Dachschräge und Farbwirkung – wie Räume unter dem Dach größer wirken
Von Zimmern unter dem Dach geht eine ganz besondere Faszination aus: Mal werden sie als Rumpelkammer genutzt, wo sich kleine Schätze verbergen, mal als luftig-helles Atelier und Kinderzimmer. Vor allem wenn sie bewohnt werden, stellen Dachzimmer die meisten Menschen vor große Herausforderungen: die Schrägen machen das Zimmer sehr klein, schmal und eng. Daran lässt sich kaum etwas ändern. Doch zumindest optisch haben Sie einige Möglichkeiten, mehr Größe aus dem Dachzimmer herauszuholen.
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Mit dem richtigen Verständnis von Farbwirkung unter dem Dach finden Sie stilvolle und praktische Lösungen, wie Sie den Raum mit Schrägen optisch vergrößern. Wir erklären Ihnen, wie Farben unter dem Dach wirken, welche Rolle das Licht spielt und wie Sie Schrägen so kaschieren, dass sich der Raum weitet und größer erscheint.
Dachschrägen sollten sich dem Blick entziehen
Dachschrägen stellen eine besondere Herausforderung dar: Entweder rücken Sie die Schrägen in den Fokus oder Sie kaschieren sie, indem sich die Schrägen durch clevere Farbwirkung den Blicken entziehen. Im ersten Fall wirkt das Dachzimmer zwar sehr gemütlich und wie eine kuschelige Höhle, doch gleichzeitig auch unheimlich klein und eng.
In fast allen Fällen lautet es: Das Dachzimmer wirkt größer, wenn sich die Schrägen den Blicken entziehen und in den Hintergrund treten.
Wie können Sie das erreichen?
Nutzen Sie dafür die Wirkung von Farben aus. Farben verleihen einem Raum Tiefe. Sie führen und lenken unseren Blick. Eine farbige Wand zieht den Blick an, wobei nicht farbige (zumeist weiße Wände) in den Hintergrund rücken. Bei Zimmern mit Schräge gibt es zudem einen weiteren wichtigen Fakt zu beachten: Je steiler die Schräge verläuft, desto größer fällt die Tiefenwirkung einer Farbe aus.
Welche Farbe für die Dachschräge wählen?
Welche Farbtrends auch immer gerade den Markt bestimmen – klassische und gedeckte Farbtöne haben immer Hochkonjunktur. Speziell in kleinen und schmalen Räumen, wie es unter Dächern häufig der Fall ist, kommen Sie selten um eine Wandgestaltung mit hellen und zarten Farbtönen herum.
Das heißt jedoch nicht, dass Sie auf kräftige und dunkle Farben komplett verzichten müssen. Achten Sie bei Zimmern mit Dachschräge einfach auf die bekannten Farbwirkungen, die auch in kleinen Zimmern gelten.
Drei Farbideen für Dachzimmer mit Schräge
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- Cremeweiß – Weiße Wände sind ein Klassiker und einfach in jeder Wohnung zu finden. Ein klinisches Weiß wirkt aber allzu schnell langweilig oder gar steril. Ein abgetöntes Weiß wie Cremeweiß behält den hellen und Raum öffnenden Charakter bei, wirkt aber wesentlich eleganter und rustikaler. Es drückt Wärme und Wohnlichkeit aus.
- Pistaziengrün – Zarte Grüntöne wirken kühl, naturnah und beruhigend. Sie fördern die Konzentration und beeinflussen das Gemüt positiv. Ideal für ein helles Dachzimmer, da der Pastellton immer noch dunkel genug ist, um nicht im natürlich einfallenden Sonnenlicht zu gleißen.
- Pastellgelb – Gedeckte Gelbtöne stehen für Sommer, Leichtigkeit und ein aktivierendes Gefühl. Dieser positive Farbton ist für ein kleines Dachzimmer einfach ideal. Wenn Sie z. B. nur die Giebelwand in Szene setzen möchten, können Sie auch einen kräftigeren Gelbton wählen, z. B. Sonnenblumengelb.
