Fugenloses Bad

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Ein Bad ohne Fugen – die Möglichkeiten sind vielfältig

Jetzt lassen Sie sich mal nicht verrückt machen. Bäder ohne Fugen sind im Trend, keine Frage. Sie haben ja auch einige Vorteile. Aber man darf auch heute ein traditionell gefliestes Bad haben. Geschmackvoll gemacht, kann das eine optisch ansprechende und, bei der notwendigen Pflege, auch eine sehr hygienische Sache sein. Man muss nicht wechseln.

Badezimmer mit Granitboden © photographee.eu, fotolia.com
Badezimmer mit Granitboden © photographee.eu, fotolia.com
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Aber man kann. Und es hat auch Vorteile. Wo es keine Fugen gibt, können sie sich auch nicht verfärben und unansehnlich werden. Wenn es besser läuft, ist es irgendein Schmutz, das sieht nicht gut aus. Reinigen lassen sich Fugen aber nun einmal nicht besonders gut. Wenn es schlechter läuft, handelt es sich um Schimmel. Das ist ekelhaft und womöglich gesundheitsschädlich. Schimmel im Bad, das geht gar nicht. Und besonders robust sind Fliesen auch nicht. Wie schnell fällt ein schwerer Gegenstand zu Boden, und schon eine Fliesenecke ist abgesplittert!

Fugen im Badezimmer können folgende Nachteile haben
Fugen im Badezimmer können folgende Nachteile haben

Es geht auch um die Optik

Natürlich ist es auch eine Frage der Optik. Kleine Bäder mit kleinen Fliesen sehen kleiner aus, als sie ohnehin schon sind. Fugenlose Oberflächen wirken eleganter und großzügiger, haben auch etwas Luxuriöses. Es kann ein völlig neues Raumgefühl entstehen.

Übrigens ist es nicht so, dass es bei Fliesen nur ja oder nein gibt. Man muss wirklich nicht alle Wände und Fußböden komplett fliesen, das gibt Schlachthaus-Atmosphäre. Eine Variante ist zum Beispiel, die Bereiche zu fliesen, wo es viel Spritzwasser gibt – am Waschbecken, an der Toilette, die Duschwände. Den Rest kann man mit Putzen oder Tapeten gestalten, man kann auch geflieste Wände mit einem Fußboden aus einem anderen Material kombinieren. Da ist schon viel vorstellbar.

Badezimmer mit Dachschräge gefliest © U. Brothagen, stock.adobe.com
Ein komplett gefliestes Bad – so ganz in die Zeit passt es nicht mehr © U. Brothagen, stock.adobe.com
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Wichtig ist die sorgfältige Verarbeitung

Wichtig bei allen Arbeiten im Badezimmer ist eine sorgfältige Verarbeitung. Flüssige Folie an den Wänden und auf dem Fußboden sind heute Standard, mit hundertprozentig dichten Anschlüssen an Rohre und anderes. Auch der Untergrund muss stabil, eben und wasserfest sein. In der Regel wird empfohlen, diese Arbeiten einen Fachmann ausführen zu lassen. Aber nicht jeder hält sich an diesen Rat, und es gibt auch ambitionierte Heimwerker, die so etwas machen können. Aber man sollte sich sehr gut informieren und sehr auf sorgfältigste Ausführung achten. Denn Wasser hinter der Wandverkleidung oder unter dem Fußboden, das kann schlimme Folgen haben.

Abdichtung im Bad: Vorbehandlung mit Flüssigfolie
Abdichtung im Bad: Vorbehandlung mit Flüssigfolie

Aber was sind überhaupt die Alternativen zu den Fliesen. Manches Material eignet sich nur für die Wand, manches auch für den Boden. Es gibt mehr Möglichkeiten, als man denkt. Hier kommt ein Überblick.

Fliesen ohne Fugen – nicht ganz einfach

Keine Fugen, trotzdem Fliesen – das geht an den Wänden und auf dem Fußboden. Man kann Fliesen auch fugenlos verlegen, aber es müssen große Fliesen sein, mindestens 60 Zentimeter breit. Sie müssen zugeschnitten sein, die Kanten genau im 90-Grad-Winkel kalibriert. Andernfalls entstehen Zwischenräume, die man ja nicht haben will. Nur an den Rändern kommt man an mit Silikon gefüllten Dehnungsfugen nicht vorbei. Natürlich müssen Fliesen „auf Stoß“ auch in der Höhe ganz genau verlegt sein. Das ist etwas für Leute, die auf die glatten Fliesenoberflächen stehen. Feinsteinzeug ist ein gut geeignetes Material dafür. Nicht möglich ist ein fugenloser Fliesenbelag auf einer Fußbodenheizung – das Material dehnt sich wegen der Temperaturunterschiede zu sehr aus. Deshalb presst man die Fliesen auch nicht zu dicht zusammen, sondern legt sie locker nebeneinander. Ohne Erfahrungen beim Fliesenlegen sollte man sich das Selbermachen aber nicht zutrauen.

