Wasser- und Abwasserinstallation

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Die Sanitärinstallation im Haus umfasst die komplette Wasser- und Abwasserversorgung. Beim Neubau können alle Leitungen und Rohre wie geplant verlegt werden, anders sieht es bei einer Sanierung aus – Wenn möglich werden vorhandene Leitungssysteme verwendet, eine komplette Umplanung erfordert dann auch eine komplette Neuverlegung der sanitären Leitungen.

Badsanierung – Sanitärsanierung

Wird ein vorhandenes Badezimmer im Altbau übernommen und saniert, dann denkt man als erstes an Fliesen, Sanitärmöbel und Armaturen. Doch meist braucht auch die Wasserinstallation eine Auffrischung. Die Neuverlegung der Leitungen für Wasser und Abwasser macht in vielen Fällen Sinn, zum Beispiel, weil die alten Rohre aus gesundheitlich bedenklichen Bleirohren bestehen oder die Gefahr von Korrosion und Rohrbruch vorhanden ist. Bleirohre wurden bis 1973 als Trinkwasserleitungen verwendet, ebenso können Kupferlegierungen in Rohrverbindern, Armaturen oder Wasserzählern zu einer Bleibelastung im Trinkwasser führen.

Bad- und Sanitärrenovierung © megakunstfoto, fotolia.com
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Marode Abwasserleitungen sollten bei einer Badsanierung ebenfalls ausgetauscht werden. Kostensparend ist es, wenn die vorhandenen Anschlüsse und Leitungsführungen beibehalten werden. Müssen die Leitungen neu verlegt werden, gibt es folgende Varianten:

  • Verlegung unter Putz in Mauerschlitz
  • Verlegung innerhalb von Vorwandinstallationen
  • Verlegung innerhalb ungenutzter Kamine oder anderer vertikaler Durchführungen
Tipp: Abzuraten ist von einer sogenannten Innenrohrsanierung. Bei diesem Verfahren werden die vorhandenen Leitungen innenseitig gereinigt und mit Epoxidharz ausgekleidet. Das auf den ersten Blick günstige Verfahren birgt einige Gefahren. So kann aus der Epoxidharzbeschichtung gesundheitsschädliches Material wie Bisphenol A ins Trinkwasser gelangen. Die Reinigung im Sandstrahlverfahren kann bei maroden Rohren später zu Durchbrüchen führen.

Rohrleitungen elegant versteckt – die Vorwandinstallation

In Bad und WC stellt eine Vorwandinstallation heute eine wirtschaftliche und unkomplizierte Methode dar, um ein Bad neu zu gestalten. Die vorgefertigt erhältlichen Installationen besitzen Vorrichtungen zur Befestigung von Waschbecken und WC, in der Vorwand selbst lassen sich Wasser- und Abwasserleitungen wie auch Thermostate oder Spüleinrichtungen schalldicht verbergen. Die Vorwandinstallation selbst wird mit den Wandfliesen verkleidet und stellt damit gleichzeitig ein raumbildendes Element mit zusätzlicher Ablagefläche dar.

Unkomplizierte Rohrverlegung mit der Vorwandinstallation
Unkomplizierte Rohrverlegung mit der Vorwandinstallation

Die Montage ist meist unkompliziert: Vorgefertigte Anschlusselemente werden per Dübel in Wand und Boden verankert, um Distanzen, zum Beispiel zwischen Armatur und Wandanschluss zu überbrücken, kommen flexible Kunststoffrohre zum Einsatz. Das Gerüst der Vorwandinstallation wird mit Platten verkleidet und kann anschließend geputzt, gefliest oder anderweitig verkleidet werden. Je nach Grundriss und Planung im Raum kann eine Vorwandinstallation halbhoch oder raumhoch gestaltet werden, freistehend dient das flexible Element zum Beispiel als Raumteiler oder Duschbegrenzung.

Tipp: Vorwandinstallationen sind in Standardgrößen erhältlich, müssen im Altbau individuelle Lösungen gefunden werden, sind diese mit den erhältlichen Einzelkomponenten leicht realisierbar.
WC Vorwandelement © Marco2811, fotolia.com
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Abflussrohre nach deutschen Normen

Werden bei der Sanierung neue Abflussleitungen verlegt, müssen diese den geltenden DIN-Normen entsprechen, bzw. über gesonderte Zulassungen verfügen. Vorwiegend kommt als Material Kunststoff oder SML zum Einsatz. Das schutzbeschichtete und muffenlose SML-System besteht aus Graugussrohren, die mit einer Lamellengarfit-Struktur versehen sind. In der DIN 19 522 sind die jeweiligen Maße der Rohre für bestimmte Einsatzbereiche festgelegt. SML-Rohre (Super-Metallit-Lieferprogramm) sind von DN 40 bis DN 300 lieferbar, die Verbindung erfolgt über Schellen oder Spannhülsen.