Wandgestaltung bei Dachschräge: die Farbwirkung clever ausnutzen
Je nachdem, welche Wände Sie farbig gestalten, stellt sich ein unterschiedlicher Effekt ein. Diese Effekte bringen sowohl Vorteile als auch Nachteile mit. Sie engen den Raum entweder ein oder lassen ihn wie einen Schlauch wirken. Andererseits können sie auch gemütlich und beschützend wirken. Zu den zwei typischsten Effekte gheören:
- der Tunnel-Effekt
Der Tunnel-Effekt entsteht in schmalen Korridoren – oder eben auch in einem Dachzimmer. Werden die seitlichen Wände in einer dunklen Farbe gestrichen und die Stirn- bzw. Giebelwand bleibt hell, dann werden Sie das Gefühl wie in einem Tunnel haben, dessen Ausgang hell in der Ferne strahlt. Dies unterstützt einen einengenden Schlauch-Charakter, lässt das Zimmer extrem schmal wirken.
Vermeiden Sie diesen Effekt, indem Sie die Stirn- bzw. Giebelwand dunkler streichen als die Seitenwände oder Schrägen. Das unterstreicht die Raumtiefe und lässt das Zimmer länger und größer wirken.
- der Zelt-Effekt
Der Zelt-Effekt tritt auf, wenn Sie die seitlichen Dachschrägen in einer dunklen und kräftigen Farbe streichen. Sie fühlen sich wie unter einem Zelt. Das kann zum einen sehr gemütlich und heimelig wirken, aber auch ein einengendes und begrenzendes Gefühl hinterlassen. Hierbei ist es wichtig, sich im Klaren zu sein, wie Sie das Zimmer unter dem Dach hauptsächlich nutzen möchten. Als privater Rückzugsort oder Leseecke? Oder doch eher als Arbeitsplatz oder Atelier?
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Tageslicht und Beleuchtung – im Dachzimmer mit Schräge muss es hell sein
Wer das Zimmer unterm Dach nicht nur als Rumpelkammer, sondern auch zum Wohnen nutzen möchte, der muss für viel Licht sorgen. Doch einfach nur „viel Licht“ reicht nicht. Ein riesiger Deckenstrahler leuchtet zwar den Raum aus, sorgt aber auch – unter Umständen – dafür, dass Ecken dunkle Schatten werfen. Dadurch kann das Dachzimmer sehr klein wirken.
Eine der effektivsten Maßnahmen ist es, die Dachschrägen in hellen Farben zu gestalten. Diese reflektieren das natürliche, durch das Dachfenster einfallende Tageslicht und öffnen den Raum. Es gilt die Regel: Je heller die Dachschrägen und Decke sind, desto größer wirkt der Raum. Die durch die Schrägen fehlende Wohn- und Stellfläche gleichen Sie durch eine offen wirkende Decke optisch wieder aus.
3 wertvolle Tipps, wie Sie Farben im Zimmer unter dem Dach einsetzen können
- Streichen Sie Decke und Schrägen in derselben hellen Farbe. Das unterstützt eine weitläufige Optik, da der „Himmel“ verschwimmt und keine Kanten die Entfaltung des Raums begrenzen.
- Gestalten Sie die Giebelseite in einem kräftigen Farbton. Dadurch rücken die Schrägen aus dem Blickfeld. Der Raum gewinnt an Tiefe und Struktur. Es wirkt dem „Tunnel-Effekt“ entgegen (dunkle Schrägen, heller Giebel).
- Verleihen Sie der Wand unter der Schräge Farbe! Die kurze Wand zwischen Bodenleiste und Kniestock verträgt kräftige Farbe. Wichtig dabei ist es für das gesamte Zimmer, dass unten dunklere Farben eingesetzt werden als oben. Dadurch streckt sich der Raum.