Die richtigen Fliesen fürs Badezimmer
Fliesen sind der Standardboden- und Wandbelag im Badezimmer. Die wasserundurchlässigen Beläge sind ideal für Feuchträume und in vielen Varianten erhältlich. Für die Sanitärbereiche eignet sich Steinzeugfliesen besonders gut, im Bad werden meist glasierte Varianten gewählt. Neben der Fliesenart spielen auch technische Eigenschaften wie die Rutschhemmung, Formate und Design eine wichtige Rolle bei der Auswahl.
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Steinzeugfliesen – die erste Wahl im Badezimmer
Steinzeugfliesen werden bei hohen Temperaturen gebrannt, Zusätze sorgen dafür, dass im Scherben (so wird die fertig gebrannte Rohfliese genannt) ein sehr dichtes Gefüge ohne Porenräume entsteht. Durch die dichte Sinterung ist die Wasseraufnahmefähigkeit von Steinzeug sehr gering. Das macht das Material frostfest und auch ideal als Fliese fürs Badezimmer geeignet.
Ein weiterer Vorteil für die Anwendung im Bad ist die chemische Resistenz sowie die Abriebfestigkeit des Materials. Gebräuchlich für den Innenbereich sind sogenannte Feinsteinzeugfliesen, deren Wasseraufnahmefähigkeit bei weniger als 0,5 % liegt. Die robusten Rohfliesen werden im Einbrandverfahren glasiert und sind für die Wände im Badezimmer ebenso wie für die Böden geeignet.
Die Oberflächenstrukturen der Fliesen entstehen in der Regel durch Pressstempel, ebenso ist poliertes Feinsteinzeug erhältlich, dass sich jedoch weniger als Bodenbelag im Bad eignet. Durch das Polieren können sich weiterhin Poren öffnen, so dass eine Imprägnierung ratsam ist.
Rutschhemmung für Fliesen
Im öffentlichen Bereich gibt es strenge Regelungen hinsichtlich der Rutschhemmung einer Fliese. Je nach Oberfläche sind die keramischen Beläge in verschiedene Rutschfestigkeitsklassen eingeteilt, in der DIN 51 130 sind unterschiedliche Klassen für die jeweiligen Bereiche angegeben. Die Einstufung in die Bewertungsgruppen reicht von R9 (geringste Anforderungen) bis R13 (höchste Anforderungen). Polierte Fliesen entsprechen in der Regel nicht einmal den geringsten Anforderungen und sind für Feuchträume unzulässig, bzw. ungeeignet. Im privaten Bereich können Bauherren die Fliesen frei wählen, dennoch empfiehlt es sich, in Nassräumen und Barfußbereichen wie es das Badezimmer darstellt, rutschhemmende Fliesen zu wählen. Dies gilt insbesondere in den konkreten Nassbereichen wie der Dusche.
Großformate für die luxuriöse Optik
In den letzten Jahren sind großformatige Fliesen zunehmend beliebter geworden. Je nach Abmessungen im Bad und Flächengrößen können Fliesen mit Kantenlängen von einem Meter und mehr verbaut werden. Der geringe Fugenanteil und der flächige Eindruck lässt das Badezimmer großzügig und luxuriös wirken. In bodengleichen Duschen wirken große Fliesen ebenfalls sehr elegant, allerdings ist hier die Rutschhemmung zu beachten. Diese lässt sich zum Beispiel mit fugenreichen Mosaikfliesen deutlich einfacher und ohne besondere Anforderungen an die Fliese selbst realisieren.
Wichtig für die Verlegung von Großformaten sind absolut ebene Wände. Bei der Fliesenauswahl selbst ist Qualität ein wichtiger Faktor. Die eindrucksvolle Wirkung entsteht vor allem auch durch die schmale Fuge. Die lässt sich jedoch nur mit sehr maßhaltigen Fliesen mit geraden Kanten realisieren. Großformate sind übrigens optisch auch für kleine Bäder geeignet, der frühere Grundsatz: „Kleine Bäder, kleine Fliesen“ hat längst seine Bedeutung verloren.
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Naturstein im Badezimmer
Natursteinfliesen sind durch ihre Individualität wie auch die edle Ausstrahlung ein Garant für ein Luxusambiente im Badezimmer. Allerdings eignet sich nicht jeder Naturstein für den Einsatz im Feuchtraum und im Sanitärbereich. Folgende Aspekte spielen bei der Auswahl eine wichtige Rolle:
- Natursteinfliesen kommen oft poliert in den Handel. Damit ist im Badezimmer nicht die erforderliche Rutschhemmung gegeben. Für den Fußboden müssen Fliesen mit getrommelter, grob geschliffener oder geflammter Oberfläche gewählt werden.
- Sandstein oder Marmor besitzen eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit. Sollen diese Materialien im Badezimmer eingesetzt werden, muss die Oberfläche wasserfest imprägniert werden. Die Imprägnierung braucht in regelmäßigen Intervallen eine Auffrischung.
- Nicht jeder Naturstein ist säurefest. Gerade im Badezimmer kommt es darauf an, dass der gewählte Stein resistent gegen die Rückstände von Seifen und anderen Reinigungsmitteln ist.
Geeignet fürs Badezimmer sind feste Natursteinfliesen mit geschlossener Oberfläche wie zum Beispiel Granit, Schiefer oder Travertin. Für die Wände können auch polierte Oberflächen mit entsprechender Imprägnierung zum Einsatz kommen.
Fliesenformate
Die Fliesenformate und ihre Wirkung Nicht nur die Farbe, sondern auch das Format einer Fliese hat einen großen Einfluss auf… weiterlesen