SML-Rohrsysteme erfüllen die geltenden DIN-Normen für Abwasserleitungen
SML-Rohrsysteme erfüllen die geltenden DIN-Normen für Abwasserleitungen

Kunststoffrohre bestehen aus verschiedenen Materialien mit unterschiedlicher Temperaturbeständigkeit. Daraus ergibt sich wiederum der Einsatzbereich. Man unterscheidet:

  • HT-Rohre als säure-, laugen- und salzresistente Rohrleitungen für das häusliche Abwasser
  • KG-Rohre oder auch PVC-Kanalrohre für die Grundleitungen im Gebäude
  • Schallschutzrohre aus Kunststoff für die Abwasserinstallation mit erhöhten Schallschutzanforderungen
Tipp: Entwässerungsleitungen müssen richtig dimensioniert werden, sonst kommt es zu Verstopfungen. Die Bemessung übernimmt am besten ein Fachmann, der die wichtigen Parameter kennt.
Kunststoffrohre für unterschiedliche
Einsatzbereiche
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Die Wasserinstallation

Trinkwasser aus der Leitung gehört heute zum Standard für jedes Wohnhaus. Bei einer Sanierung muss häufig die Trinkwasserinstallation erneuert oder erweitert werden, um die Standards an Hygiene und Verfügbarkeit sowie den gewünschten Wasserdruck zu erreichen. Für die Versorgung mit Trinkwasser müssen zum einen die entsprechenden Anschlussleitungen sowie erdverlegte Trinkwasserleitungen vorhanden sein. Diese bilden den Anschluss an die Trinkwasserversorgung. Innerhalb des Gebäudes wird das Wasser über Verbrauchsleitungen zu den Abnahmestellen verteilt.

Für die Installation der Trinkwasserleitungen im Gebäude sind folgende Regelwerke maßgeblich:

  • Die DIN 2000 „Zentrale Trinkwasserversorgung – Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Versorgungsanlagen – Technische Regel des DVGW“
  • Trinkwasserverordnung (TrinkwV) in der aktuellen Fassung
  • Die technischen Regeln für Trinkwasserinstallation (TRWI)

Als Werkstoff für die wasserführenden Leitungen kommen unterschiedliche Materialien in Frage. Grundsätzlich gilt, dass die Leitungen für Trinkwasser geeignet sein müssen und dessen Qualität als Lebensmittel nicht beeinträchtigen. Gängig und üblich sind folgende Materialien:

  • Eisenwerkstoffe (verzinkter Stahl)
  • Edelstahl
  • Kupfer
  • Kunststoffleitungen aus Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polybuten oder Polypropylen
  • Metallverbundwerkstoffe
Geeignete Werkstoffe für Trinkwasserrohre
Geeignete Werkstoffe für Trinkwasserrohre

Bleidruckrohre und nickelüberzogene Rohrverbinder sind für Trinkwasserleitungen aufgrund der gesundheitsbedenklichen Wirkung nicht mehr zulässig. Weiterhin bestehen an die Verbrauchsleitungen folgende Anforderungen:

  • Trinkwasserleitungen werden möglichst geradlinig mit Steigung zu den Abnahmestellen verlegt.
  • An Tiefpunkten sind bei Bedarf zusätzliche Entleerungsstellen anzubringen.
  • Wasserführende Anlageteile müssen frostsicher verlegt werden.
  • Ungedämmte Kaltwasserleitungen werden unterhalb anderer Leitungen angeordnet, um Schäden durch Tauwasserausfall zu verhindern.
  • Waagrechte Leitungen unterhalb der Sohle müssen ab einer bestimmten Länge in Bodenkanäle verlegt werden und gut zugängliche Revisionsmöglichkeiten bieten.

Die Bemessung der Trinkwasserleitungen erfolgt durch den Fachingenieur. Relevant sind neben anderen Parametern der Mindestfließdruck, der Berechnungsdurchfluss sowie Summen- und Spitzendurchfluss.

Tipp: Die Arbeiten an der Abwasser- und Wasserinstallation gehören in die Hände qualifizierter Fachunternehmen. Voraussetzung sind eine Eintragung ins Installationsverzeichnis sowie ein gültiger TRWI-Schein im Unternehmen.
Vorgaben für Trinkwasserleitungen
Vorgaben für Trinkwasserleitungen
Wasserrohr aus Kupfer © Shestakoff , stock.adobe.com
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