Silikonfugen im Bad erneuern

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Silikonfugen im Bad erneuern – so geht‘s

Silikon gibt es in jedem Badezimmer. Mit Silikon wird verhindert, dass Wasser an Stellen läuft, an denen man es nicht haben möchte. Mit der Zeit wird es aber undicht und muss ausgetauscht werden. Im Folgenden steht, was man darüber wissen muss und wie es geht.

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Silikon ist nicht gleich Silikon

Ganz kurz zur Warenkunde: Silikone gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts, es handelt sich um eine Gruppe synthetischer Polymere, bei denen Siliziumatome mit Wasserstoffatomen verknüpft sind. Sie nehmen eine Zwischenposition zwischen organischen und anorganischen Verbindungen ein und haben Eigenschaften, die kein anderer Kunststoff hat. Sie sind dauerelastisch, aber haltbar und damit optimal geeignet zur Abdichtung von Fugen im Badezimmer.

Ob man im Neubau erstmals Silikonfugen herstellen möchte oder ob man alte Silikonfugen erneuert möchte – die Erfahrung ist die gleiche: Man steht im Baumarkt vor dem Regal und findet eine große Auswahl verschiedener Sorten Silikon vor. Was sich nicht empfiehlt ist, das erstbeste zu nehmen, denn Silikon ist nicht gleich Silikon.

Heimwerker mit Kartuschenpresse beim Fugen abdichten im Bad © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Das Arbeiten mit Silikon ist etwas, was sich Heimwerker durchaus zutrauen können © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Welches ist das richtige Silikon
Welches ist das richtige Silikon

Wer sicher sein möchte, das richtige Material zu verwenden, der greift zu Sanitärsilikon. Es haftet besonders gut auf Fliesen, Glas und anderen im Bad häufig verwendeten Baustoffen. Durch bestimmte chemische Zusätze ist es besonders resistent gegen Schimmel und Pilze. Auch kommt es mit den üblichen Haushaltsreinigern gut zurecht. Sanitärsilikon behält recht lange seine Flexibilität und ist in verschiedenen Farben zu bekommen. Auf diese Weise wird es automatisch auch zum Gestaltungselement.

Silikon und Acryl: Unterschiede und Einsatzbereiche
Silikon und Acryl: Unterschiede und Einsatzbereiche

Ein Kennzeichen von Sanitärsilikon ist ein essigartiger Geruch bei der Verwendung. Der entsteht, weil diese Silikone beim Aushärten Essigsäure abgeben, man spricht von acetatvernetzendem Silikon. Zu ihren typischen Eigenschaften gehört die gute Haftung auf Fliesen und anderen glatten Materialien. Aber: Zwar geht von jedem Sanitärsilikon dieser essigartige Geruch aus, aber nicht jedes Silikon, das so riecht, ist Sanitärsilikon.

Keinen Geruch kann man bemerken, wenn man neutralvernetzende Silikone verarbeitet. Sie haften nicht so gut, können aber bei passenden Untergründen eine sinnvolle Alternative sein. Sie greifen weder das Untergrundmaterial noch andere Oberfläche an, und sie behalten länger ihre Farbe. Allerdings muss man für diese Silikone auch mehr ausgeben.

Hinweis: Acryl sieht oft genauso aus wie Silikon, wird genauso verarbeitet, ist aber preiswerter. Im Gegensatz zum Silikon, ist Acryl nicht wasserdicht. An vielen Stellen im Haus spielt das keine Rolle – im Bad- und Sanitärbereich dagegen kommt es darauf an. Deshalb hat Acryl dort nichts zu suchen.

Über das Sanitärsilikon hinaus gibt es verschiedene andere Arten von Silikon. Jede ist für einen besonderen Einsatzweck vorgesehen, und man sollte sich zwingend an das halten, was in den Verarbeitungshinweisen steht. Bausilikon zum Beispiel ist besonders UV- und witterungsbeständig und haftet gut an Zement und anderen mineralischen Baustoffen. Daneben gibt es noch spezielle Silikone für Natursteine und für Aquarien.

