehört unter Profis zu den häufigsten Verfahren in der Haustechnik, insbesondere bei Sanitär- und Heizungsinstallationen. Das Pressen geht schnell und erzeugt ein sauberes Ergebnis, das keine Nachbearbeitung erfordert. Nachteilig für den Heimwerker ist, dass er sich spezielles Presswerkzeug wie Presszange beschaffen oder leihen muss. An enge Stellen kommt man zudem mit den Pressbacken schwer heran.

Ein weiterer Aspekt ist der Zeitfaktor: Während es dem Profi um eine möglichst schnelle Montage vor Ort geht inklusive Herstellergarantie von ca. fünf Jahren, hat der Heimwerker/Eigentümer eine möglichst langlebige Lösung im Sinn, ohne dabei seinen Installationsaufwand per Zeit-Tacho in die Waagschale zu werfen. Die Dichtringe sind ein entscheidender Faktor hinsichtlich Langlebigkeit. Die sogenannten O-Ringedienen zur Abdichtung des Ringspates und bilden mit Rohr und Muffe des Pressfittings einen Formschluss. So sind für Anwendungen in den Bereichen Heizung, Kühl- und Trinkwasser schwarz gefärbte Dichtringe aus EPDM empfohlen. Zudem gibt es spezielle Dichtringe für Rohrverbindungen, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind wie bei Solaranlagen.

Rohre aus Kupfer © OlegDoroshin, stock.adobe.com

Kupferrohre lassen sich auch ganz ohne Löten oder Schweißen fest miteinander verbinden © OlegDoroshin, stock.adobe.com

Häufigster Verarbeitungsfehler, der auch Profis unterläuft: Das Zusammenpressen wurde an einigen Stellen vergessen. Denn die zusammengesteckten Teile sind sofort dicht, aber nicht dauerhaft. So gibt es mittlerweile Dichtungen, die sofort undicht und erst zusammengepresst dicht sind.

Pressverbindungen eignen sich für Rohre und Fittings. Die Verbindungsstücke sind aus folgenden Materialien:

  • Rostfreier Stahl
  • C-Stahl (verzinkter Stahl)
  • Verbundmaterialien

Die üblichen Techniken wie „Löten“ und Schrauben“ wurden abgelöst. Als Verbindungstechnik für Rohre, wie zum Beispiel aus Kupfer, ist heutzutage das Verpressen am weitesten verbreitet.

Tipp: Bei Rohrverbindungen unter Putz sollten Pressfittings mehrfach überprüft werden.

Let’s Stick Together – Steckverbindungen

Steckverbindungen von Rohrleitungen sind die bewährte Methodik für Abwasserleitungen. Steckverbindungen sind beweglich. Ihre Dichtigkeit wird erzielt durch:

  • Zusammenstecken von Muffe und Spitzende
  • Rohrschaft, Kupplung, elastisches Dichtmittel

Was ist ein Muffenrohr?

Ein Muffenrohr hat an einem Ende eine Muffe, d.h. einen größeren Außendurchmesser als das Rohr selbst, auch Glockenende genannt. Die andere Seite ist als Spitzende geformt. Zur Rohrverbindung wird stets ein Spitzende in eine Muffenseite gesteckt. In der Muffe befindet sich eine Dichtung aus Kunststoff. Das Spitzende einiger Hersteller ist ebenfalls mit einer Dichtung versehen.

Muffenlose Abwasserrohre für Hausanschlüsse werden mit Kupplungsmanschetten verbunden. Mit Manschettendichtungen lassen sich auch Rohre mit unterschiedlichen Durchmessern und Materialien verbinden

Eine Weiterentwicklung dessen sind Rohrleitungen aus Kunststoff, Kupfer oder Stahl, die sich werkzeugfrei zusammenstecken lassen und mit metallischen Haltekrallen fixiert werden.

