FI-Schutzschalter nachrüsten

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Nur ein Fehlerstromschutzschalter schützt Personen vor Stromschlägen

Der Fehlerstrom Schutzschalter, kurz FI Schutzschalter, sorgt dafür, wenn Personen in Berührung mit einer defekten Leitung oder einem defekten Gerät kommen, dass der Stromkreis in Millisekunden unterbrochen wird. Da in vielen Altbauten dieser Schutz vor tödlichem Stromschlag oft noch nicht besteht, ist dringend eine Nachrüstung empfohlen.

FI Schutzschalter Elektriker © Marcus Hofmann, fotolia.com
FI Schutzschalter Elektriker © Marcus Hofmann, fotolia.com

Die Funktion des FI-Schutzschalters

Normalerweise haben funktionierende elektrische Geräte einen gleichstarken Stromfluss. Der Strom der in einen Verbraucher (Lampe, Staubsauer, Toaster, etc.) hineinfließt, fließt auch wieder hinaus. Hat der Verbraucher aber einen Isolationsfehler (ein kaputtes Kabel) und ein Mensch berührt dieses, dann wird über den Körper ein mehr oder weniger starker Strom zur Erde abgeleitet. Es gibt also eine Differenz zwischen dem zu- und abfließenden Strom. Und genau da kommt der Fehlerstromschutzschalter ins Spiel. Er reagiert blitzschnell und schaltet das Gerät bereits bei einer Differenz von 30mA ab. Ein Stromschlag ist zwar noch möglich, jedoch ist dieser nicht mehr so gefährlich. Fehlerstromschutzschalter normaler Bauart schalten fehlerhafte elektrische Geräte innerhalb von 0,2 oder 0,4 Sekunden allpolig ab.

Funktionsweise eines FI-Schutzschalters
Funktionsweise eines FI-Schutzschalters

Es muss aber nicht immer ein Mensch sein, der den Fehlerstrom ableitet. Auch ein Erdschluss, wenn ein defektes Kabel die Erde berührt, löst den FI-Schutzschalter aus.

Aufbau eines FI / RCD Fehlerstromschutzschalters © bilderzwerg, fotolia.com
Aufbau eines FI / RCD Fehlerstromschutzschalters © bilderzwerg, fotolia.com
WICHTIG: Der Einsatz von Fehlerstromschutzschaltern ist in Deutschland seit dem 1. Mai 1984 in Räumen mit Badewannen oder Duschen (Neubau) Pflicht. Seit dem 1. Februar 2009 müssen zudem in Neubauten alle Steckdosen-Stromkreise mit einem Bemessungsstrom bis 20A ebenfalls mit einem Fehlerstromschutzschalter ausgerüstet werden.
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Nachrüsten des FI-Schutzschalters

Das Nachrüsten eines FI-Schutzschalters sollte man unbedingt einem Fachmann überlassen. Gerade wenn es um einen so sensiblen Bereich, wie den Schutz von Leib und Leben, geht. Grundsätzlich gilt: Arbeiten an der Elektrik ist für Laien tabu!

Das Montieren des FI-Schalters ist im Prinzip relativ einfach und wird im Sicherungs- oder Verteilerkasten vorgenommen. Das Gerät gibt es im Handel je nach Ausführung zwischen 30 und 50 Euro. Die Montage dauert etwa eine Stunde.

FI-Schutzschalter gibt es in verschiedenen Dimensionierungen: 16 A, 25 A, 40 A, 63 A und 100 A (Ampere). Die Ampere-Zahl gibt an, für welchen Nennstrom der FI-Schalter ausgelegt ist. Die Dimensionierung des FI-Schalters wird abhängig von den vorgeschalteten Sicherungen ausgewählt. In der Regel wird für die Absicherung eines Hauses 16 A verwendet.

