Die Regendusche – Vor- und Nachteile im Überblick
Keiner steht gerne im Regen. Es sei denn, dass man die Temperatur regeln kann, dass man keine Bekleidung trägt und dass man sich hinterher abtrocknen kann. So etwas gibt es tatsächlich, in Form einer Regendusche, auch Regenwalddusche genannt. So etwas lässt sich – meistens – in der eigenen Wohnung installieren. Aber wie immer bei solchen Projekten ist es geraten, sich vorher genau zu informieren. Hier lesen Sie alles, was wichtig ist.
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Bevor man dem Thema näher tritt, sollte man sich allerdings noch einmal genau überlegen, ob eine Regendusche wirklich dem individuellen Bedarf entspricht. Geht es nur darum, schnell sauber zu werden? Dann lohnt sich der Aufwand nämlich eher nicht. Regenduschen sind eher etwas für Genussduscher.
Kopfbrause oder Duschsystem?
Zunächst einmal muss man zwischen zwei Bauarten unterscheiden, nämlich der Kopfbrause und dem Duschsystem. Eine Kopfbrause ist fest an der Decke installiert. Sie hat eine große Fläche, so dass die einzelnen Wasserstrahlen auf die ganze Fläche verteilt an vielen Stellen aus der Brause kommen. So entsteht der Umhüllungseffekt, um denen es geht – der ganze Körper wird, wie beim Regen draußen, gleichzeitig von Wasserstrahlen getroffen.
Mit der Montage an der Decke wird gleich ein bedeutender Nachteil der Kopfbrause deutlich. Die Zuleitung verschwindet bei dieser Lösung in der Wand. Ein nachträglicher Einbau wird damit zur einer aufwändigen Angelegenheit, es muss die Wand aufgemacht werden. Da diese Wände in der Regel gefliest sind, man aber nur selten ausreichend Ersatzfliesen im Keller hat, muss zumeist die ganze Wand neu gefliest werden – mindestens.
Das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Die Kopfbrause kommt damit vor allem in Frage, wenn ein Bad komplett saniert werden soll oder wenn ein Hausneubau geplant wird. In diesem Fall sollte man sich aber frühzeitig dafür oder dagegen entscheiden. Sie die Wände an der Dusche erst einmal zu, steigt der Aufwand wieder.
Einfacher ist die Installierung einer Regendusche in Form eines Duschsystems. Dieses wird wie eine herkömmliche Duscharmatur an der Wand befestigt und oft mit einer Handbrause kombiniert. Die Wandmontage erfolgt genau dort, wo auch vorher schon die Zuleitungen sind.
Nachteil eines Duschsystems ist, dass die Fläche des Duschkopfes kleiner ist als bei einer an der Decke montierten Kopfdusche. Daher wird der Körper zumeist nicht vollständig von dem niederregnenden Wasser erfasst. Wie schwerwiegend diese Nachteil tatsächlich ist, muss jeder Nutzer individuell für sich selbst abwägen. Zum Teil kann dieser Nachteil auch dadurch ausgeglichen werden, dass es schwenkbare Duschköpfe gibt.
Mehr Luxus mit der Kopfbrause
Das richtige Luxusgefühl beim Duschen stellt sich wohl eher mit einer an der Decke montierten Kopfbrause ein. Angeboten werden solche Duschköpfe in Maßen von bis zu 60 mal 60 Zentimeter. Manche sind mit Nebelfunktionen ausgestattet, bei manchen sorgen LEDs für scheinbar farbiges Wasser. Weitere technische Spielereien sind denkbar. Unter anderem gibt es ach Duschen mit einstellbaren Strahlarten – vom Wasserfall bis zu Starkregenschauer ist alles drin.
Dass so etwas seinen Preis hat, liegt auf der Hand. Berücksichtigt werden muss aber auch, dass es in der Dusche dafür überhaupt genügend Platz geben muss. Und nicht jede Decke ist für ein Gewicht von 25 Kilogramm oder mehr geeignet – gerade bei den sogenannten abgehängten Decke ist große Vorsicht geboten.
Nicht einfacher wird die Auswahl der richtigen Regendusche schließlich noch dadurch, dass es verschiedene Designs gibt, ob Kopfbrause oder Duschsystem. Viele, aber nicht alle Duschköpfe sind rund; es geht auch eckig, rautenförmig oder oval. Beim Material hat man zumeist die Wahl zwischen Metall und Kunststoff, manche Modelle kombinieren dies auch.
Reicht der Wasserdruck?