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Schraubkupplung: Verschrauben von Rohren

Schraubverbindungen von Rohrleitungen sind die Klassiker im Sanitärbereich und Heizungsbau: Rohre und Verbindungsstücke werden miteinander verschraubt. Die Verbindungsstücke für Rohrleitungen werden auch Fittinge genannt. Das Außengewinde wird zusätzlich abgedichtet. Dazu eignet sich wahlweise:

  • Umwickeln mit Dichtband
  • Mit Dichtmasse verkleben
  • Dichtungshanf und Dichtpaste.

Schraubkupplung nennt man Gewindeverbindungen, die sich durch eine Überwurfmutter lösen lassen, ohne erforderliche Demontage der Rohrleitung. Die Gewinde der zu verbindenden Rohre werden in die Schraubkupplung geschraubt. Diese werden dann zusätzlich mit einer Überwurfmutter verbunden.

Schraubkupplungen dienen zur Verbindung von Rohren, sind aber auch typische Anschlüsse für Armaturen, beispielsweise Armaturen für Thermostatventile, Anschlüsse für Heizkörper oder Pumpen.

Schraubverbindung aus Stahl © Ernest, stock.adobe.com
Solide: Schraubverbindung von Rohren © Ernest, stock.adobe.com

Klemmringverschraubungen für Metall- und Kunststoffrohre

Klemmverschraubungen eignen sich für Kunststoffrohre, Mehrschichtverbundrohre, Kupfer- und Stahlrohre. Der Klemmring besteht aus Kupfer oder einem anderen verformbaren Material. Durch das Aufschrauben einer Überwurfmutter mit Gewinde wird der Klemmring angezogen. Er schnürt das Rohrende etwas ein.

Typische Anwendungen von Klemmringverschraubungen sind:

  • Anlagen zur Regenwassernutzung
  • Anschlussverschraubungen für Erdgasanlagen
  • Heizölleitungen bis DN 25
  • Heizungsanlagen
  • Kühlsysteme
  • Solaranlagen

Schneidringverschraubungen und Klemmringverschraubungen sind vom Prinzip gleich. Doch im Unterschied zu Klemmringverschraubungen lässt sich ein Schneidring, wenn er einmal angezogen ist, nicht mehr lösen.

Schneidringverschraubungen kommen zum Einsatz, wenn die Rohrleitung hohen Drücken ausgesetzt ist wie beispielsweise bei Hydraulikanlagen. Ähnlich ist auch die Quetschverschraubung von Rohrleitungen: Ein Ring oder eine Hülse aus komprimierbarem Material wie beispielsweise elastischer Kunststoff wird mittels einer Überwurfmutter zusammengequetscht.

Schneidringverschraubungen © blende11.photo, stock.adobe.com
Schneidringverschraubungen – höchste Leistung unter Druck © blende11.photo, stock.adobe.com

Kunststoffrohre verkleben

Kunststoffrohre aus PVC, ABS und CPVC lassen sich verkleben, beispielsweise Kaltwasserrohre. In der Haus- und Gebäudetechnik wurden in den letzten beiden Jahrzehnten Klebeverbindungen von Rohren weitestgehend durch Pressfittings ersetzt.

Fazit:

Die Verbindung von Rohrleitungen mittels Pressfittings gehört zu den am meisten angewandten Verfahren. Vorteile dieser Methode: Sie ist schnell und sauber im Ergebnis. Nachteilig ist: Spezialwerkzeug ist erforderlich. Häufigster Montagefehler: das Pressen wurde an einigen Stellen vergessen. Denn Rohre und Fittings sind sofort dicht ohne Pressen, rutschen aber mit der Zeit auseinander. Besonders ärgerlich ist, wenn dieser Fehler bei Unterputz-Rohrleitungen passiert. Steckverbindungen von Rohren sowie Schraubverbindungen einschließlich Klemmringverbindungen von Rohren sind von Heimwerkern mit der üblichen Werkzeugausstattung realisierbar.

Das Löten von Rohrverbindungen ist wie das Kleben von Rohrverbindungen passé und wird weitestgehend von Pressfittings ersetzt. Weitere Möglichkeiten, Rohre zu verbinden, wie Flanschen oder Stülpen (Bördeln), kommen in der privaten Haustechnik nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.

Rohrisolierung © rdnzl, stock.adobe.com
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