Was darf in die Toilette – Die Toilette ist kein Müllschlucker
Zunächst die gute Nachricht: wird die Toilette zum Entsorgen von den „Dingen“ benutzt, wofür sie gedacht ist, besteht keine Verstopfungsgefahr und Umwelt und Gesundheit werden nicht belastet. Zu den genannten Dingen gehört außerdem Toilettenpapier, und auch Putzwasser mit mildem, am besten naturbasiertem, Reiniger, darf einfach weggespült werden. Unsere insgesamt 9000 kommunalen Kläranlagen sind mittlerweile in der Lage, das alles rückstandsfrei zu reinigen und dem Wasserkreislauf, bzw. über Bewässerungswasser dem Boden, wieder zuzuführen.

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Die Rückführung in den Wasserkreislauf ist aber genau das Problem, wenn Dinge in der Toilette landen, die besser anderweitig entsorgt werden sollten. Ganz oben auf der Liste stehen abgelaufene Medikamente, aggressive Chemikalien und Reinigungsmittel, Essensreste, Öle, Katzenstreu, Farbreste, Säuren und ähnliches. Dazu gehören übrigens auch Nagellackentferner, und Zahnpasta oder Peeling-Cremes, die Mikroplastik enthalten. Sie können nicht komplett gefiltert werden, und gelangen ins Grundwasser, in Flüsse und Seen. Dort können sie die Tierwelt schädigen und über die Lebensmittelkette und das Grundwasser gelangen Restbestandteile im schlimmsten Fall in das Trinkwasser.

Zusammengefasst:
- Feste Materialien verstopfen die Abflussrohre und die Kanalisation
- Chemische Stoffe greifen die Leitungen an und sind gesundheitsschädlich
- Flüssige, fettige Stoffe lagern sich in den Rohren ab
- Inhaltsstoffe von Medikamenten gelangen ins Wasser
- Speisereste in der Kanalisation locken Ratten an
Fast 100 Prozent des Abwassers werden biologisch behandelt. Das Hauptziel dabei ist, eine Belastung der Gewässer durch organische Substanzen und Nährstoffe zu minimieren.
Für viele kritische Stoffe reicht die biologische Behandlung nicht aus, sie können die Kläranlage ungehindert passieren und gelangen in die Umwelt. Nur wenige Kläranlagen verfügen bisher über kostspielige,nachgeschaltete Reinigungsstufen mit Ozon- und Biofiltrationsverfahren, mit denen die Belastung mit organischen Stoffen und kritischen Spurenstoffen erheblich reduziert werden kann.
Vermeiden statt Klären

- Was nicht ins Abwasser gelangt, muss auch nicht wieder entfernt werden. Das ist ein wichtiger Beitrag für den Umwelt-Gewässer- und Gesundheitsschutz.
- Je aufwändiger die Wasseraufbereitung, umso mehr steigen die Gebühren für Abwasser, die Verbraucher*innen an die Kommune zahlen müssen
Gerade im Bad bietet sich die Toilette als bequemer „Müllentsorger“ an, aber Papiertaschentücher, Küchentücher, aber auch Feuchttücher aus synthetischen Fasern sind kein geeigneter Ersatz für Toilettenpapier. Bei ihrer Herstellung werden Nassfestmittel auf Basis von synthetischen Polymeren verwendet. Sie sind biologisch schwer abbaubar und setzen sich leicht im Abflussrohr fest.

Selbst flüssige Reste wie Öle oder flüssige Küchenabfälle können die Leitungen verstopfen. In ihren Ablagerungen verfangen sich weitere Bestandteile, beispielsweise wenn Katzenstreu, Vogelsand oder Asche in der Toilette entsorgt werden. Irgendwann ist dann der Rohrdurchfluss extrem eingeschränkt. Ob es sich um ein Flachspül – oder Tiefspül-WC handelt, spielt dabei übrigens überhaupt keine Rolle. Je nachdem, an welcher Stelle sich die Verstopfung befindet, ist die anschließende Rohrreinigung in Eigenregie möglich, im schlimmsten Fall bleibt aber lediglich eine teure, professionelle Beseitigung.

TIPP
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Wohin also mit dem Müll?

- Der überwiegende Teil kann über den Restmüll entsorgt werden. Reste von Lebensmitteln gehören in die Biotonne und flüssigen Bioabfall entsorgt man am besten in einem (Glas-)Behälter im Restmüll oder saugt die Flüssigkeit weitgehend mit Zeitungspapier auf.
- Aggressive und ätzende Stoffe, Farben und Lacke, gehören in die Schadstoffsammlung, und Altöl nehmen die Altöl-Sammelstellen an.
- Verpackungen aus Plastik, Aluminium und Kunststoff nimmt die Abfuhr der Gelben Säcke/Tonnen mit.
- Altkleider, Stoffe und vieles mehr werden in den Recyclinghöfen angenommen und getrennt verwertet.
- Abgelaufene oder nicht mehr verwendete Medikamente gehören gut verpackt in den Restmüll, oder werden teilweise von Apotheken zurück genommen.

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