Fliesen verlegen © Andrey Gonchar, stock.adobe.com
Fliesen können auch mit sehr kleinen Fugen verlegt werden © Andrey Gonchar, stock.adobe.com

Holz ist wohnlich und warm

Holz ist zunächst einmal immer wohnlich. Holz und Feuchtigkeit, das will genau überlegt sein, aber es geht. Massivholzdielen und Parkett ergeben im Badezimmer Fußböden, die längst nicht so kalt an den Füßen sind wie die verschiedenen mineralischen Stoffe. Es bildet auch einen schönen Kontrast zu der weißen Keramik und den metallisch glänzenden Armaturen. Außerdem dämmt es den Schall. Nicht geeignet sind Nadelhölzer, man greift auf hartes Holz wie etwa Eiche zurück. Holz muss natürlich so verlegt werden, dass in keine Rille Wasser eindringen kann. Am besten wird es vollflächig mit dem Boden verklebt. Es führt auch kein Weg daran vorbei, Wasserflecken wieder aufzuwischen.

Holz ist auch im Badezimmer möglich
Holz ist auch im Badezimmer möglich

Holzverkleidungen an der Wand wollen gut überlegt sein. Schnell besteht die Gefahr, dass ein Bad kleiner und beengt wirkt. Massivholz wirkt besonders wuchtig, alle Arten von beschichtetem Material bergen die Gefahr des Aufquellens, und das gilt auch für Sperrholz. Wer unbedingt möchte, fragt bei einem Schreiner nach einer maßgeschneiderten Lösung. Für den kleineren Geldbeutel ist das dann aber nichts.

Gemütliches Badezimmer mit viel Holz und freistehender Badewanne © XtravaganT, stock.adobe.com
Holz im Bad – ein schöner Kontrast zur Keramik © XtravaganT, stock.adobe.com

Laminat sieht oft ein wenig aus wie Holz, ist aber nicht immer welches. Es handelt sich um Platten bei denen verschiedene Materialien miteinander verklebt sind. Lange hieß es, Laminat im Badezimmer gehe nicht. Denn zumeist gehört eine Schicht aus Holzfasern oder Pressspan dazu, die schon bei geringer Feuchtigkeit quillt. Das gibt sehr unschöne Wellen auf dem Fußboden. Inzwischen gibt es aber Feuchtraumlaminat, das wasserabweisend beschichtet ist und bedenkenlos verwendet werden kann. Was man bekommt, ist ein pflegeleichter Fußboden zu einem etwa im Vergleich mit Holz günstigeren Preis.

Bei Tapeten nur Spezialprodukte

Ist das Laminat eine mögliche Lösung nur für den Boden, so sind Tapeten natürlich nur für die Wände geeignet. Beiden Stoffen gemeinsam ist, dass es Varianten für Feuchträume gibt – und andere Tapeten sollte man im Bad auch nicht verwenden. Feuchtraumtapeten sind durch eine wasserabweisende Beschichtung für Badezimmer geeignet. Tapeten sind zweifellos wohnlich, aber es muss sorgfältig mit ihnen umgegangen werden. Wer Kinder hat, die gerne im Bad mit schmutzigen Händen an die Wände fassen, oder mit Begeisterung mit Wasser um sich spritzen, der sollte von Tapeten eher Abstand nehmen. Feuchtraumtapeten sind zwar abwaschbar, aber besser werden sie davon nicht.

Auch für den direkten Spritzbereich sind sie ungeeignet – aber es war ja schon die Rede davon, dass man auch im kleinen Bad verschiedene Materialien miteinander kombinieren kann. Es gibt übrigens auch Spezialtapeten, die sogar direkt im Duschbereich verwendet werden können. Insgesamt hat man mit Tapeten wegen der vielen angebotenen Dekore natürlich auch viele Gestaltungsmöglichkeiten. Feuchtraumtapeten sind nicht schwieriger zu verarbeiten als andere Tapeten, aber wie bei diesen ist eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes sehr wichtig.