Für den FI-Schutzschalter sollte im Verteilerkaten ein Platz nach dem Zähler, jedoch vor den Sicherungen (Automaten/Leitungsschutzschaltern) gefunden werden. Um den Bereich hinter dem Zähler spannungsfrei zu bekommen, müssten in der Regel im Hausanschlusskasten des Energieversorgers die Sicherungen „gezogen“ werden. Da der Hausanschlusskasten vom Energieversorger verplombt ist, darf dies nur eine lizensierte Elektrofachkraft tun. Handelt es sich beim Verteilerkasten um eine Unterverteilung, werden in der Regel im vorgeschalteten Sicherungskasten Schraubsicherungen verwendet. Sie müssen herausgedreht werden, um den Verteilerkasten spannungsfrei zu bekommen.

FI-Schutzschalter: Einbau und Wartung
FI-Schutzschalter: Einbau und Wartung
Hinweis: Bitte beachten Sie ebenfalls die Artikel „Elektroinstallation – Was darf man selbst machen?“ sowie „Elekroinstallation Sicherheitsregeln“.

Montage

  1. Zuerst wird der FI-Schalter im Verteilerkasten hinter dem Stromzähler und vor den Sicherungen (Automaten/Leitungsschutzschalter) befestigt.
  2. Im nächsten Schritt wird mit einer Spitzzange die Verbindung der Anschlussklemme L1 zu den Sicherungen getrennt. Dann wird das Kabel in die Anschlussklemme L1 des FI-Schutzschalters geführt und festgeschraubt. Um zu sehen, ob die Leitung auch festsitzt, wird mit der Spitzzange einmal kurz und ruckartig am Kabel gezogen.
  3. Mit den Leitern L2, L3 und N wird genauso verfahren.
  4. Danach werden die Verdrahtungslitze in den entsprechenden Farben in die Klemmen L1, L2, L3 und N des FI-Schutzschalters geführt und festgeschraubt. Dann werden die Litze zu den entsprechenden Anschlussklemmen der Sicherungen (Automaten/Leitungsschutzschalter) geführt und angeklemmt.
  5. „Gezogene“ oder herausgedrehte Sicherungen werden wiedereingesetzt. Bevor der FI-Schutzschalter in Betrieb genommen wird, sollte mit dem Duspol an den Klemmen des FI-Schalters festgestellt werden, ob die entsprechende Spannung anliegt. Zwischen den Leitern L1, L2 und L3 müssen 400 Volt, zwischen L1, L2, L3 und dem N jeweils 230 Volt anliegen.
  6. Ist dies der Fall, wird der FI-Schutzschalter in Betrieb genommen. Zum Abschluss der Nachrüstung des FI-Schutzschalters wird die Prüftaste am FI-Schutzschalter gedrückt. Sie muss sofort auslösen.
FI-Schutzschalter Anschlussprinzip
FI-Schutzschalter Anschlussprinzip

Um mögliche Fehler auszuschließen, sollte die Prüftaste des FI-Schalters in regelmäßigen Abständen, zur Funktionsgewährleistung, betätigt werden.

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Benötigtes Material

  • FI-Schutzschalter
  • Verdrahtungslitzen mit Aderendhülsen in den entsprechenden Farben

Benötigtes Werkzeug

Elektroinstallation Werkzeug © Nik, fotolia.com
Elektroinstallation Werkzeug © Nik, fotolia.com
  • Schraubendreher
  • Spitzzange
  • Duspol
Elektroinstallation: Wichtige Zeichen und Symbole bei Elektrowerkzeuge
Elektroinstallation: Wichtige Zeichen und Symbole bei Elektrowerkzeuge
WICHTIG: Nicht ohne Grund zählt die Installation von elektrischen Anlagen zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland. Das heißt, dass die Elektroinstallation von einem Meisterbetrieb durchgeführt werden muss und für Laien tabu ist! Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Tipp: Lesen Sie auch unseren Artikel Schutzkonzepte für die Elektroinstallation.
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