Materialien für das Bad – nicht nur Acryl und Emaile
Nicht nur die Geschmäcker sind verschieden, auch die Anforderungen. Das gilt tatsächlich auch für Badewannen. Klar ist, alle wollen darin Baden. Aber die einen legen Wert darauf, dass die Badewanne besonders leicht zu reinigen ist, anderen ist es wichtig, dass die Wanne eines Tages gut zu entsorgen sein wird. Die einen wollen möglichst preiswert zu ihrer Wanne kommen, während andere auf eine spezielle Einbausituation Rücksicht nehmen müssen.
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Das ist nicht nur bei Badewannen so, sondern auch bei Duschen und Waschbecken. Alles gibt es inzwischen nicht nur in unterschiedlichen Formen und Farben, auch beim Material hat man die Auswahl. Aber was sind die Vorteile jeder einzelnen Lösung? Hier kommt der Überblick.
Ein Tipp aber noch vorweg. Bei der Frage, wie sich welches Material auf der Haut anfühlt, zählt der praktische Eindruck mehr als die Beschreibung. Vor allem bei der Badewanne ist das wichtig – man möchte sich wohl fühlen. Gehen sie in ein Fachgeschäft oder einen gut sortierten Baumarkt. Legen Sie sich nicht in die Badewanne, aber fassen Sie die unterschiedlichen Materialien an. Womöglich steht dann ganz schnell fest, dass die eine oder andere Variante für Sie gar nicht in Frage kommt. Aber bevor Sie aufbrechen – lesen Sie unseren nachfolgenden Überblick über die Materialien für Waschbecken, Badewanne und Dusche.
Robust und hygienisch – Stahlemaile
Stahlemaile besteht aus einem Stahlblech, das zum Schutz vor Korrosion mit Emaile überzogen wurde, einem speziellen Glas aus ausschließlich natürlichen Rohstoffen. Es handelt sich um das mit Abstand robusteste Material – dass es Hersteller gibt, die 30 Jahre Garantie gewähren, ist kein Zufall. Wannen und Becken sind bruchsicher und kratzfest. Beschädigen kann man Stahlwannen nur durch den Aufprall schwerer Gegenstände. Platzt dabei ein Stück der Emailbeschichtung ab, kann der Schaden vom Fachmann behoben werden.
Emailierte Stahlwannen sind auch leicht zu reinigen. Reinigungsmittel und Kosmetika können ihnen nichts anhaben, Schimmel, Bakterien und anderer Schmutz haften nicht. Verfärbungen kommen damit nicht vor.
Ein Nachteil ist, dass das Material sich beim Einsteigen in die Badewanne vergleichsweise kalt anfühlt und das Wasser auch schnell wieder abkühlt. Bei Duschwannen du Waschbecken fällt dies freilich nicht so sehr ins Gewicht.
Zu beachten ist schließlich, dass diese Wannen erheblich schwerer sind als andere. Man muss bedenken, dass bei der Benutzung nicht nur die Wanne, sondern auch das Wasser und der Benutzer auf der Decke lastet. Es gibt Fälle von Altbauten, bei denen das zum Problem werden kann, im Zweifel sollte ein Statiker um Rat gefragt werden. Bei Waschbecken und Duschwannen erübrigt sich das. Stahlemaile ist in der Herstellung umweltfreundlich und lässt sich komplett wiederverwerten.
Acryl – leicht, warm, stylisch
Acryl hat den Vorteil, dass es gut zu bearbeiten und daher deutlich vielseitiger ist. Wenn Design in Mittelpunkt steht, ist oft Acryl der Werkstoff der Wahl. Außerdem ist es bedeutend leichter – und wie gesagt kann das Gewicht bei der Sanierung von Altbauten ein sensibles Thema sein.
Die hohe Rutschfestigkeit dieses Kunststoffes ist ebenfalls für viele Käufer ein schwerwiegendes Argument, außerdem speichert das Material die Wärme besser. Acryl fühlt sich deutlich anders an als Stahlemaile, das ist völlig eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Acrylwannen sind zwar deutlich empfindlicher gegen Kratzer, allerdings können diese mit einer Spezialpaste entfernt werden. Und es gibt Kosmetika, Haarfärbemittel beispielsweise, die auf Acryl Spuren zurücklassen können.
Mineralguss – der kleine Bruder des Acryls
Mineralguss ist ein neuer Werkstoff auf der Basis von Kunstharz oder Acryl. Die Befürworter sagen, er verbinde die positiven Eigenschaften von Stahlemaile und Sanitäracryl. Er ist widerstandsfähig, lässt sich leicht pflegen und fühlt sich warm am. Wegen des geringen Gewichts sind Produkte aus Mineralguss ähnlich wie Acryl auch leichter einzubauen als solche aus Stahlemaile.
Mineralguss lässt sich leicht formen, das macht ihn zum bevorzugten Material für Designerwannen, die dann aber zur gehobenen Preisklasse gehören. Dafür punktet Mineralguss mit einer überdurchschnittlichen Lebensdauer. Wobei man dieses Kriterium auch in Frage stellen kann – haltbar sind Sanitärelemente aus jedem Material. Ob es dann noch überdurchschnittlich sein muss, hängt auch von den individuellen Präferenzen ab.
Mineralguss ist allerdings, und das kann die Langlebigkeit ohnehin einschränken, ähnlich kratzempfindlich wie Acryl und kann auch unter Haarfärbemitteln und anderen Chemikalien leiden, die im Badezimmer angewendet werden. Ein vorsichtiger Umgang damit ist also geboten.
TIPP
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Und noch ein paar Exoten…
Badelemente aus Naturstein sehen nicht nur teuer aus, sie sind es auch. Dafür hat man ein Unikat. Es fühlt sich eher kalt an und verliert recht schnell an Wärme. Die richtige Wahl, wenn es nur um das Design geht.
Eine Frage der Optik ist auch Beton. Er wird gegossen, geschliffen, poliert und versiegelt, bekommt also eine glatte Oberfläche. Beton hat ansonsten ähnliche Eigenschaften wie Naturstein. Beides ist durchaus widerstandsfähig und auch nicht zu pflegeintensiv.
Holz bringt im Gegensatz zu dem, was man vermuten könnte, keine hygienischen Probleme ins Bad. Manche Sorten bringen einen angenehmen Duft ins Bad. Holz braucht natürlich mehr Pflege – und beim Kauf sollte man auf eine gute Verarbeitung achten.
Gusseisen war für Wannen früher das Standardmaterial und wird heute des nostalgische Ambientes wegen verwendet. Tatsächlich sollte man genau prüfen, ob so etwas ins eigene Bad passt. Übrigens halten eiserne Wannen die Wärme im Wasser gut.
Glas schließlich ist robuster, als man glaubt und kommt oft sehr elegant daher. Man kauft solche Objekte wegen der Optik, und diese kommt nur zu Tragen, wenn Badewannen, Waschbecken und Duschwannen immer gut sauber gehalten werden.
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