Putz – eine eher puristische Lösung

Bereits seit einigen Jahren gibt es den Trend in allen Räumen, auf Tapeten zu verzichten und es bei verputzten Wänden zu belassen. Optisch kann das sehr ansprechend sein, und es gibt viele Variationsmöglichkeiten, auch was Farben und Oberflächenstrukturen betrifft. Der einzige Putz, von dem im Bad abzuraten ist, ist der Lehmputz, der sich bei Feuchtigkeit schnell verformt und sich sogar von der Wand ablösen kann. Besonders zu empfehlen sind dagegen kalkhaltige Putze, weil diese jede Art von Schimmelbildung praktisch ausschließen. Ansonsten hat man die Wahl zwischen rein mineralischen Putzen, die Feuchtigkeit aufnehmen können, ohne selbst nass zu werden, was immer gut für das Raumklima ist. Putze, die Kunstharz enthalten, sind wasserdicht und strapazierfähiger, trocknen aber langsamer und sind daher anfällig für Algen- und Pilzbefall. Insgesamt sind Putze eine recht preiswerte und zeitsparende Lösung – wer es selber machen will, muss aber in der Lage sein, eine wirklich ebene du glatte Oberfläche herzustellen.

Wände im Bad verputzen: Das ist zu beachten
Wände im Bad verputzen: Das ist zu beachten

Ein spezieller Putz ist Tadelakt, wobei es sich mehr um eine Methode als um ein Material handelt. Dafür wird ein Kalkputz aus feinem Muschelkalk in mehreren dünnen Lagen aufgetragen, anschließend poliert und mit Olivenseife behandelt. Es entsteht eine marmorartige Oberfläche, die sehr widerstandsfähig ist und eine besondere Optik an die Wand wie auf den Fußboden bringt. Außerdem ist Tadelakt vorteilhaft für das Raumklima.

Badezimmer verputzt mit Tadelakt © FWI972, stock.adobe.com
Tadelakt ist eine Gestaltungstechnik für Individualisten © FWI972, stock.adobe.com
Badezimmer Planung © Suwatchai, fotolia.com
Welcher Putz ist fürs Badezimmer geeignet?

Fliesen im Bad sind hierzulande Standard. Traditionell ist die Wand zumindest in der Dusche, über der Badewanne und über dem… weiterlesen

Steinspachtel und Sichtestrich

Wer auf mineralische Oberflächen steht, der hat zu Putz noch einige Alternativen. Steinspachtel ist eine davon. Durch verschiedene Körnungen und Farbstoffe sind die unterschiedlichsten Optiken möglich. Steinspachtel wird ähnlich wie Putz aufgetragen, es handelt sich aber um ein härteres Material. Es ist für Boden und Wände geeignet und lässt sich problemlos auch auftragen, ohne dass vorher Tapeten oder Fliesen entfernt werden müssen. Mit Blick auf Kosten und Zeitaufwand ist das durchaus ein Argument. Steinspachtel wird durch Harz zusammengehalten, er ist atmungsaktiv und kommt mit Feuchtigkeit gut klar. Alle irgendwie gespachtelten Materialien im Bad haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie lange völlig wartungsfrei sind.

Das gilt dann natürlich auch für den Sichtestrich. Mit geschliffener Oberfläche kann man sich auf diese Weise eine ganz besondere Optik ins Bad holen. Sichtestrich wird aus Zementestrich hergestellt und kann durch Schnellzement aufgehellt werden. Die Herstellung von Sichtestrich ist allerdings etwas für Experten – wenn man dies nicht gut kann, bilden sich Risse, und die will man ja im Badezimmer ganz bestimmt nicht haben. Sichtestrich oder Sichtbeton ist übrigens nicht nur für den Fußboden, sondern auch für die Wände geeignet. Wegen der vielen Poren ist er allerdings recht schmutzanfällig.

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Irgendwie cool – Kunstharz

Wem es Holz zu rustikal ist, wer den mineralistischen Look von Putz, Estrich und Beton nicht mag, wer es glatt und cool haben möchte, aber auf jeden Fall auch fugenlos, der ist womöglich mit Kunstharz gut bedient. Der lässt sich auf praktisch jeden Untergrund problemlos auftragen, ist wasserdicht, strapazierfähig und reinigungsfreundlich. Er beschwert sich nicht, wenn lange eine Wasserpfütze darauf steht – das kann ein Argument sein, wenn Kinder im Haus sind. Sogar Badmöbel kann man übrigens mit Kunstharz gestalten. Kunstharz wird in mehreren Schichten aufgetragen und erfordert eine gründliche Vorbereitung des Untergrundes – eher eine Variante für den Experten als für den Heimwerker.

Platten und Paneele – eine Riesen-Auswahl

Und dann gibt es schließlich noch die unterschiedlichsten Paneele und Dekorplatten für das Badezimmer. Zumeist werden sie einfach auf vorhandene Fliesen oder Verputze Wände aufgeklebt und sind somit eher einfach zu verarbeiten. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig es gibt sogar die Möglichkeit – sich Fotos auf solche Platten drucken zu lassen. Aluminium, Glas, Acryl, auch die Bandbreite der Materialien ist erheblich. Auch das etwas aus der Mode gekommene Resopal erlebt im Bad, da es unempfindlich, kratzfest und pflegeleicht ist, ein Comeback.

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