Wasser aus einer herkömmlichen Dusche hat natürlich deutlich mehr Druck als ein Regenschauer. Das hängt vor allem davon ab, wie groß der Wasserdruck in der Leitung ist. Bei einer Regendusche verteilt sich der Druck auf die große Zahl von Wasserstrahlen. Das muss man berücksichtigen – denn wenn der Druck im Haus ohnehin niedrig ist, dann wird eine Regendusche nicht mehr vernünftig arbeiten, ein flächendeckendes Regenerlebnis kommt nicht zustande, sondern es tröpfeln eine Reihe trauriger Rinnsale in die Duschwanne. Das macht keinen Spaß. Ausreichend ist ein Wasserdruck von etwa 3 bar.
Ein limitierender Faktor ist auch die Erwärmung des Wassers. Erfolgt diese über das zentrale Heizungssystem, ist die Regendusche kein Problem. Wird ein Durchlauferhitzer eingesetzt, sollte er eine Leistung von mindestens 18 Kilowatt haben. Aber auch die besten Geräte schaffen nicht mehr als 20 Liter in der Minute. Das reicht für die ganz großen Regenduschen nicht aus – zu raten wäre also, sich auf eine kleinere Variante zu beschränken, wenn ein Durchlauferhitzer eingesetzt wird.
Wenn es laut wird
Ein zumeist unbeachteter Effekt, dass manche Regenduschen deutlich lauter sind als ein herkömmlicher Duschkopf. Dies kann vor allem in einem Mehrfamilienhaus zum Problem werden, denn gerade durch die Wasserleitungen und Abflussrohre überträgt sich der Schall gut in die anderen Wohnungen. Die Lautstärke hängt tatsächlich vom Modell des Duschkopfes ab; es gibt große Unterschiede.
Leider gibt es dazu in den Produktbeschreibungen keine Angaben. Man kann sich bei den Mitarbeitern im Baumarkt oder im Fachgeschäft erkundigen – ob die notwendigen Fachkenntnisse vorhanden sind, wird sich dann herausstellen. Tendenziell kann man davon ausgehen, dass Modelle aus Kunststoff lauter sind als welche aus Metall, und dass man mit Produkten von Markenherstellern besser bedient ist als mit preiswerteren Artikeln. Garantiert ist eine geräuscharme Dusche damit nicht.
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Der Wasserverbrauch – kein Randthema
Ein weiteres Entscheidungskriterium ist der Wasserverbrauch. Eine große Regendusche verbraucht selbstverständlich mehr Wasser als ein kleiner Duschkopf. Bei einer großen Regendusche können es 30 Liter pro Minute sein, ein sparsamer herkömmlicher Duschkopf kommt mit einem Drittel aus. Das schlägt sich in der Wasserrechnung durchaus nieder – je nachdem, wie oft man duscht. Den Aufforderungen zum sparsamen Umgang mit Wasser wird man mit einer großen Regendusche kaum gerecht.
Ein guter Kompromiss kann der Einbau einer Regendusche mit sogenannter Eco-Funktion sein. Diese Brausen vermischen den Wasserstrahl mit Luft, was der Nutzer aber kaum bemerkt. Dafür ist der Wasserverbrauch deutlich niedriger. Gleichzeitig wird der Wasserstrahl weicher. Diese Duschen sind etwas teurer als die anderen Regenduschen, dafür aber sinken die Kosten für das Wasser. Ob und wie schnell sich die höhere Investition amortisiert, hängt von der Häufigkeit und der Länge des Duschens ab und vom örtlichen Wasserpreis.
Das Wasser muss übrigens nicht nur in die Dusche kommen, sondern auch wieder hinaus. Das heißt, dass der Abfluss ausreichend dimensioniert sein muss. Notfalls muss man einen Test machen. Man schüttet eine abgemessene Menge Wasser in die Dusche und stoppt die Zeit, bis es verschwunden ist. Dann kann man ausrechnen, wie viel Wasser der Abfluss bewältigt, und schauen, welcher Duschkopf passt. Natürlich kann man notfalls auch weniger Wasser durch die Dusche schicken, aber dies schränkt das Duschvergnügen schon ein.
Der Luxus hat seinen Preis
Wieder einmal sind die Bandbreiten bei den Kosten erheblich. Ersetzt man die herkömmliche Duschgarnitur durch ein Duschsystem mit Regenduschkopf, findet man Modelle schon für 100 Euro. Man kann aber auch vierstellige Summen ausgeben. In den meisten Fällen gelingt einem einigermaßen geschickten Heimwerker auch der Einbau – wenn nicht, kommen die Kosten für den Handwerker hinzu.
Das gilt natürlich auch für die fest an der Decke installierte Kopfdusche – mit dem Unterschied, dass der Arbeitsaufwand beträchtlich höher sein kann, wenn Leitungen neu verlegt werden müssen. Dann fallen die Preise für die Duschen selbst kaum noch ins Gewicht, man kann schon für 200 Euro fündig werden. Nach oben sind freilich keine Grenzen gesetzt.
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