Warmwasserspeicher entkalken und Energie sparen

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Strom sparen durch Warmwasserspeicher entkalken – Selbst machen?

Ob Warmwasserspeicher, Waschmaschine oder Wasserkocher: Geräte, die mit hohen Wassertemperaturen arbeiten, bekommen dieselben Probleme – Verkalkung. Das im Wasser gelöste Mineral Kalziumhydrogencarbonat kristallisiert ab Temperaturen über 60 Grad Celsius zu Kalk. Er setzt sich insbesondere auf dem Heizstab des Gerätes ab und ist dann nicht mehr wasserlöslich – im Gegenteil: Kalk wirkt wie eine kompakte Isolation. Das Gerät braucht dann mehr Zeit und Strom, um die gewünschte Leistung zu erbringen.

Komplett verkalkte Heizstäbe „brennen durch“, weil sie ihre Hitze nicht mehr ableiten können. Deshalb und wegen weiterer Ablagerungen im Kessel, dem „Boilersumpf“, sollten Sie einen Wasserspeicher regelmäßig entkalken oder entsprechende Wartungsarbeiten beauftragen.

Warum den Warmwasserspeicher entkalken?
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Kann ein Laie einen Warmwasserspeicher selbst entkalken?

Was hängt denn da im Badezimmer – Wasserspeicher oder Durchlauferhitzer? Ein Durchlauferhitzer braucht einen Starkstromanschluss oder ist gasbetrieben. In beide Fällen ist die Wartung ein Projekt für den Fachmann.

Kriterien zur Selbstwartung eines Wasserspeichers:

  1. Stecker: Einem Warmwasserspeicher oder Boilerkessel genügt zum Betrieb der übliche Haushaltsstrom. So sind die meisten Warmwasserspeicher mit einem klassischen 230V-Schutzstecker an das Stromnetzt angeschlossen, andere sind direkt mit dem Stromnetz verbunden. Zur Selbstwartung sind nur jene Wasserkessel geeignet, die sich per Stecker vom Stromnetzt abziehen lassen. (Geräte von Sicherungen abschalten einschließlich Schutz vor ihrer Wiedereinschaltung ist Sache eines Fachmanns. Vorsicht Starkstrom!)
  2. Reinigungsöffnung: Es gibt Warmwasserspeicher mit und ohne Reinigungsöffnung, auch Flansch genannt. Ohne Flansch hat ein Laie keine Chance.
Boiler an der Wand © JinOdin, stock.adobe.com
Nur Warmwasserspeicher-Modelle mit Stecker und Reinigungsöffnung können von einem Laien entkalkt werden © JinOdin, stock.adobe.com

Warmwasserspeicher mit Stecker und Reinigungsöffnung selbst entkalken

Schritt-für-Schritt-Anweisung zur Entkalkung dieser Warmwasserspeicher:

  1. Stecker ziehen: Wasserspeicher vom Stromnetz trennen
  2. Wasserzufuhr abdrehen
  3. Wasser aus dem Boiler ablassen: Schlauch am Entleerungsventil des Warmwasserspeichers anschließen. Das Entleerungsventil befindet sich unterseitig vom Kessel. Wenn das Modell über kein Entleerungsventil verfügt, muss die Kaltwasserzufuhr abmontiert werden. Wasserhähne vom Waschbecken oder der Dusche auf Warmwasser stellen und laufen lassen, um den Boiler komplett zu entleeren.
  4. Reinigungsflansch des Wasserspeichers öffnen
  5. Heizstab herausziehen
  6. Heizstab reinigen mit kalklösenden Mitteln (Essigessenz-Lösung, Zitronen-Natron-Lauge)
  7. Boiler von innen reinigen
  8. Verunreinigungen vom Boden des Boilers entfernen
  9. Wasserspeicher schließen
  10. Wasser aufdrehen
  11. Strom einschalten.
Tipp: Schutz-Anode austauschen.
Warmwasserspeicher entkalken, Schritt 1
Warmwasserspeicher entkalken, Schritt 1
Warmwasserspeicher entkalken, Schritt 2
Warmwasserspeicher entkalken, Schritt 2
Warmwasserspeicher entkalken, Schritt 3
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Warmwasserspeicher entkalken, Schritt 4
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Warum Schutz-Anode wechseln beim Entkalken vom Warmwasserspeicher?

Treffen Metall, Sauerstoff und Wasser aufeinander, passiert etwas: Es entsteht eine sogenannte galvanische Zelle. Das Metall sondert Elektronen ab und oxidiert, Korrosion und Rost sind die Folge. Nun gibt es bei Metallen eine Hierarchie untereinander. „Gefressen“, also von Rost zersetzt, wird stets das unedlere Metall. So schützt die Magnesiumanode den Boiler und Heizstab vor Verfall. Daher spricht man auch von Opferanode. Angegriffen zu werden ist ihre Funktion. Es empfiehlt sich, sie beim Entkalken auch zu erneuern.

Heizstab verkalkt © Ralf Punkenhofer, stock.adobe.com
Stark angegriffene Opferanode © Ralf Punkenhofer, stock.adobe.com

Was ist Boilersumpf?

Am meisten Kalk sammelt sich an dem Heizstab des Gerätes. Gleich einer Tropfkerze backt Schicht an Schicht aufeinander. Krusten können sich auch an den Innenwänden des Gerätes bilden. Lose Kalkpartikel zusammen mit Rost und weiteren Abfallprodukten der Zeit ergeben einen regelrechten Sud auf dem Boden des Boilers. Er fördert das Entstehen von gesundheitsschädlichen Bakterien. Diese Bakterien lassen sich mit hohen Temperatureinstellungen des Wasserspeichers im wahrsten Sinn abkochen. Doch hohe Temperaturen verursachen weitere Kalkkrusten.

Rostiger Heizstab © Evgeniya, stock.adobe.com
Fies, was sich im Laufe der Zeit im Boiler ansammelt. Man möchte sich nicht vorstelle, dass das eigene Trinkwasser diesen Weg genommen hat © Evgeniya, stock.adobe.com

Fazit: Nicht alle Warmwasserspeicher-Modelle können von einem Laien entkalkt werden. Es lassen sich nur Warmwasserspeicher selbst entkalken, die mit einem Schutzkontakt-Stecker 230V ans Stromnetzt angeschlossen werden und die über einen Reinigungsflansch verfügen. Es lohnt sich, bei Neuanschaffung eines Warmwasserspeichers auf diese Kriterien zu achten. Das Wartungsintervall des Warmwasserspeichers ist abhängig vom jeweiligen Nutzungsverhalten und Wasserhärtegrad. Tendenziell ist der Austausch der Schutz-Anode eher fällig, ca. alle zwei Jahre, als das Entkalken des Boilers, ca. alle vier Jahre.

Energiekosten sparen © gourmecana, fotolia.com
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