Wände weiß streichen

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Wände weiß streichen: Welche Weißtöne gibt es, und welches Weiß passt am besten zum Raum?

Weiße Wände und Decken vermitteln ein Gefühl der Weite, Luftigkeit und Helligkeit. Dadurch wirken weiß gestrichene Räume größer und offener, was besonders in kleinen Räumen oder schlecht beleuchteten Bereichen vorteilhaft ist. Es gibt aber noch mehr Gründe dafür, dass hierzulande Weiß die beliebteste Wandfarbe ist:

Warum Wände und Decken weiß streichen?

Weiße Wände lassen sich sehr vielseitig kombinieren, etwa mit anderen Raumfarben, verschiedenen Einrichtungsstilen, Farbschemata und Dekorationsideen. Egal ob modern, minimalistisch, klassisch, elegant oder verspielt: Eine gut gestrichene weiße Wand wirkt immer ein wenig wie eine neutrale, aber freundliche Leinwand, die beim Erholen und zur-Ruhe-Kommen helfen, aber auch zum kreativen Einrichten und Gestalten, Ausprobieren und Dekorieren einladen kann.

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Ein weiterer Vorteil von weißen Wänden ist ihre zeitlose Eleganz. Im Gegensatz zu trendigen Farben oder Mustern, die schnell aus der Mode kommen können, bleiben weiße Wände zeitlos und passen sich ganz nach Geschmack verschiedenen Trends und persönlichen Vorlieben an.

Darüber hinaus erleichtern weiße Wände die Renovierung enorm. Wenn sich der Einrichtungsstil ändert oder Sie sich einfach ab und zu kleinere Veränderungen wünschen, können weiße Wände leicht mit neuen Farben überstrichen oder kreativ neu gestaltet werden, ohne dass es zu größeren Stilbrüchen kommt. Tatsächlich ist es viel einfacher, eine farbige Wand mit einem gut deckenden Weiß zu überstreichen, als viele denken – in aller Regel brauchen Sie nicht mehr als zwei Aufträge, und zweimal streichen ist auch beim Überstreichen normal vergilbter bzw. „verwohnter“ weißer Wände Standard.

Maler streicht Wand mit Farbrolle weiß © MAHIJO, stock.adobe.com
Weiße Wände passen zu jeder Einrichtung und jedem Wohnstil © MAHIJO, stock.adobe.com

50 Shades of White: Wie sich verschiedene Weißtöne unterscheiden

Obwohl „Weiß“ eine grundlegende Farbbezeichnung ist, gibt es zahllose Nuancen und Schattierungen von Weiß. Die Unterschiede entstehen durch verschiedene Faktoren, darunter die Zusammensetzung der Farbe, der Lichteinfall, die Umgebungsfarben und die persönliche Wahrnehmung. Darum gibt es in Malerei, Inneneinrichtung, Farbpsychologie etc. auch unterschiedliche Farbtonbezeichnungen wie Reinweiß, Cremeweiß, Altweiß usw. Jeder dieser Weißtöne hat seine eigenen Eigenschaften und Wirkung auf die Raumgestaltung. So wirkt Reinweiß z. B. kühler und heller, während Sie mit Cremeweiß eine wärmere und gemütlichere Atmosphäre schaffen können.

Kulturelle und regionale Unterschiede spielen hier ebenfalls eine Rolle. So wird Weiß nicht in jeder Kultur mit Sauberkeit, Reinheit, Unschuld und Frische in Verbindung gebracht; unter anderem in manchen asiatischen Kulturen kann die „Nichtfarbe Weiß“ auch Trauer, Tod und Sterilität symbolisieren. Daher lassen sich Farbpsychologie und kulturelle Symbolik nicht voneinander trennen und werden u. a. von international agierenden Designern oft zusammen betrachtet.

