Schweißen – ein kleiner Überblick über die wichtigsten Verfahren
Durch Schweißen werden zwei Teile fest und unlösbar miteinander verbunden. Dies lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise bewerkstelligen, denn bei einigen Schweißtechniken kommt nur Wärme, bei anderen auch Druck zum Einsatz. Die einzelnen Verfahren unterscheiden sich außerdem durch die Frage, ob Schweißzusatzwerkstoffe erforderlich sind. Dies sind meist Stäbe oder Drähte, die beim Schweißen schmelzen und die Schweißnaht bilden. Auch die für das Schmelzen nötige Hitze lässt sich auf unterschiedliche Weise erzeugen. Wegen dieser vielen Kriterien unterscheidet man beim Schweißen zwischen zahlreichen Verfahren.
Eine dem Schweißen ähnliche Technik ist das Löten. Bei ihm wird jedoch nur das Lötmittel erhitzt, während beim Schweißen auch die beiden, zu verbindenden Teile zum Schmelzen gebracht werden. Das Schweißen erfordert deshalb sehr viel höhere Temperaturen. Dies gilt im Besonderen bei der Bearbeitung von Metallen, an die Sie beim Begriff Schweißen vermutlich zuerst denken. Es gibt aber auch andere schweißbare Werkstoffe. Hierzu gehören Glas und bestimmte Kunststoffe. Von den vielen Metallen können grundsätzlich alle geschweißt werden.
Mit oder ohne Druck: Schmelzschweißen und Pressschweißverfahren
Das Schmelzschweißen umfasst Schweißtechniken, bei denen die nötige Hitze von einer Wärmequelle wie einer Flamme erzeugt und kein Druck ausgeübt wird. Diese Techniken spielen beim Verbinden von Metallen eine besonders wichtige Rolle, deshalb sind Begriffe wie Lichtbogenschweißen, MAG- und MIG-Schweißen, WIG-Schweißen und Gasschweißen selbst Laien oft bekannt.
Kommt beim Verschweißen von Metallteilen auch Druck zum Einsatz, spricht man von Pressschweißverfahren. Zu diesen Techniken gehört unter anderem das Punktschweißen, das offiziell Widerstandspunktschweißen heißt und beispielsweise im Karosseriebau genutzt wird. Beim Punktschweißen legt man von beiden Seiten Elektroden an die zu verbindenden Elemente, presst sie zusammen und lässt Strom fließen. Er erzeugt die zum Verschmelzen der beiden Teile nötige Hitze. Auf diese Weise lassen sich vor allem Bleche miteinander verbinden.
Das Lichtbogenschweißen
Beim Lichtbogenschweißen stammt die zum Schweißen nötige Hitze von einem Lichtbogen, der durch Strom erzeugt wird. Er entsteht zwischen dem Werkstück und einer Elektrode. Diese Elektrode kann den Strom nur weiterleiten oder bei der Weiterleitung abschmelzen und die Schweißnaht bilden. Dementsprechend unterscheidet man beim Lichtbogenschweißen nochmals zwischen verschiedenen Verfahren. Auch das Schutzgasschweißen zählt zum Lichtbogenschweißen. Bei ihm schirmt ein Gas das Werkstück und die Elektrode von der Luft in der Umgebung ab. Dadurch lassen sich ungewollte chemische Reaktionen verhindern. Als Schutzgas verwendet man unter anderem Argon und Helium.
Das Schutzgasschweißen
Das Schutzgasschweißen umfasst wiederum eine ganze Gruppe von Verfahren, darunter bekannte Techniken wie das MIG-Schweißen und das MAG-Schweißen. Beim Metall-Inertgasschweißen (MIG) verwenden man Gase, die nicht mit der Schmelze reagieren, beim Metall-Aktivgasschweißen (MAG) ist dagegen eine Reaktion gewünscht. Eine weitere Variante des Schutzgasschweißens ist das Wolframinertgasschweißen oder kurze WIG-Schweißen. Bei dieser Technik besteht die Elektrode aus Wolfram.
Das Lichtbogenbolzenschweißen
Beim Lichtbogenbolzenschweizen oder kurz Bolzenschweißen werden Bolzen, Haken, Ösen und ähnliche Bauteile auf ein anderes, meist größeres Metallteil wie ein Blech geschweißt. Diese Technik, bei der in der Regel nur wenig Druck ausgeübt wird, kommt in unzähligen Bereichen zum Einsatz. Ein Produkt, das fast jeder besitzt, ist der Deckel eines Kochtopfs mit verschweißtem Knauf.
Das Gasschweißen
Das Gasschweißen, das auch als Gasschmelzschweißen oder Autogenschweißen bezeichnet wird, ist eine der ältesten Schweißtechniken. Bei ihm erzeugt eine offene Flamme die nötige Hitze. Für diese Technik ist daher ein Schweißbrenner erforderlich. Er wird meist aus zwei separaten Flaschen mit Acetylen und Sauerstoff versorgt. Diese beiden Gase werden in einer Düse gemischt und bilden das Brenngas, dessen Flamme eine Temperatur von mehr als 3000 °C erreicht.
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