Das richtige Material für Trinkwasserleitungen

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So wählen Sie das richtige Material für Ihre Trinkleitungen

Geht es an die Installation einer Trinkwasseranlage, stellt sich bald die Frage, welche Rohre sich dazu am besten eignen. Wir informieren über die gängigsten Materialien und klären über Pros und Contras auf.

Kupfer, Kunststoff oder Edelstahl sind bei Rohrleitungen die Materialien der Wahl. Vor allem, wer aus seiner Leitung Trinkwasser abzapfen will, sollte die Werkstoffe genauer unter die Lupe nehmen – denn nicht jedes Material „verträgt“ sich mit dem Trinkwasser vor Ort.

Spülbecken mit Wasser © Tobias, stock.adobe.com
Ob das das Wasser, das aus Ihrer Leitung sprudelt, als Trinkwasser genießbar und vor allem nicht gesundheitsschädlich ist, hängt zum großen Teil auch von der verbauten Trinkwasserleitung ab © Tobias, stock.adobe.com
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Leitungen aus Kunststoff: Alleskönner mit gewissen Defiziten

Bei Rohren kommen Kunststoffe meistens als sogenannte Mehrschichtverbundsysteme zum Einsatz, die aus Innenrohr, Außenrohr und einer dünnen Aluschicht (als Diffusionssperre) bestehen. Innen- sowie Außenrohr werden dabei aus verschiedenen Kunststoffen hergestellt.

Pro Contra
  • Trotz ihrer Stabilität sind Kunststoffrohre noch sehr flexibel und biegsam und lassen sich dadurch auch bei Vorwandinstallationen gut anbringen.
  • Anders als bei Werkstoffen aus Metall dehnt sich Kunststoff bei Wärme aus. Die Rohre benötigen dadurch bei der Installation mehr Befestigungspunkte als Metallrohre.
  • Kunststoff rostet nicht. Eine Oxidation mit Rohrbruch als Folge ist also bei Verwendung dieses Materials ausgeschlossen.
  • Nicht selten kommt es bei Kunststoffrohren dazu, dass das Wasser Geruch und Geschmack des Materials annimmt. Mehrere Spülgänge mit heißem Wasser über 70 Grad Celsius können das Problem beheben. Falls es dennoch bei den Beeinträchtigungen bleibt, hilft oft nur noch der Ersatz der Installation.
  • Mit seiner glatten Oberfläche sorgt Kunststoff dafür, dass Schmutzablagerungen und Kalk den Wasserfluss nicht blockieren und sich Verstopfungen vermeiden
  • Auch bietet Kunststoff gerade zu Beginn Keimen einen optimalen Nährboden. Bei längerem Betrieb verschwinden diese Probleme aber.
  • Kunststoffrohre sind so flexibel, dass ihnen auch Minusgrade nichts anhaben können. Selbst eine Ausdehnung des Wassers bei Frost bringt die Rohre deshalb nicht zum Platzen.
  • Auch aus ökologischer Sicht spricht so manches gegen die Verwendung von Trinkwasserrohren aus Kunststoff. Da viele verschiedene Kunststoffe eingesetzt werden, ist ein Recycling kaum möglich und sinnvoll, auch eine Rückgewinnung bringt keine zufriedenstellenden Ergebnisse, sodass Produkte aus wiederverwendetem Material qualitativ mit neuen Produkten nicht mithalten können.
  • Rohrsysteme aus Kunststoff halten bei richtiger Verarbeitung dicht – einen kostspieligen Wasserschaden brauchen Sie also nicht zu fürchten.
  • Zu guter Letzt, aber dennoch nicht zu vernachlässigen: Trinkwasser kann Mikroplastik enthalten, das sich aus den Kunststoffrohren löst. Inwiefern das dadurch aufgenommene Plastik dem Körper schadet, ist aber noch nicht hinreichend geklärt.
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Kostenintensiv, aber extrem hygienisch: Trinkwasserleitung aus Edelstahl

Edelstahl gilt als optimales Material, um sämtliche Flüssigkeiten zu transportieren, und ist aufgrund seiner Legierung besonders korrosionsfest. Der Preis könnte Bauherren jedoch abschrecken.

Pro Contra
  • Leitungen aus Edelstahl sind extrem robust und langlebig, da sie nicht rosten und die Verwendung des Materials daher für eine optimale Wasserqualität sorgt. Gesundheitsrisiken können bei der Verwendung von Edelstahl gänzlich ausgeschlossen werden.
  • Sobald Trinkwasser hohe Chloridgehalte aufweist, leidet die Korrosionsbeständigkeit der Edelstahlleitung.
  • Trinkwasserleitungen aus Edelstahl sind teuer, zählen preislich eher zur „Luxusklasse“ und kommen meistens eher dort zum Einsatz, wo besonderer Wert auf hygienisches Trinkwasser gelegt wird, zum Beispiel in Krankenhäusern und Altenheimen.
Wasserleitungen aus Kupfer © Christine, stock.adobe.com
Kupferleitungen sind extrem langlebig, aber durch die Beschaffenheit des Materials schwerer zu verlegen © Christine, stock.adobe.com

Leitungen aus Kupfer: Lange Lebensdauer, aber nicht bei jedem Wasser unkritisch

Kupfer zählt neben Kunststoff und Edelstahl zu den beliebtesten Materialen bei der Wahl von Trinkwasserleitungen. Einige Dinge sollte man aber dennoch vorab beachten, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Pro Contra
  • Die Kosten für Kupferrohre sind zwar relativ hoch. Da diese aber eine sehr lange Lebensdauer aufweisen und nur minimalen Wartungsaufwand haben, lohnt sich deren Anschaffung dennoch.
  • Bei hartem und saurem Wasser kann es vorkommen, dass sich Kupfer aus der Leitung löst und ins Trinkwasser gelangt. Je nach Menge des Kupferwerts im Wasser (als unbedenklicher Grenzwert gelten 2 mg/l) kann der Konsum für Säuglinge und Kinder gesundheitsschädlich werden, aber auch bei Erwachsenen bei einem dauerhaft erhöhten Wert zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Abhängig von der Region, in der Sie leben, sollten Sie sich deshalb vorab informieren, ob Kupferleitungen für das Trinkwasser geeignet sind – und im Zweifelsfall besser ein anderes Material wählen.
  • Das Material ist sehr korrosionsbeständig und dadurch unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen.
  • Kupferleitungen sind nicht flexibel und deshalb schwerer zu verlegen und müssen daher mit sogenannten gebogenen Pressfittings versehen werden, was mehr Aufwand erfordert als das zum Beispiel bei der Verwendung von flexibleren Kunststoffrohren der Fall wäre.
  • Kupfer tötet Bakterien ab, weshalb Kupferrohre die Anzahl an Keimen im Wasser deutlich verringern können.
  • Der Temperaturbereich von Kupfer ist immens. Temperaturen von -110 Grad Celsius bis +250 Grad Celsius können dem Material nichts anhaben.

Wie Sie sehen, ist die Auswahl an Materialien für Trinkwasserleitungen groß und bedarf ein wenig Aufklärungsarbeit. Holen Sie sich also am besten vorab Infos bei Sachverständigen der Stadt und bei Ihrem Wasserversorger und überlegen Sie, welchen Aufwand beim Verlegen der Leitungen Sie sich selbst zutrauen.

Wasserrohrbruch © RRF, stock.adobe.com
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