Hände eines Anstreichers und Dekorateurs bei der Renovierung eines Hauses, mit Farbwalze und weißem Eimer, einer Holzleiter mit Pinseln als Hintergrund © amedeoemaja, stock.adobe.com
Es gibt zahllose Weißtöne; auch „Weißheit“ liegt im Auge des Betrachters © amedeoemaja, stock.adobe.com

Weiß und Weißvariationen im RAL-System

Im RAL-System werden weiße Farbtöne durch Normen und (Farb-)Sammlungen definiert. Diese internationalen Standards werden in verschiedenen Branchen weltweit genutzt, insbesondere in der Architektur und Innenarchitektur sowie bei Möbel- und Farbenherstellern. Hier sind einige für Wand- und Deckenfarben gebräuchliche Weißtöne mit ihren RAL-Nummern und -Namen:

Weißtöne aus der Farbsammlung RAL Classic:

  1. RAL 9016 Verkehrsweiß: Das ist die hellste Normfarbe im RAL-System, gewissermaßen das weißeste Weiß von allen. Verkehrsweiß wird oft in öffentlichen Bereichen verwendet, in denen Helligkeit und Sauberkeit betont werden sollen, etwa in Krankenhäusern, Labors, Großküchen, Schwimm- und Sportanlagen oder (Gäste-)Badezimmern. Für Wohnräume und private Arbeitsbereiche ist es vielen jedoch zu hell; Verkehrsweiß kann unangenehm grell und blendend wirken.
  2. Unterschiedliche Weißtöne im RAL-System
    Unterschiedliche Weißtöne im RAL-System
  3. RAL 9010 Reinweiß: Das ist der für Innenräume am weitesten verbreitete weiße Farbton. Reinweiß wird sehr häufig als Wand- und Deckenfarbe und für Möbel verwendet. Es punktet durch saubere, zeitlose Optik und verträgt sich mit jedem Einrichtungs- und Wohnstil.
  4. RAL 9001 Cremeweiß: Ein etwas dunklerer Weißton als Reinweiß, der eine wärmere Wirkung hat. Cremeweiß wirkt besonders gut in Kombination mit dunkleren Möbeln und Holzoberflächen, die Sie mit diesem Weißton schön betonen und harmonisch kontrastieren können.
  5. Einige Weißtöne mit leichtem Farbstich
    Einige Weißtöne mit leichtem Farbstich
  6. RAL 9003 Signalweiß: Dieser sehr helle und reine Weißton wird u. a. für moderne und minimalistische Innenräume verwendet.
  7. RAL 9002 Grauweiß: Ein subtiler und eleganter Weißton, der durch den Hauch von Grau eine sanfte und zeitlose Atmosphäre schafft; beliebt z. B. für Räume, die eine ruhige und zurückhaltende Ästhetik benötigen.
  8. RAL 9018 Papyrusweiß: Der warme, cremige Weißton erinnert an antikes Papyrus und verleiht Räumen eine gemütliche, einladende Atmosphäre mit Vintage-Charme.
  9. RAL 085 93 05 Altweiß: Dieser beliebte und für Innenräume sehr gefragte Weißton stammt aus der Farbsammlung RAL Design System plus. Altweiß liegt zwischen Reinweiß und Cremeweiß und hat üblicherweise eine bessere Deckkraft als Reinweiß. Es sorgt für eine behagliche und entspannte Atmosphäre und wird sehr gern mit traditionellen, klassischen und rustikalen Einrichtungen kombiniert.
  10. RAL 085 85 10 Alabasterweiß: Alabaster ist eine Gipssorte, deren Farbe ins goldene, hell ockerfarben spielt. Auch dieses Weiß gehört zur RAL Design-Sammlung.

Die RAL-Weißtöne sind in der Regel als Dispersions-Wandfarben, Acryllacke, Kunstharzlacke, Fassadenfarben und Spezialfarben (z. B. Fensterfarben, Betonfarben, Bodenfarben) erhältlich. So können Sie das Weiß Ihrer Wahl für nahezu jede Oberfläche im Innen- und Außenbereich bekommen und damit Wohnräume, Büros, Feuchträume und Keller, Tür- und Fensterrahmen, Fassaden oder Geländer streichen.

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Was sind gedeckte oder gebrochene Weißtöne?

Die Begriffe „gedecktes Weiß“ oder „gebrochenes Weiß“ werden oft synonym verwendet, doch gibt es kleine Unterschiede in der Bedeutung:

Gedeckte Weißtöne weisen eine geringere Helligkeit, Deck- oder Strahlkraft auf als reines Weiß. Üblicherweise werden der weißen Grundfarbe kleine Mengen anderer Farbpigmente zugegeben. So hat die Wandfarbe eine gedämpfte, weichere und wärmere Wirkung, was z. B. für gemütliche Räume besser ist.