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In acht Schritten zur perfekten Fuge

Das Verschließen einer Fuge mit Silikon ist etwas, was nicht nur dem Fachmann vorbehalten ist. Wenn er sorgfältig arbeitet und sich an die Regeln hält, kann dies jeder Heimwerker und jede Heimwerkerin. Die acht Schritte zur perfekten Silikonfuge lauten so:

  1. Die Fuge muss sauber und trocken sein. Lose Teile und Fett sollte es nicht geben. Auch altes Silikon sollte vorher entfernt werden, dafür gibt es spezielle Silikonentferner. Oft reicht aber auch ein Messer oder ein Cutter; auf glatten Flächen eignet sich auch ein Reiniger für Kochfelder und Glaskeramik.
  2. Alte Silikonfugen entfernen
    Alte Silikonfugen entfernen
  3. Profis können sich diesen Schritt sparen, aber wer wenig Übung hat, der klebt die Ränder der Fuge mit Kreppband an.
  4. Silikon gibt es in Kartuschen. Zunächst wird von der Öffnung der Kartuschentube ein Stück abgeschnitten, dann von der Spitze. Je weiter oben man die Spitze kappt, umso dünner die der Silikonstreifen. Erst dann wird die Kartusche in die Pistole eingelegt. Ohne Kartuschenpistole bekommt man das Material praktisch nicht aus dem Behälter, aber die Pistole ist für wenige Euro im Baumarkt zu haben.
  5. Fugendichtmasse © pixelot, stock.adobe.com
    Silikon wird in solchen Kartuschen verkauft © pixelot, stock.adobe.com
  6. Die Kartuschenpistole wird, um die Fuge zu füllen, mit der Öffnung an einem Ende der Fuge angesetzt und dann unter Druck auf den Abzugsgriff die Fuge entlang geführt. Ziel ist, durch gleichmäßigen Druck und gleichmäßige Geschwindigkeit eine gleichmäßige Fuge zu bekommen. Man arbeitet zum Körper hin, nicht vom Körper weg. Am besten wird die Pistole in einem 45-Grad-Winkel angesetzt. Wer keine Routine hat, beginnt mit einer kurzen Fuge möglichst an einer Stelle die nicht so ins Auge fällt – dann bekommt man ein Gefühl für Werkzeug und Material. Anfänglich trägt man besser ein wenig zu viel als zu wenig Silikon auf – etwas vom Material abzuziehen ist kein Problem, aber zu dünne Stellen lassen sich kaum noch korrigieren.
  7. Silikonspur richtig ziehen
    Silikonspur richtig ziehen
    Silikon auftragen © U. J. Alexander, stock.adobe.com
    Das ist der entscheidende Moment – die Fuge wird mit Silikon ausgefüllt © U. J. Alexander, stock.adobe.com
  8. In einer Sprühflasche werden Wasser und einige Tropfen Spülmittel vermischt und dann die Fuge mit der Lösung besprüht. Damit wird das Silikon auf den nächsten Arbeitsgang vorbereitet. Alternativ kann man einen Fugenglätter mit etwas Babyöl benetzen. Der Spülmittellösung wird nämlich nachgesagt, dass sie das Silikon leicht stumpf werden lässt, und wenn die Lösung unter das Silikon gerät, hält dieses nicht mehr. Trotzdem wird nach wie vor auf vielen Baustellen damit gearbeitet.
  9. Silikonfuge abziehen © Ralf Geithe, stock.adobe.com
    Ein Fugenglätter kann eine wertvolle Hilfe auf dem Weg zur perfekten Fuge sein © Ralf Geithe, stock.adobe.com
  10. Mit einem Fugenglätter wird das Silikon gerade gezogen. Manche erledigen diese Arbeit gerne mit dem Zeigefinger. Das hat den Nachteil, dass ein konkav geformter Silikonstreifen entsteht, also eine Art Rinne. In dieser aber kann sich das Wasser besser halten als in einer gerade oder gar nach außen gewölbten Silikonfüllung. Auf jeden Fall sollte die Fuge in einem Zug abgezogen werden – Unterbrechungen sind später sichtbar.
  11. Wichtig: Silikon richtig glätten
    Wichtig: Silikon richtig glätten

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  12. Jetzt wird das Kreppband vorsichtig entfernt.
  13. Dann muss das Silikon aushärten. Wie lange das dauert, steht auf der Kartusche. Am besten wartet man mindestens 24 Stunden. Bei breiten Fugen dauert das Aushärten oft sogar länger, auch wenn das Silikon dann schon einen trockenen Eindruck macht.
  14. Tipp: Sind die alten Silikonfugen verfärbt, aber noch nicht undicht? Dann kann man Backpulver mit etwas Wasser vermischen und den entstandenen Brei auf die Fuge auftragen und einwirken lassen.
Fugenschaber © PhotoSG, stock.adobe.com
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