Gebrochene Weißtöne heißen so, weil das reine Weiß durch Hinzufügen von Braun, Grau oder anderen Farben „gebrochen“ wird. Ziel ist auch hier eine subtilere, natürlichere Wirkung, damit Wohnräume nicht unangenehm hell oder „zu weiß“ wirken. Gebrochenes Weiß wird auch als „Warmweiß“ bezeichnet.

Hinweis: Im Kontext des RAL-Systems kann RAL 9010 (Reinweiß) als gedeckter Weißton gelten, während Cremeweiß, Altweiß oder Alabasterweiß eindeutig gebrochene Weißtöne sind.
Was gedeckt bzw. gebrochen bedeutet
Was gedeckt bzw. gebrochen bedeutet
Gemütliches helles Wohnzimmer mit Holz © Vadim Andrushchenko, stock.adobe.com
Gedeckte oder gebrochene Weißtöne wirken wärmer als strahlendes Reinweiß © Vadim Andrushchenko, stock.adobe.com

Welches Weiß für welchen Raum?

Die Wahl des richtigen Weißtons hängt vom Zweck des Raumes, der Beleuchtung, Farben und Materialien im Raum sowie der gewünschten Atmosphäre ab. Hier sind einige Empfehlungen, welche Weißtöne zu welchen Wohn- bzw. Innenräumen besonders gut passen:

Weißtöne für Wohnzimmer und Schlafzimmer

Reinweiß und Grauweiß verleihen Räumen eine frische bis elegante Ausstrahlung und eignen sich gut für moderne, helle Wohnzimmer und Schlafzimmer. Cremeweiß und Alabasterweiß schaffen eine behaglichere Stimmung, wenn Sie es sich in einem Wohnbereich vor allem gemütlich machen wollen.

Weißtöne für Küche und Badezimmer

Das helle Verkehrsweiß ist ideal für Küche und Badezimmer, wenn Sie die Sauberkeit und Hygiene dieser Räume besonders betonen oder Ihre Küche als moderne Arbeitsstätte mit bester Sicht und Ausleuchtung einrichten wollen.

Reinweiß ist ebenfalls eine gute Wahl für Küchen und Badezimmer und verleiht diesen Räumen eine frische und saubere Atmosphäre, in der Sie auch morgens gut wach werden.

Hinweis: Denken Sie beim Küchestreichen daran, dass auf weißer Wandfarbe besonders schnell Flecken, Vergilbungen etc. zu sehen sind. Um nicht jedes Jahr neu streichen zu müssen, verwenden Sie daher auch für gut be- und entlüftete Küchen hochwertige und abwaschbare Farben, die Sie bei Bedarf auch mal feucht wischen oder mit Schwamm und Seifenlauge reinigen können.

Weißtöne für Arbeitszimmer oder Büro

Verkehrsweiß schafft in Büros und Arbeitszimmern eine sehr helle und belebende Umgebung, die die Konzentration und Produktivität fördern kann. Das leicht gedeckte Reinweiß vermittelt in Arbeitsbereichen ein sachliches und professionelles Ambiente, ohne zu blenden oder die Augen zu sehr anzustrengen. Um die Kreativität zu fördern, können stärker gebrochene Weißtöne gestrichen oder farbige Akzente gesetzt werden.

Sie interessieren sich für die Wirkung verschiedener Farben und Farbenpsychologie bei der Raumgestaltung? Dann finden Sie interessante Details dazu in diesem Artikel über Wohn- und Wohlfühlfarben.

Weißtöne für Flur, Eingangsbereich oder Treppenhaus

Ein warmer Weißton wie Altweiß eignet sich für einladende und gemütliche Eingangsbereiche. Korridore und Treppenhäuser werden auch oft in zurückhaltendem Grauweiß gestrichen.

Hinweis: Farbwahrnehmung und Raumwirkung sind sehr individuell, außerdem sind weder unsere Augen noch Bildschirme 100%ig sichere Instrumente zum Wiedergeben bzw. Beurteilen von Farben. Für die individuelle Bewertung, zum Abstimmen und Vergleichen sollten Sie daher lieber RAL-Farbkarten (z. B. einen kostenlosen RAL-Farbfächer aus dem Baumarkt) verwenden und Testanstriche an verschiedenen Stellen im Raum durchführen. So können Sie auch ausprobieren, wie das Weiß bei unterschiedlicher Beleuchtung wirkt.

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Cremeweiß und Altweiß selber mischen

Die gebräuchlichsten Weißtöne für Innenräume sind hierzulande Reinweiß, Cremeweiß und Altweiß. Diese Weißtöne können Sie fertig vorgemischt kaufen, sich an der Mischstationen im Baumarkt oder vom Maler-Fachbetrieb anmischen lassen oder selbst zusammenmischen.

Hier sind zwei Anleitungen, mit denen Sie aus Reinweiß und anderen Farben Altweiß und Cremeweiß mischen und nach Ihrem Geschmack variieren können:

Cremeweiß selber mischen – Anleitung

Als Basis für Ihr selbstgemischtes Cremeweiß verwenden Sie hochwertige Dispersionsfarbe in Reinweiß (RAL 9010). Um den gewünschten warmen bzw. gedämpften Farbton zu erzielen, mischen Sie Gelb, Cyan-Blaugrün sowie Magenta-Rotblau dazu. Für RAL-Cremeweiß benötigen Sie 15 % Gelb sowie je 5 % Cyan und Magenta. Sie können das Mischungsverhältnis jedoch auch variieren bzw. sich Ihrem Lieblingsfarbton annähern.

Cremeweiß und Altweiß selber mischen
Cremeweiß und Altweiß selber mischen

Beginnen Sie z. B. mit dem oben angegebenen RAL-Mischungsverhältnis von ca. 75 Teilen Reinweiß zu 15 Teilen Gelb sowie je 5 Teilen Cyan-Blaugrün und Magenta-Rotblau. Oder starten Sie mit weniger Gelb und brechen Sie die Farbe dann schrittweise mit Cyan und Magenta.

Verrühren Sie die Farben bzw. Pigmente gründlich mit einem Rührquirl oder Handmixer. Führen Sie mit jeder Mischung einen Testanstrich durch, den Sie nach dem Trocknen sowohl bei Tageslicht als auch bei Kunstlicht betrachten können. Notieren Sie außerdem zu jedem Testanstrich das Mischungsverhältnis, um Ihren Lieblingsfarbton oder verschiedene gute Ergebnisse später zuordnen und reproduzieren zu können.

cremige Farbmischung aus Weiß und Gelb © Hanasaki, stock.adobe.com
Aus Weiß, Cyan, Magenta, Gelb, Braun oder Schwarz lassen sich unzählige Weißabstufungen mischen © Hanasaki, stock.adobe.com

Altweiß selber mischen – Anleitung

Auch dafür nehmen Sie reinweiße Dispersionsfarbe (RAL 9010) als Basis. Für RAL-Altweiß werden etwa 1 % Braun oder Umbra hinzugefügt; Sie können auch mehr nehmen, um einen gemütlichen, erdig-warmen Farbton zu erzielen. Optional können Sie außerdem eine kleine Menge Gelb hinzumischen, um den Farbton etwas „sonniger“ zu bekommen.

Beginnen Sie mit einer Mischung von etwa 99 Teilen Reinweiß zu 1 Teil Braun oder Umbra. Dann experimentieren Sie ggf. mit kleinen Portionen Gelb, Orange oder Ocker, bis das Weiß Ihnen zusagt. Führen Sie Testanstriche durch, etwa auf Pappkarton oder einem Brett, und betrachten Sie die trockene Farbe bei Tageslicht und Kunstlicht.

Wie erkenne ich eine hochwertige weiße Wandfarbe?

Die Qualität von Wandfarbe wird maßgeblich durch ihre Deckkraftklasse und Abriebbeständigkeit bestimmt. Gemäß der Norm DIN EN 13300 reichen Deckkraftklassen von 1 (über 99,5 % Deckvermögen) bis 4 (unter 95 % Abdeckung). Je höher die Deckkraft, desto weniger Anstriche bzw. Aufträge sind nötig, um andere Anstriche überdecken.

Die Abriebbeständigkeit wird ebenfalls in Klassen (1 bis 5) eingeteilt, wobei Klasse 1 die höchste Abriebbeständigkeit darstellt. Mehr darüber lesen Sie in diesem Artikel über die Qualität von Farben und wie diese am besten zu erkennen ist.

Deckkraftklassen gemäß DIN-EN 13300
Deckkraftklassen gemäß DIN-EN 13300
Professioneller Maler im Haus kippt weisse Farbe in den Eimer © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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